Cupra kämpft ums Überleben: China-Strafzölle bedrohen Elektro-SUV Tavascan
Die Strafzölle gegen China sollten die europäischen Hersteller schützen. Doch für Cupra werden sie beim Tavascan zum Problem. Mit weitreichenden Folgen!
Mit Cupra ist Volkswagen ein beeindruckender Erfolg gelungen. Lange Jahre war der Autobauer lediglich die Bezeichnung für besonders leistungsstarke Autos von Seat. Inzwischen hat Cupra die spanische Mutter in Europa überflügelt und wird auch bei der Elektromobilität bevorzugt. Und auch die Internationalisierung der Marke soll stärker vorangetrieben werden. Es gibt aber ein Problem: die geplanten China-Strafezölle!
Eigentlich sollen diese verhindern, dass billige Elektroautos aus dem Reich der Mitte den europäischen Markt überschwemmen. Die Maßnahme bedroht aber auch europäische Modelle, die in China gebaut werden, wie etwa den neuen Cupra Tavascan. Durch den drohenden Aufschlag von 21,3 Prozent könnte dieser für die Spanier unwirtschaftlich werden. Ursprünglich waren sogar 38,1 Prozent geplant.
China-Zölle treffen Tavascan: Cupra kann Preise nicht anpassen
Für Cupra ist das ein Problem, denn der Stromer ist essenziell für die Spanier. „Ohne den Tavascan können wir unsere CO₂-Ziele nicht einhalten und würden möglicherweise hohe Strafzahlungen leisten müssen“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Markenchef Wayne Griffiths.

Und auch finanziell sind die Auswirkungen dramatisch. Der Preis von aktuell 56.000 Euro wäre so nicht zu halten. Eine Erhöhung sei aber aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Europa nicht möglich. Gleiches gilt für eine Verlegung der Produktion von Anhui nach Europa. Es wurde bereits zu viel Geld in das chinesische Werk investiert. „Das bringt die gesamte finanzielle Zukunft des Unternehmens in Gefahr“, macht Griffiths deutlich.
Cupra kämpft gegen Strafzölle
Kein Wunder also, dass man in der spanischen Konzernzentrale kein großer Fan der Strafzölle ist, die auch in Deutschland auf wenig Gegenliebe stoßen. „Das Ziel war es, die europäische Automobilindustrie zu schützen, aber für uns haben diese Zölle den gegenteiligen Effekt“, betont Griffiths.
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Daher befindet sich Cupra derzeit in engen Gesprächen mit der EU-Kommission sowie den Regierungen von Deutschland und Spanien über eine Reduzierung oder Abschaffung der Strafzölle. Einige Vertreter reisen zudem mit einer spanischen Delegation nach China, um Gespräche zuführen. „Wir sind keine chinesische Marke, die versucht, den europäischen Markt zu überschwemmen. Unsere Autos sind nicht für die breite Masse. Das Auto ist kein subventioniertes Produkt“, sagt der Cupra-Chef. „Wir sind ein anderes Kaliber. Das ist es, was wir zu erklären versuchen.“