Britisches Ministerium warnt - Russland droht Verlust von 500.000 Soldaten bis Jahresende

Russland könnte bis Ende dieses Jahres einen Verlust von insgesamt 500.000 Soldaten erleiden, wenn die aktuellen Opferzahlen weiter ansteigen, so das britische Verteidigungsministerium. Das berichtet „Business Insider“. Die russischen Streitkräfte seien in eine „massenhafte, aber qualitativ niedrige Streitmacht“ umgewandelt worden.

Die tägliche Anzahl der russischen Opfer in der Ukraine sei im letzten Jahr um fast 300 gestiegen, so die Behörde unter Berufung auf Daten des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Sowohl „Business Insider“ als auch das britische Verteidigungsministerium konnten die vom ukrainischen Generalstab verwendete Methodik jedoch nicht unabhängig überprüfen.

Steigende Opferzahlen in Awdijiwka

Die Zahlen gelten laut Verteidigungsministerium dennoch als „plausibel“, was auf steigende Opferzahlen bei russischen Angriffen auf Awdijiwka, einer Kleinstadt am Rande des besetzten Donezk, zurückgeführt wird. Der Anstieg der Opferzahlen spiegelt laut Ministerium den Qualitätsverlust der russischen Streitkräfte wider, der sich nach der teilweisen Mobilisierung von Militärreservisten im September 2022 eingestellt hat.

Analysten zufolge setzt Russland in der Ukraine „menschliche Wellen“-Taktiken ein, bei denen große Mengen schlecht ausgebildeter Soldaten in die Schlacht geschickt und in hoher Zahl getötet werden. John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, äußerte dazu, dass Russland „weiterhin keine Rücksicht auf das Leben seiner eigenen Soldaten nimmt, und sie bereitwillig für Putins Ziele opfert.“

Langwieriger Wiederaufbau der russischen Armee erwartet

Das britische Verteidigungsministerium schätzt, dass Russland fünf bis zehn Jahre benötigen wird, um eine hochqualifizierte und einsatzbereite Streitmacht wieder aufzubauen. Russland hält die Zahlen seiner Opfer geheim, aber US-Geheimdienste schätzen, dass seit Kriegsbeginn etwa 315.000 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden. Das entspricht etwa 90% des Personalbestands zu Beginn des Krieges.

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