„Es war einfach Glück“: Mann denkt, er findet Gold – doch seine Entdeckung ist viel wertvoller

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Ein Australier dachte, er hätte Gold gefunden. Stattdessen entpuppte sich der Stein im Museum als viel wertvoller. Seit 2019 ist er dort ausgestellt.

Melbourne – Dave Hole aus Australien dachte, er hätte den Fund seines Lebens gemacht: Einen 17 kg schweren, rostfarbenen Stein. Er war der Meinung, dass sein Fund Gold enthalten würde, wie die New York Post berichtet. Doch was er tatsächlich entdeckt hatte, war etwas ganz anderes, eine astronomische Sensation: Ein 4,6 Milliarden Jahre alter Meteorit.

Goldsucher fand riesigen Stein in Australien – „Was zum Teufel ist das für ein Ding?“

Der Fund des Australiers liegt schon einige Jahre zurück, wie das Museum Victoria berichtet: Hole war 2015 mit seinem Metalldetektor in der Nähe von Maryborough, einem Ort in der berühmten Goldfields-Region von Victoria, unterwegs. Dort stieß er auf einen ungewöhnlich schweren, rötlichen Stein, der in gelbem Lehm eingebettet war. Hole war überzeugt: Dieser Brocken musste Gold enthalten. Die Gegend ist für ihre Goldfunde aus dem 19. Jahrhundert bekannt.

„Was zum Teufel ist das für ein Ding?“, fragte sich Hole damals, wie er später dem Sydney Morning Herald berichtete. Entschlossen, den vermeintlichen Goldschatz zu bergen, versuchte er demnach mit allen erdenklichen Mitteln, den Stein zu knacken: Mit einer Steinsäge, einem Winkelschleifer, einem Bohrer und sogar mit Säure. Doch selbst ein Vorschlaghammer konnte dem mysteriösen Objekt nichts anhaben.

Rätselhafter Stein von Goldsucher entpuppte sich als wertvoller Meteorit

Nach Jahren erfolgloser Versuche brachte Hole seinen Fund schließlich 2018 zum Melbourne Museum. Dort erkannten die Geologen Dermot Henry und Bill Birch sofort, dass sie etwas ganz Besonderes vor sich hatten. „Es hatte diese skulpturale, mit Grübchen versehene Oberfläche“, erklärte Henry beim Sydney Morning Herald. „Das entsteht, wenn sie durch die Atmosphäre kommen, sie schmelzen an der Außenseite und die Atmosphäre formt sie“, erklärt er.

In der offiziellen Mitteilung der Museums Victoria erläuterte Bill Birch, emeritierter Kurator für Geowissenschaften: „Wenn man all die Ereignisse bedenkt, die dieses Stück Gestein seit seiner Entstehung vor 4,6 Milliarden Jahren erlebt hat, ist es wirklich atemberaubend, dass wir die Gelegenheit bekommen, es heute in den Händen zu halten und zu studieren. Wie gut ist das?“

Tests bestätigten schließlich den Verdacht. Der Stein – inzwischen als Maryborough-Meteorit bekannt – ist so schwer, weil er mit extrem dichten Formen von Eisen und Nickel gefüllt ist. Mit einer diamantharten Säge schnitt Henry ein Stück ab und legte einen Querschnitt mit kleinen silbernen „Regentropfen“ frei, wie das Museum zeigte.

Der Maryborough-Meteorit.
Der Maryborough-Meteorit. © Rodney Start/Museums Victoria

„Günstigste Form der Weltraumforschung“: Meteorit lieferte Einblick in das Sonnensystem

Dermot Henry, damals Leiter der Wissenschaftsabteilung der Museums Victoria, heute stellvertretender Direktor der wissenschaftlichen Abteilung des Museums, betonte in der Erklärung auch die außergewöhnliche Bedeutung des Fundes: „Meteoriten bieten die günstigste Form der Weltraumforschung. Sie transportieren uns zurück in der Zeit und liefern Hinweise auf das Alter, die Entstehung und die Chemie unseres Sonnensystems, einschließlich der Erde. Einige gewähren einen Einblick in das tiefe Innere unseres Planeten. In manchen Meteoriten gibt es ‚Sternenstaub‘, der sogar älter ist als unser Sonnensystem, was zeigt, wie Sterne entstehen und sich entwickeln, um Elemente des Periodensystems zu bilden. Andere seltene Meteoriten enthalten organische Moleküle wie Aminosäuren – die Bausteine des Lebens.“

Henry sagte Channel 10 News zur genauen Herkunft des Maryborough-Meteoriten: „Dieser spezielle Meteorit kommt höchstwahrscheinlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, und er wurde dort durch Asteroiden, die ineinander krachen, herausgestoßen, und eines Tages kracht er auf die Erde.“ Ein Mars-Meteorit lieferte indes wichtige Hinweise zum roten Planeten.

Das Fehlen von Verwitterungsspuren deutet darauf hin, dass er weniger als 200 Jahre auf der Erde liegt. Kohlenstoff-14-Tests des Museums deuten darauf hin, dass der Meteorit zwischen 100 und 1000 Jahren auf der Erde landete. Der Meteorit ist einer von nur 17, die jemals in Victoria gefunden wurden, was ihn seltener als Gold macht. Hole beschreibt seinen Fund dem Sydney Morning Herald als reinen Zufall: „Es war einfach Glück. Eins zu einer Milliarde – nein, größer, eins zu einer Trillion. Man hat mehr Chancen, zweimal vom Blitz getroffen zu werden.“ Ähnliches passierte auch einem Mann in Dänemark, der einen „Klumpen“ fand.

Der Maryborough-Meteorit wurde indes 2019 im Melbourne Museum ausgestellt und ist heute Teil der Sammlung von über 400 Meteoritenproben der Museums Victoria. (jh)

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