Ertragreiche Medaillen-Hatz auf der Bahn für Moosburger Rennradler Niclas Look

  1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport
  4. Landkreis Freising

Kommentare

Goldjungen auf dem Podium: Niclas Look (l.) und Philipp Johannsen sicherten sich den Deutschen Meistertitel im Madison. © privat

Gold und Bronze hat Niclas Look vom RSV Moosburg bei den deutschen U17-Meisterschaften geholt. Er war in zwei unterschiedlichen Bahnrad-Disziplinen gestartet.

Moosburg – Große Bühne für große Talente: Vor kurzem fanden die deutschen Bahnrad-Meisterschaften für die Jugend statt. Ausgetragen wurden die olympischen Disziplinen Omnium und Madison auf den Radrennbahnen in Mannheim und Oberhausen. Und für Niclas Look lief es ausgezeichnet: Der Fahrer des RSV Moosburg war in beiden U17-Wettkämpfen sehr erfolgreich und brachte zwei Medaillen mit nach Hause – Gold im Madison und Bronze im Omnium.

Beim Omnium handelt es sich um einen Mehrkampf, der in den Massenstartdisziplinen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren ausgefochten wird. In den einzelnen Disziplinen werden Zähler vergeben – und letztlich entscheidet der Punktestand über den Gesamtsieg. Beim Scratch ist ausschließlich der Zieleinlauf am Ende des Rennens von Bedeutung. Auch beim Temporennen ist eine festgelegte Distanz zu bewältigen: Nach den ersten vier Runden gibt es in jeder Runde einen Punkt für den Führenden.

Derweil wird beim Ausscheidungsfahren je nach Länge der Bahn in jeder Runde oder alle zwei Runden ein Sprint durchgeführt, wobei immer der Letzte ausscheidet. Da die Radrennbahn in Mannheim eine Rundenlänge von 333 Metern hat, fand in jeder Runde ein Sprint statt. In der letzten Disziplin, dem Punktefahren, kommt es auf die Gesamtpunktzahl an, die ein Athlet in den Zwischensprints erreicht. Und wenn ein Fahrer einen Rundengewinn auf das übrige Teilnehmerfeld herausfährt, wird das mit Extrazählern belohnt.

Den Schockmoment gut weggesteckt

Niclas Look ging hochmotiviert in die Wettkämpfe, denn besonders die Massenstartdisziplinen auf der Bahn gehören zu seinen Stärken. Allerdings begann die Meisterschaft für den Moosburger Sportler mit einem kurzen Schockmoment, als er im Scratch einen heftigen Zusammenstoß mit einem anderen Rennfahrer hatte. Glücklicherweise stürzte keiner der beiden mit schwerwiegenden Folgen, Look reagierte geistesgegenwärtig und kämpfte sich zurück. Trotz seines defekten Rads behauptete er sich mit Platz fünf. Anschließend konnte er sich im Klassement weiter nach vorne schieben: Bereits nach dem Ausscheidungsfahren, seiner Lieblingsdisziplin, stand der RSV-Youngster auf Rang drei – mit einigen Zählern Vorsprung auf den Vierten.

Niclas Look vom RSV Moosburg
Talentierter Nachwuchsfahrer: Niclas Look vom RSV Moosburg lieferte in zwei Disziplinen Top-Leistungen ab. © privat

Trotz des Puffers wollte Look im abschließenden Punkterennen noch einmal alles geben: Er holte in fast jeder Wertungsrunde wertvolle Zähler. Doch seine beiden Hauptkonkurrenten auf den Plätzen eins und zwei, Raul Esch (RSC Waltershausen-Gotha) und Onno Bieberle (RSC Cottbus), punkteten ebenfalls regelmäßig in den Zwischensprints. Somit änderte sich an der Reihenfolge nichts mehr: Der Titel ging an Esch, Vizemeister wurde Bieberle – und Look schnappte sich die Bronzemedaille.

Noch besser lief es für das Talent des RSV Moosburg in der Disziplin Madison. Dabei handelt es sich um ein Punktefahren. Zwei Sportler bilden ein Team – und während des Rennens wechseln sich die Fahrer mit einem Schleudergriff ab, was alle zwei bis zweieinhalb Runden geschieht. Niclas Look trat zusammen mit Philipp Johannsen vom RV Sturmvogel München an – die beiden hatten sich vor kurzem schon die Bayerische Meisterschaft im Madison gesichert.

Eine beherzte Attacke führte zum Sieg

Das Ziel war klar: „Wir wollen ein aktives Rennen fahren und den Rennverlauf kontrollieren“, erklärten Look und Johannsen beim Aufwärmen vor dem Rennen. „Die letzte Wertung gibt doppelte Punkte, das ist Chance aber auch Risiko zugleich.“ So entschieden sich die beiden nach der Hälfte des Rennens zu einer beherzten Attacke und fuhren in einem Kraftakt eine halbe Runde Vorsprung heraus. Mit dem erhofften Rundengewinn klappte es zwar nicht, doch dafür sicherten sich die beiden mehrfach die fünf Zähler in den Zwischenwertungen.

Summa summarum waren es am Ende 36 Punkte, die ihnen den DM-Titel bescherten. Das Duo hatte zwei Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierten Raul Esch (RSC Waltershausen-Gotha) und Felix Jerzyna (SSV Gera) sowie 13 Zähler Abstand zu den beiden Dritten, Onno Bieberle und Jamie Rathke vom RSC Cottbus.

ft

Auch interessant

Kommentare