Bei Katze angesteckt? Erster Todesfall nach Infektion mit neuartigem Alaskapocken-Virus
In den USA stirbt ein Mann nach einer Infektion mit dem neuartigen Alaskapocken-Virus. Der erste offizielle Todesfall dieser Art bringt neue Erkenntnisse.
Fairbank – Die Welt gilt seit 1980 als pockenfrei – zumindest bei Infektionen, die durch das Variolavirus ausgelöst werden. Daneben gibt es allerdings noch von Tieren durch verwandte Viren ausgelöste Erkrankungen. Diese verlaufen zwar deutlich milder, treten allerdings immer noch auf – darunter auch das Alaskapocken-Virus (AKPV).
Rote Pusteln unterm Arm: Mann stirbt nach mit Alaskapocken-Virus in den USA
Ein Mann in den USA starb kürzlich an den Folgen der Infektionskrankheit, wie die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Alaska in einer Mitteilung am Freitag (9. Februar) bekannt gab. Der Mann lebte zuvor auf der Kenai-Halbinsel in einem abgelegenen Waldstück. Sein Alter ist nicht bekannt.
Im September 2023 bemerkte er rote Pusteln in seiner Achselhöhle. Nachdem mehrere Arztbesuche und eine Antibiotikabehandlung keine Besserung gezeigt hatten, wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Hautausschlag entwickelte sich zu einer Läsion. Im Labor konnte dann eine Infektion mit dem Alaskapocken-Virus festgestellt werden.

Anfangs schien sich sein Gesundheitszustand zu verbessern. Doch die Wunde heilte nur langsam. Ende Januar verschlimmerte sich sein Zustand und schließlich führten Nierenversagen und Atemstillstand zum Tod. Der Mann litt bereits unter einer Krebserkrankung, die sein Immunsystem geschwächt hatte. „Der immungeschwächte Zustand des Patienten trug wahrscheinlich zur Schwere der Erkrankung bei“, meldete die Behörde.
Erster Mensch stirbt an Alaskapocken-Virus: Behörden untersuchen Ursache der Infektion
Wie sich der Mann infiziert hat, muss nun noch abschließend geklärt werden. Der Verstorbene gab zuvor an, dass er eine streunende Katze gepflegt hatte. Zudem habe er Gartenarbeit zum Zeitpunkt der Infektion verrichtet. Die Katze sei zwar negativ auf das Virus getestet worden, die Behörden vermuten jedoch, dass die Infektion über ihre Krallen übertragen werden konnte. Die Behörden sprachen von einem „auffälligen“ Kratzer in der Nähe der Achselhöhe.
Meine news
Das Virus wurde erstmals 2015 in der Region Fairbanks nachgewiesen, der zweitgrößten Stadt im US-Bundesstaat Alaska. Es zählt wie das Affenpocken-Virus und Kuhpocken-Virus zu den Orthopoxviren. Viele dieser Viren sind Zoonosen. Demnach können die Viren von Tier zu Mensch oder umgekehrt übertragen werden.
Diese Symptome können bei einer Infektion mit dem Alaskapocken-Virus auftreten:
- Ausschlag/Hautläsionen
- Vergrößerung der Lymphknoten
- Gelenk- oder Muskelschmerzen
Todesfall mit Alaskapocken-Virus: Bislang sechs Infektionen in Alaska gemeldet
In der Regel erholen sich Infizierte innerhalb weniger Wochen wieder. Nur in seltenen Fällen kann eine Infektion mit Orthopoxviren tödlich enden, die besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem betrifft. Das Alaskapocken-Virus ist allerdings noch recht unerforscht. Infolge einer Infektion können weitere schwere Erkrankungen auftreten. Demnach entwickelte der Mann aus Alaska eine Myositis – also eine Entzündung der Muskulatur der Schulter. Dies führte im weiteren Verlauf zu Nierenversagen.
Untersuchungen der Behörde stellten heraus, dass aktuelle oder frühere AKPV-Infektionen auf verschiedene kleinen Säugetiere zurückgingen, insbesondere Mäuse. In Alaska wurden bislang sechs Fälle bei Menschen mit dem neuartigen Virus gemeldet. Alle Infektionen wurden in der Region Fairbanks identifiziert – mehr als 480 Kilometer von der Kenai-Halbinsel entfernt.
Deshalb geht die Gesundheitsbehörde davon aus, dass das Virus bei Kleinsäugern weiterverbreitet zu sein scheint, als bisher angenommen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bis dato jedoch nicht dokumentiert. Die WHO warnt währenddessen vor der Infektionskrankheit MPOX.