Kulturverein LiccAmbra fordert: „Bei Jugend und Kultur nicht sparen“
Nicht nur das Schongauer Stadtfest und den Theater-Spaziergang organisiert der Kulturverein LiccAmbra, auch das Kulturfestival Kuku ist wieder geplant – heuer unter dem Motto „Comedy“ mit zwei namhaften Zugpferden. Abseits der Bühne gab es außerdem einen kleinen Wechsel in der Vorstandschaft.
Schongau – Das Stadtfest Schongau am Marienplatz geht gerade über die Bühne. Wie viel Organisationsaufwand für die fünftägige Veranstaltung da zu bewältigen ist, eine Ahnung davon vermittelte jüngst Daniela Puzzovio. Schongaus Vizebürgermeisterin ist ein sehr aktiver Part von LiccAmbra, dem Verein für Kultur im Ammer-Lech-Land mit Sitz in Schongau. Sie engagierte sich für die Neubelebung des Kulturvereins und saß seit 2022 mit in der Vorstandschaft. Das Vierergremium ist 2024 etwas abseits der Öffentlichkeit neu gewählt worden, Puzzovio stellte sich nicht mehr zur Wahl. „Ich bleibe Teil von LiccAmbra und übernehme weiterhin Aufgaben, nur etwas gezielter und vielleicht nicht mehr so viele“, so Puzzovio im Gespräch mit den Schongauer Nachrichten.
Kultur kann auch viel Arbeit machen
Bisher hat sich ihr Arbeitsaufwand wohl noch nicht spürbar verringert, fungierte sie etwa für das gesamte Stadtfest als Ansprechpartner für die Vereine und organisierte nebenbei auch noch das komplette Marketing. Puzzovio denke wirklich an alles, eine riesige Unterstützung, wie Eleonore Fähling von LiccAmbra betont. „Bevor ich das übernommen habe, habe ich nicht gedacht, dass Kultur so viel Arbeit macht.“
Wilfried Zaremba übernimmt
Eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden im klassischen Sinne gibt es bei LiccAmbra nicht. Fähling übernimmt im Vorstandsteam weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit, Hans Rehbehn ist unter anderem für die Technik verantwortlich und Michael Stützel für die Mitgliederverwaltung. Für Daniela Puzzovio, die für die Finanzen verantwortlich zeichnete, kommt nun Wilfried Zaremba. Wer ihn nicht kennt: Der Peitinger ist ein Theaterer durch und durch, war schon zig mal auf Schongaus Bühnen zu sehen, ist laut Fähling Mitglied im Theater Treibhaus, beim Lechtheater, hatte Rollen beim Schongauer Festspiel ebenso wie in Steingaden. Den Namen Zaremba kennt man aber auch unter Musikern, zuletzt war seine Nichte Theresa Zaremba beim Porträtkonzert zu hören. „Theater und Musik sind seine Leidenschaft“, so Fähling.
Dann kommt der Theaterspaziergang
Nach dem Stadtfest ist vor dem Theaterspaziergang, den LiccAmbra gemeinsam mit dem Lechtheater und der Schongauer Tourist Information Anfang Juli anbietet (wir berichteten). Thema heuer „Von Tor zu Tor“. Schon mitten in der Planung steckt man beim Schongauer Kulturverein für das nächste Kuku, das Kunst- und Kulturfestival, das sich mittlerweile etabliert hat und immer rund um den 3. Oktober stattfindet.
„Comedy“ steht beim KuKu im Mittelpunkt
Heuer soll das Kuku unter dem Motto „Comedy“ stehen. Zwei Highlights stehen schon fest: Den Auftakt macht eine Matinee mit Django Asül und seinem Programm „Am Ende vorn“ im Ballenhaus. Er feilt an seinem achten Soloprogramm, in dem „jeder Nebensatz das Zeug zum Hauptsatz“ haben soll, wie man lesen kann. Der Vorverkauf ist gestartet (Tourist Information Schongau, Buch am Bach Peiting oder online über die Homepage LiccAmbra). Den Kontakt zu Django Asül habe Christine Fremmer, die LiccAmbra sehr unterstütze, hergestellt, verrät Fähling.
Mit Jodler und Geige
Die Peitingerin Anschi Dopfer-Werner hingegen vermittelte einen zweiten ganz besonderen Abend fürs KuKu: Am 2. Oktober ist Monika Drasch zu Gast, die ihre Haupt- und Nebensätzen notfalls auch ohne Worte jodelt oder ihre Geige sprechen lässt. „Das passt super in unser Programm“, so Fähling. Drasch ist am Ammersee zuhause, hat es also nicht weit nach Schongau.
Und auch ein Überraschungsfilm
Und wo steckt noch Comedy drin im KuKu? „Sicher wird auch unser Überraschungsfilm eine Komödie sein“, so die Vereinssprecherin. Die Kinomatinee für Mitglieder ist für den 3. Oktober geplant. Auch die habe sich bereits etabliert. Außerdem gebe es die Idee, eine humoristische Lesung auf die Beine zu stellen, „das ist aber noch nicht ausgegoren“. Ohnehin sei man immer offen für jegliche Art von Vorschlägen, sei es fürs KuKu oder das restliche Jahr. Allerdings, schränkt Fähling ein, könne der Verein nicht alles stemmen, sei in der Region nicht alles möglich. „Ein Abend mit einem 40-Euro-Ticket über Eventim ist nicht realisierbar.“ Am 11. November der Besuch von VallesantaCorde dagegen schon, auf die kleine Folklore-Band aus der Toscana freue man sich bereits sehr.
Programm für Jugend muss leider ausfallen
Nicht machbar ist heuer auch das sonst so beliebte Kuku-Programm für die Jugend, was Fähling sehr bedauert. Das Juze-Team hatte bisher immer eine ganze Veranstaltungsreihe auf die Beine gestellt und mit einer Ausstellung geendet, die den jugendlichen Machern viel Spaß machte und den Besuchern imponierte. Weil das Team ab Herbst keinen Berufspraktikanten mehr habe, müsse wohl einiges auf der Strecke bleiben. „Und am Ende stimmt man wieder das große Wehklagen an, wenn betrunkene Jugendliche einen Bücherschrank abfackeln“, kritisiert Fähling. „Man kann die Jugendarbeit nicht komplett auf Vereine abschieben, an der Jugendarbeit darf man ebensowenig sparen wie bei der Kultur.“