Der Wandel der Mobilität in Penzberg nimmt Gestalt an: Das beauftragte Beratungsbüro stellte dem Stadtrat den Stand des Mobilitätskonzepts vor. Im Juni soll es fertig sein. 172 Maßnahmen wurden erarbeitet, um die Stadt fit für die Zukunft zu machen.
Penzberg – Über den „Stand der Dinge“ des Mobilitätskonzepts, wie es Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) erklärte, wurden die Räte in der jüngsten Stadtratsitzung informiert. Dafür war Philipp Benkowitz vom Karlsruher Beratungsbüro PTV Transport Consult zu Gast im Sitzungssaal.
Mobilitätskonzept für Penzberg: Zwischenstand vorgestellt – 172 Punkte erarbeitet
Die Arbeit des Beratungsbüros startete im Februar 2024. Ziel ist ein strategisches Konzept für etwa zehn Jahre aufzustellen, dass als Leitbild für die Mobilität – mit Autoverkehr, Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV – dient. Prioritätenlisten mit Handlungsschwerpunkten sollten dafür erstellt werden.
„Wir befinden uns derzeit in der Finalisierung“, sagte Benkowitz in der Stadtratssitzung. Mit dem Konzept werde eine Grundlage „für eine nachhaltige Stadtentwicklung der Zukunft“ geschaffen. Die Innenstadt stehe dabei „ganz klar im Fokus“. Das Konzept berücksichtigt Nachhaltigkeitsaspekte aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Um Emissionen zu senken stellte Benkowitz die „3-V-Regel“ vor: „Vermeiden, verlagern, verträglich abwickeln“. Weiter gehe es aber auch darum, den Wirtschaftsstandort zu erhalten und diesen „attraktiv zu gestalten“ sowie Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, diese Entwicklung mit zu unterstützen.
Mitmachen und besuchen
Interessierte Bürger können bei einer Online-Beteiligung zum Mobilitätskonzept mitmachen (www.tinyurl.com/penzberg). Infos zum Konzept finden sich online unter www.penzberg.de/stadtentwicklung/mobilitaet/mobilitaetskonzept. Beim „Drehmoment“ am 13. und 14. April gibts es einen Infostand zu dem Konzept. Am 12. Mai findet dann das „Mobilitätsforum“ statt.
Neue Möglichkeiten ergeben sich durch die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und den Beschluss der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung, der Ende März gefasst wurde. Ursprünglich war vorgesehen, das Mobilitätskonzept Ende 2024 abzugeben. „Jetzt werden wir Mitte des Jahres fertig“, erklärte Benkowitz – was aber ein Vorteil sei, da die Gesetzesänderung so eingebunden werden konnte.
Mobilitätskonzept Penzberg für eine „faire Aufteilung des Straßenraums“
„Mobilität befindet sich im Wandel“, stellte Benkowitz fest. Die Anforderungen an den öffentlichen Raum würden steigen und damit die Interessenkonflikte der verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Daher seien die Kommunen stärker gefragt, den Verkehr auch über den Autoverkehr hinaus zu ermöglichen. „Es braucht eine faire Aufteilung des Straßenraums“.
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Als Ergebnis der Arbeit des Beratungsbüros werde die Stadt einen Maßnahmenkatalog mit dem jeweiligen Handlungsbedarf erhalten. Es sei „ein sehr großer Umfang, den wir hier erarbeiten konnten“, sagte Berater Benkowitz. Etwa 172 Maßnahmen seien insgesamt gesammelt worden.
Um das Mobilitätskonzept auch umzusetzen, stellte Benkowitz ein paar Empfehlungen vor. Landkreis, Gemeinde, Akteure und Bevölkerung würden von einer Zusammenarbeit profitieren. „Natürlich muss diese Umsetzung dann auch mit entsprechenden Ressourcen unterstützt werden“, gab der Berater zu bedenken.
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