„Ganze verdammte Insel versenken“ – Medwedew droht erneut Ukraine-Verbündeten

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Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, hat in der Vergangenheit der Nato mehrmals mit der Vernichtung gedroht. © Ekaterina Shtukina/Kay Nietfeld/dpa (Montage)

Putin-Vertrauter Medwedew hat eine Liste mit „sieben Ereignissen, die noch nicht geschehen sind“ veröffentlicht, in der er Drohungen gegen Unterstützer der Ukraine austeilt.

Moskau – Dmitri Medwedew, ehemaliger Präsident und Premierminister Russlands, ist bekannt für seine herausfordernden und aggressiven Aussagen. Vor allem auf seinem Telegram-Kanal äußert er oft Drohungen, wobei die Ukraine und ihre Unterstützer meist im Zentrum seiner Beiträge stehen. Im Laufe der Zeit hat sich Medwedew zu einem vehementen Kritiker des Westens entwickelt.

In der Vergangenheit hat er bereits mit der totalen Vernichtung Kiews gedroht. In einem seiner jüngsten Beiträge auf Telegram veröffentlichte er eine Liste mit „sieben Ereignissen der letzten Woche, die noch nicht geschehen sind“. Einer dieser Punkte war eine aggressive Aussage gegen Großbritannien. Medwedew formulierte es so: „Wir müssen das Problem an der Wurzel packen und diese verdammte Insel der angelsächsischen Hunde sofort versenken.“

Laut Newsweek bezogen sich diese Aussagen auf einen Vorschlag der russischen Skifahrerin Elena Välbe, die Ende September gefordert hatte, „eine schwere Bombe ins Zentrum Londons zu werfen“, nachdem die Internationale Biathlon-Union ein Verbot für russische Athleten erlassen hatte.

„Der Westen versuche, Russland zu vernichten“

Die russische Talkshow „Der Abend mit Wladimir Solowjow“, die auf dem staatlichen Sender Rossiya 1 ausgestrahlt wird, diskutierte auch Medwedews Aussage gegenüber Großbritannien. Wladimir Solowjow und seine Gäste unterstützen den russischen Angriffskrieg und hetzen regelmäßig gegen die Ukraine und ihre Unterstützer.

In der Sendung erklärte der Duma-Abgeordnete Andrej Guruljow, der Westen versuche, Russland zu vernichten und verglich die aktuelle Situation mit dem Zweiten Weltkrieg. Solowjow fügte hinzu, dass sich der Westen alle paar Jahrzehnte versammle, um Russland zu bekämpfen. In der Vergangenheit hatte auch Solowjow bereits Raketenangriffe auf Europas Metropolen gefordert.

Russland: Medwedew beleidigt lettischen Präsidenten

Ein weiterer Punkt auf Medwedews Telegram-Liste lautet: „Der Präsident des nicht existierenden Landes Lettland, der Russland den Tod wünscht, hat sich den Arm gebrochen. Es ist schade, dass es nicht sein Hals ist. Wir warten ab.“ Medwedew hatte den lettischen Präsidenten Edgars Rinkēvičs zuvor mehrfach beleidigt und Lettland als „nicht existent“ bezeichnet.

Im März hatte Rinkēvičs auf der Social-Media-Plattform X einen Post veröffentlicht, in dem er seine Unterstützung für Emmanuel Macron zum Ausdruck brachte. „Ich unterstütze Emmanuel Macron voll und ganz: Wir sollten keine roten Linien für uns selbst ziehen, wir müssen rote Linien für Russland ziehen und wir sollten keine Angst haben, sie durchzusetzen. Die Ukraine muss gewinnen, Russland muss besiegt werden.“ Rinkēvičs fügte seiner Erklärung „Russia delenda est!“ („Russland muss zerstört werden“) hinzu.

Als Reaktion darauf schrieb Medwedjew: „Verschiedene Nazi-Bastarde, die Russland den Tod wünschen – wie Rinkēvičs, der Präsident eines nicht existierenden Lettlands – müssen sich an das Schicksal der Faschisten erinnern“.

Ukrainischer Politiker schlägt vor, den Krieg nach Belarus zu verlagern

Ein Punkt auf Medwedews Liste bezog sich auf den ukrainischen Abgeordneten Oleg Dunda. „Irgendein stinkender Kiewer Dunda hat vorgeschlagen, den Krieg nach Belarus zu verlagern. Nun, dann hätte Alexander Grigorjewitsch (Präsident von Belarus) allen Grund, sich an Russland zu wenden, um die in Belarus stationierten taktischen Nuklearwaffen zu nutzen. Es wird ihm schwerfallen, das Vergnügen abzulehnen, sich die Lichter in Kiew anzusehen“, schrieb Medwedew.

Zur Erklärung: Der Abgeordnete der Werchowna Rada der Ukraine, Oleg Dunda, hatte vorgeschlagen, „den Krieg nicht nur auf das Gebiet der Regionen Brjansk und Kursk zu verlagern, sondern auch nach Belarus“. Er bezeichnete dies als einen potenziellen „großen Schlag gegen Moskau“. (jal)

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