Bis zu 450.000 und „Turboprämie“: So will VW seine Stellenkürzungen vorantreiben

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Volkswagen will zahlreiche Stellenkürzungen. Neben Altersteilzeit setzt der Konzern auf massive Abfindungen und eine „Turboprämie“.

Wolfsburg – Volkswagen hat sich ein Sparprogramm verordnet. Im Rahmen des sogenannten Performance-Programms der Marke VW soll der Ergebnisbeitrag von bis zu vier Milliarden erreichen, bis 2026 strebt die Marke einen positiven Ergebnisbeitrag von zehn Milliarden Euro an. Dazu will VW zahlreiche Stellen abbauen.

Wie viele Jobs konkret von den Kürzungen bei VW betroffen sind, ist unklar. Eine konkrete Zahl gibt es dabei jedoch nicht. „Wir orientieren uns an Kosten, nicht an Köpfen“, heißt es im Konzern. Ziel sei es jedoch, die Personalkosten in der Verwaltung bis 2026 um 20 Prozent zu senken. „Wir gehen den Weg der Restrukturierung der Volkswagen AG ganz bewusst und gezielt an“, erklärte Personalvorstand Gunnar Kilian in einer internen Mitteilung.

VW will Mitarbeiter mit bis zu 450.000 Euro zum Weggang bewegen

Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Stattdessen setzt VW auf Abfindungen nach dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit. Das bedeutet, dass Mitarbeiter und Unternehmen einer Trennung zustimmen müssen. Der Konzern macht dabei lukrative Angebote, wie aus einem Bericht der Wirtschaftswoche hervorgeht.

Das leuchtende VW Logo ist von einer Fußgängerampel aus fotografiert worden. Die Ampel leuchtet rot.
Rotes Licht für Mitarbeiter: Volkswagen will massiv Stellen abbauen und 20 Prozent Personalkosten einsparen. (Symbolfoto) © Julian Stratenschulte/dpa

Demnach können VW-Beschäftigte eine Abfindung von über 450.000 Euro erhalten. Die höchste mögliche Abfindung beträgt 404.700 Euro. Dies gelte für alle, die seit mindestens 20 Jahren bei Volkswagen beschäftigt und in der höchsten Tarifstufe eingeordnet seien.

VW zahlt 50.000 Euro „Turboprämie“ für Mitarbeiter, die sich schnell zum Weggang entscheiden

Wer sich besonders schnell entscheidet, eine Abfindung zu akzeptieren, könne zusätzlich eine „Turboprämie“ in Höhe von 50.000 Euro erhalten, berichtet die Wirtschaftswoche. Das Angebot gelte für alle, die mindestens fünf Jahre bei Volkswagen sind und sich innerhalb von zwei Wochen meldeten.

Die geringste mögliche Abfindung beträgt laut dem Bericht 17.700 Euro. Sie gelte, die im Tarif bis zu fünf Jahre bei Volkswagen beschäftigt seien. Wie hoch die Abfindung für Manager ist, ist bisher noch unklar. Diese dürften jedoch höher ausfallen, berichtet die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Insider. Zudem könnten auch Manager die „Turboprämie“ erhalten. Volkswagen selbst wollte sich zu den Abfindungen nicht äußern.

Volkswagen setzt auf Altersteilzeit als „nachhaltig sozialverträgliche“ Methode des Stellenabbaus

Neben den Auszahlungen, die auch VW-Beschäftigte in Kassel betroffen, setzt der Konzern vor allem auf die Demografie. Konzernintern steht die „maximale Nutzung der demografischen Kurve“ im Zentrum. Die großen Altersteilzeit-Potentiale sieht die VW-Spitze als entscheidenden „Hebel für eine nachhaltige Personalkostensenkung in der Volkswagen AG“, erklärte Personalvorstand Gunnar Kilian.

Demnach gebe es bereits ein großes Interesse an der Altersteilzeit. „Mit durchschnittlich 85 Prozent des Entgelts in der aktiven sowie passiven Phase bieten wir unseren Kolleginnen und Kollegen den Übergang in einen finanziell gesicherten Ruhestand“, erklärte der Personalvorstand. „Gleichzeitig bietet die Altersteilzeit dem Unternehmen die Möglichkeit, Personal nachhaltig sozialverträglich abzubauen.“ (ms)

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