Urlaubsinsel führt neue Benimmregeln ein – Wer dagegen verstößt, wird zur Kasse gebeten

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Mallorcas Inselhauptstadt hat neue Benimmregeln eingeführt. Diese sollen für mehr Ruhe, Ordnung und gegenseitigen Respekt sorgen.

Palma – Urlauber auf Mallorca sollten in diesem Sommer besonders aufpassen: Die Inselregierung hat einen neuen Strafenkatalog verabschiedet, der das Verhalten von Touristen und Einheimischen regelt und bei Verstößen empfindliche Bußgelder vorsieht. Ziel ist es, dem zunehmenden Problem von Party-Exzessen und Massentourismus entschieden entgegenzuwirken.

Das Rathaus von Palma hat im Zuge dessen Benimmregeln veröffentlicht, die ein respektvolles und zivilisiertes Miteinander – vor allem an Stränden und öffentlichen Plätzen – sicherstellen sollen. Dabei wurden Verstöße klar klassifiziert und entsprechende Geldstrafen festgelegt.

Verhaltensregeln in Palma: Mallorca führt abgestufte Bußgelder bei Verstößen ein

Die geltenden Verhaltensregeln sind in der Boletín Oficial de las Illes Balears (BOIB) aufgelistet und gelten für das gesamte Stadtgebiet der Inselhauptstadt. Die aktuellen Anpassungen konzentrieren sich auf wichtige Bereiche wie Sauberkeit, Umweltschutz, den Schutz der Menschenwürde, Lärmschutz, Verkehrsregelungen und das Verhalten in öffentlichen Bereichen.

Das Bußgeldsystem für Verstöße ist laut Mallorca-Zeitung klar strukturiert und unterteilt Verstöße in drei Kategorien: leichte, schwere und sehr schwere Vergehen – mit entsprechend gestaffelten Geldstrafen.

Mallorca verschärft Strafen für Fehlverhalten – Bußgelder bis zu 3.000 Euro drohen

Wie die Mallorca-Zeitung schreibt, können leichte Verstöße wie Einkäufe bei illegalen Straßenhändlern, Nacktheit an nicht erlaubten Orten oder Alkoholkonsum auf öffentlichen Straßen mit Bußgeldern von bis zu 750 Euro geahndet werden. Schwerwiegendere Verstöße, etwa Baden bei roter Flagge, „Balconing“, wildes Campen oder das Liegenlassen von Müll, ziehen Strafen bis zu 1.500 Euro nach sich. Für sehr schwere Vergehen wie diskriminierendes Verhalten oder für stark störenden Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit sind Bußgelder von bis zu 3.000 Euro vorgesehen.

Die genaue Höhe der Strafen hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ob der Verstoß vorsätzlich oder fahrlässig begangen wurde, wie groß der entstandene Schaden ist, ob der Täter einen Vorteil erlangte, welche sozialen oder ökologischen Auswirkungen die Tat hat und ob es sich um eine Wiederholung innerhalb eines Jahres handelt. Eine schnelle Schadenswiedergutmachung kann sich strafmildernd auswirken.

Überfüllter Strand – ein Urlaubsland wird dieses Jahr so voll wie noch nie
Touristenansturm: Dieses Urlaubsland wird überfüllt wie nie zuvor (Symbolbild) © Frank Sorge/Imago

Strandbesetzung geplant: Bürgerbewegung Mallorca Platja Tour soll Strände für Inselbewohner sichern

Die Bürgerbewegung Mallorca Platja Tour will demnächst wieder symbolisch einen Strand der Insel besetzen. Die Aktion, die erste in diesem Sommer, soll Strandbereiche für Inselbewohner in der Hochsaison einfordern, wie die Mallorca-Zeitung berichtet. Der Protest solle „mit mehr Kraft denn je“ durchgeführt werden, so die Organisatoren. Ein konkreter Termin oder Ort wurde noch nicht mitgeteilt.

„Haltet Handtücher, Sonnenschirme und Transparente bereit“, zitiert die Zeitung aus den Sozialen Netzwerken. Man wolle Touristen nicht ausschließen, fordere aber, dass auch die Einheimischen die Strände im Sommer genießen könnten. Doch die seien überfüllt, die Zugänge kollabiert. „Was früher ein Ort der Ruhe war, wird zu einem Themenpark“, beklagen die Mallorquiner. (jal/dpa)

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