90 Jahre Siedlergemeinschaft Kempten-Ost: Ein Rückblick und Zukunftspläne
Die Siedlergemeinschaft Kempten-Ost feiert 90 Jahre. Von den Anfängen in den 1930ern bis zu aktuellen Projekten – beim Fest gab es Dank sowie Ein- und Ausblicke.
Kempten – Anfang der 1930er Jahre lebten viele Allgäuer in prekären Verhältnissen. Da waren einige arbeitslose Handwerker in Kempten froh, dass ihnen die Stadt eine Offerte machte: In Kempten-Ost und auf dem Lindenberg wurden günstige Grundstücke angeboten.
Historie der Siedlergemeinschaft Kempten-Ost
Auf diesen durften sie Häuser errichten, in denen sie später mit ihren Familien einzogen und in weiten Teilen als Selbstversorger mit Gartenanlagen und Kleinvieh lebten. Die Häuser waren als Doppelhaushälften angelegt, besaßen ein Keller-, ein Erd- und ein Obergeschoss und boten über 70 Quadratmeter Wohnfläche – häufig lebten dort kinderreiche Familien.
1934 entstand daraus die Siedlergemeinschaft Kempten-Ost, die heuer im Pfarrsaal St. Ulrich ihr 90-jähriges Bestehen feierte. Der Vorsitzende der Dieter Polo (70) und sein Stellvertreter Stefan Müller begrüßten die rund 100 Anwohner. Beide Vorsitzende freuten sich insbesondere darüber, dass Oberbürgermeister Thomas Kiechle ihrer Einladung gefolgt war und vergangenen Samstag vorbeischaute, um die Versammlung mit einer Ansprache zu würdigen.

Kiechle betonte, dass man dem Wirken der Siedlergemeinschaft nur „Respekt zollen“ könne, über die langen Jahre hinweg die Nachbarschaft und das Miteinander gepflegt zu haben. In diesem Zusammenhang verwies Kiechle auch auf das Bemühen der Stadt mit dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ die Lebensqualität der Stadtteile rund um St. Ulrich verbessern zu wollen. Die neue Calisthenics-Anlage auf dem Lindenberg, der Ausbau des Bahnhofs Kempten-Ost und der Bikepark im Engelhaldepark sowie das neue Stadtteilbüro Kempten-Ost seien hierfür ein Beleg.
Siedlergemeinschaft Kempten-Ost plant tiefere Zusammenarbeit mit dem Stadtteilbüro
Im Gespräch mit dem Kreisboten betonte Polo, die Siedlergemeinschaft werde künftig die Zusammenarbeit mit dem Stadtteilbüro vertiefen. Die stellvertretende Bezirksvorsitzende Annegret Reil vom Verband Wohneigentum Schwaben e. V. übergab Polo eine Urkunde und eine kleine Spende, die in der Siedlergemeinschaft Verwendung finden soll. Schließlich waren die Anwohner zum Essen eingeladen, für die Musik sorgte das Duo „Viehweidler“.

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