Warum Andreas Bauer CSU-Landrat im Ostallgäu werden will

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Stellen Andreas Bauer (Mitte) als CSU-Kandidat für die Landratswahl vor: Kreistagsfraktionschef Dr. Alois Kling (li.) und Kreisvorsitzender Andreas Kaufmann (re.)
Stellen Andreas Bauer (Mitte) als CSU-Kandidat für die Landratswahl vor: Kreistagsfraktionschef Dr. Alois Kling (li.) und Kreisvorsitzender Andreas Kaufmann (re.) © Tobisch

Menschen zusammenbringen und „möglich machen, was möglich ist“ – das will Andreas Bauer als CSU-Landrat ab nächstem Frühjahr für den Landkreis Ostallgäu erreichen. Der 43-Jährige ging gestern als Sieger aus einem umfangreichen Bewerbungsprozedere hervor und soll im Oktober offiziell als Landratskandidat der CSU nominiert werden.

Landkreis/Kaufbeuren – Einstimmig sei der Beschluss am gestrigen Mittwochabend gefallen, als Kreistagsfraktion und Kreisvorstand zu einem eineinhalbstündigen Treffen zusammenkamen. Der Protagonist des Abends: Kaufbeurens Wirtschaftsreferent Andreas Bauer, der sich den Ostallgäuer CSU-Funktionären als potenzieller neuer Landrat vorstellte – und überzeugte, wie Landtagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender Andreas Kaufmann im Pressegespräch heute Morgen betonte. „Ein Landrat muss verwalten aber auch politisch entscheiden, Andreas Bauer ist da für uns ein absoluter Jackpot. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“

Vorausgegangen war der heutigen Bekanntgabe ein mehrmonatiger Prozess, angestoßen durch Maria Rita Zinneckers Entscheidung Ende Mai, nach zwei Amtszeiten (seit 2014) nicht mehr kandidieren zu wollen. Zehn CSU-Bewerber hätten Interesse an ihrer Nachfolge bekundet, verriet Kaufmann nun – Namen wolle er keine nennen, denn man habe den möglichen Kandidaten – darunter auch Bürgermeister – strengste Vertraulichkeit zugesichert.

Das sollte der neue CSU-Kandidat mitbringen

Welches Anforderungsprofil gesucht wurde, rief CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Dr. Alois Kling in Erinnerung: Neben Fachkompetenz und einem breiten Netzwerk („bei Bauer in breitester Ausführung vorhanden“) sei auch Teamfähigkeit und ein Austausch auf Augenhöhe, insbesondere in der Zusammenarbeit mit den 45 Kommunen, gefragt. Große Herausforderungen auf den Landkreis sieht Kling insbesondere beim Haushalt, der Wirtschaft, der Flüchtlingssituation und der Schaffung bezahlbaren Wohnraums zukommen.

Viele Themen, mit denen Bauer aus dem Kaufbeurer Rathaus bestens vertraut ist oder sie gar verantwortet. Seit Januar 2024 ist der gebürtige Münchner, der bereits seit 2018 in Helmishofen (Markt Kaltental) wohnt, berufsmäßiger Stadtrat und Wirtschaftsreferent – und hat in dieser kurzen Zeit „hervorragende Arbeit geleistet und wichtige Impulse gesetzt“, wie Oberbürgermeister Stefan Bosse attestiert.

Dass die Stadt seinen Posten (im Falle der erfolgreichen Wahl) nach nur zwei Jahren nachbesetzen müsse, sei „nicht Teil meiner Lebensplanung gewesen“, sagt Bauer. Dennoch sei er „dankbar, dass ich diese Chance nun bekomme“. Gleich drei Leute hätten ihn im Sommer angesprochen, ob er sich den Landratsposten nicht zutraue – im Juli, nach mehreren positiven Gesprächen mit seiner Frau (verheiratet seit 2008), meldete der 43-Jährige seine Ambitionen an. Ein Gespräch mit Landrätin Zinnecker gab es indes bislang nicht, das soll aber bald folgen. Umso enger der Austausch mit Stefan Bosse, dessen erster Impuls gegenüber Bauer war: „Machen!“

Was hat Andreas Bauer vor?

Auch inhaltlich ließ der designierte Kandidat durchblicken, wohin die Reise für den Landkreis Ostallgäu gehen soll: „Ich will gestalten und nicht verwalten. Eine starke Wirtschaft, eine verlässliche Daseinsvorsorge, eine tragfähige Infrastruktur und ein fester Zusammenhalt in der Gesellschaft sind meine Leitthemen und zugleich will ich das Landratsamt als leistungsfähigen, zeitgemäßen Ansprechpartner und Dienstleister weiterentwickeln“, skizziert Bauer.

Der rechtliche und finanzielle Spielraum, um Wünsche zu erfüllen, sei in der Regel knapp bemessen. Diesen maximal auszunutzen, um „das Mögliche möglich zu machen“ und dabei die richtigen Leute gemeinsam an einen Tisch zu holen, sei eine seiner großen Stärken, sagt Andreas Bauer. „Gemeinsam mit unseren Gemeinden will ich den Menschen den Rücken freihalten, damit unser Ostallgäu stark, sicher und lebenswert bleibt.“

Wie genau er die Wirtschaft und den Tourismus stärken, die Kliniken und die Infrastruktur im Ostallgäu langfristig sichern und wie er das Ehrenamt und die Vereine fördern will, davon will Bauer im nächsten Schritt die Teilkreisvertreterversammlungen überzeugen – die Delegierten sollen ihn dann im Oktober (genauer Termin noch offen) endgültig als Kandidat nominieren.

Mit dabei sein soll dann auch MdB Stephan Stracke, der ebenfalls große Stücke auf Bauer hält: „Ich habe ihn als einen sympathischen Macher kennengelernt, der es versteht, die Interessen der Menschen und der Wirtschaft mit Verwaltungshandeln zusammen zu bringen. Er ist der ideale Landratskandidat für uns im Ostallgäu.“

Vor seiner Zeit in Kaufbeuren sammelte Bauer Führungserfahrungen in verschiedenen Funktionen im öffentlichen Bereich (für rund 1.400 Mitarbeiter, u.a. bei der Landeshauptstadt München) und einer Unternehmensberatung an der Schnittstelle von Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Er ist seit 1999 CSU-Mitglied und sammelte politische Erfahrungen unter anderem als Büroleiter des ehemaligen bayerischen Umweltministers Otmar Bernhard.

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