Penzberg: Familienzentrum Arche Noah sucht weitere Ehrenamtliche – Angebot soll erweitert werden

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Mit der Kampagne „DU und ICH und Ehrenamt!“ sucht das FAN ehrenamtlich Engagierte. Sophie Quast, Petra Zott-Endres, Caroline Reudelsdorf und Ralf Gerard (v.l.) würden sich über Zuwachs im Team freuen. © Antonia Reindl

Das Familienzentrum Arche Noah in Penzberg plant ein neues Angebot. Bei dem ABC-Kurs sollen geflüchtete Kinder im Grundschulalter in Gruppen Deutsch lernen. Um den Plan in die Tat umzusetzen braucht die Einrichtung allerdings ehrenamtliche Helfer.

Penzberg – Unter dem Motto „DU und ICH und Ehrenamt!“ sucht das Familienzentrum Arche Noah (FAN) engagierte Menschen, die Zeit und Lust mitbringen, das professionelle Team mit ehrenamtlichem Einsatz zu ergänzen. Ein neues Angebot hat man auch schon ins Auge gefasst: einen ABC-Kurs. Dieser kann aber nur unter gewissen Bedingungen realisiert werden. Eine dieser Bedingungen ist die erfolgreiche Akquise von Ehrenamtlichen.

Penzberg: Familienzentrum Arche Noah sucht weitere Ehrenamtliche

Seit mehr als 35 Jahren leistet das Familienzentrum Arche Noah in Penzberg wertvolle Arbeit, indem es Jugendliche und Familien mit Kindern durch die Herausforderungen des Alltags begleitet. Für diese wertvolle Arbeit zeichnen sich nicht allein professionelle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verantwortlich, sondern auch Ehrenamtliche. Viele Ehrenamtliche. „Seit 35 Jahren wird hier mit Ehrenamtlichen gearbeitet“, betont Leiterin Annelies Plep. Insgesamt „sind es bestimmt 50 Leute“, die sich in irgendeiner Form ehrenamtlich einsetzen.

Wie wichtig diese Menschen für das FAN sind, weiß auch Caroline Reudelsdorf von der Lernwerkstatt „Pack’s an“ und vom Berufsorientierungsangebot „Passgenau“. Mit den Teammitgliedern Petra Zott-Endres, Ralf Gerard und Sophie Quast würde sie gerne ein neues Projekt starten: den ABC-Kurs. Den Stein ins Rollen brachten Anfragen, die das Team in der Lernwerkstatt erreichten und für die es noch kein passendes Angebot gibt. In dem ABC-Kurs sollen geflüchtete Kinder im Grundschulalter außerhalb der Ferienzeiten Deutsch lernen. Kein Frontalunterricht wie in er Schule, kein Eins-zu-Eins-System wie bei „Pack’s an“.

Mitmachen und unterstützen

Ob für den geplanten ABC-Kurs oder für „Pack’s an“, die Ferienkindergruppe, die Berufsorientierung „Passgenau“, das Projekt Leihomas und Leihopas oder ein anderes der vielen Angebote: Das Familienzentrum freut sich über ehrenamtliche Unterstützung. Wer sich engagieren möchte, kann sich per E-Mail an info@familienzentrum-arche-noah.de melden. Wer das Zentrum finanziell unterstützen möchte, findet online unter www.familienzentrum-arche-noah.de/spenden/ Infos zu den Spendenmöglichkeiten.

In einer Kleingruppe sollen die Kinder sprachliche Fortschritte machen – und Sicherheit im Alltag gewinnen. Quasi eine „ganzheitliche Förderung“, meint Reudelsdorf. Ein Kurs mit kreativen, musikalischen, sportlichen und spielerischen Elementen, verbunden mit Ausflügen in die Umgebung. „ABC“ steht dabei für verschiedene Level: Bei „A“ sind so gut wie keine Sprachkenntnisse vorhanden, während Kinder bei „C“ schon „ein bisschen Deutsch können, aber noch der letzte Kick fehlt“, etwa, um Hausaufgaben ganz selbstständig zu erledigen, erklärt Reudelsdorf. Sie meint, dass die Arbeit mit den Kindern auch etwas herausfordernd sein wird, denn die geflüchteten Jungen und Mädchen tragen „ein großes Paket“ mit sich herum.

Damit der Kurs Realität werden kann, muss hinter drei Punkten ein Häkchen gesetzt werden: Akquise von Ehrenamtlichen, Schulung der Engagierten, finanzielle Mittel. Kampagne und Schulung werden von „LEADER“ gefördert, ein Maßnahmenprogramm der EU zur Förderung innovativer Aktionen im ländlichen Raum. Für den Kurs müssen noch Gelder beschafft werden. Erst, wenn alle drei Häkchen gesetzt sind, kann gestartet werden. Erste potenzielle Ehrenamtliche für den ABC-Kurs gibt es bereits. Junge Menschen, die „selbst von uns gefördert wurden“, sagt Reudelsdorf.

Buntes Team für neues Angebot

Ziel sei ein buntes Team, das sich der Sache annimmt: Schüler, Studierende, Berufstätige und Rentner. Darunter Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Menschen mit Migrationshintergrund haben selbst die Erfahrung gemacht, „in eine neue Kultur zu kommen“, sagt Reudelsdorf. Eine Erfahrung, die den Kurs bereichern kann. Generell seien Ehrenamtliche im FAN keine Einzelkämpfer, betont Reudelsdorf, sie seien „in ein Team eingebettet“. Auch gebe es zwar eine Grundkonzeption, aber jeder und jede sei dazu eingeladen, Ideen einzubringen.

Wie bereichernd ein Engagement im FAN sein kann, macht Sophie Quast deutlich. Es entstehe eine besondere Bindung zu den Kindern, erzählt die 17-Jährige, die sich als Starthelferin für vier Schüler engagiert. Beide Seiten erfahren Wertschätzung und Verständnis.

Schulung für Ehrenamtliche

Sobald genügend Ehrenamtliche für den ABC-Kurs gefunden sind, sollen diese geschult werden. „Damit sie gut gerüstet sind“, sagt Reudelsdorf. Apropos gut gerüstet. Unerlässlich für das FAN ist bei allen Angeboten ein lebendiges Netzwerk. Auch beim ABC-Kurs soll vernetzt werden und mit Schulen und der Asylsozialberatungsstelle zusammengearbeitet werden. Mit dem neuen Kurs würde man ein Angebot zur Nachfrage schaffen. Das war und das ist das Ansinnen der Einrichtung. Das Familienzentrum habe schon immer versucht, „kurzfristig, zeitnah und unbürokratisch“ auf die Bedarfe in Penzberg zu reagieren, sagt Leiterin Annelies Plep. Das funktioniert aber nur mit ehrenamtlicher Unterstützung. Und mit Spenden.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare