Lkw-Fahrer verfährt sich auf Wanderweg und droht abzustürzen

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Die Bergwacht Bayrischzell wurde zu einem Einsatz gerufen, weil sich ein Lkw-Fahrer auf einem Wanderweg verfahren hatte. (Archivbild) © Bergwacht

Die Bergwacht Bayrischzell musste einen Fahrer suchen, der sich mit seinem Lkw auf einem Wanderweg zwischen Spitzingsee und Bayrischzell festgefahren hatte. Er hatte Glück im Unglück.

Bayrischzell – Eine ungewollte Bergtour machte ein Lkw-Fahrer am Dienstag am Spitzing. Gegen 14 Uhr wollte der 60-Jährige aus Rumänien mit seinem 12,5 Tonnen schweren Lastwagen Lebensmittel am Spitzingsee ausliefern. Weil er blind seinem Navi folgte, geriet er auf einen Wanderweg.

Lkw-Fahrer folgt blind Navi – und fährt sich auf Wanderweg fest

Wie die Polizei Miesbach mitteilte, verpasste er die korrekte Abfahrt zu seinem Lieferziel und folgte blind seinem Navigationsgerät. Hierbei hatte sich der Fahrer bei der Routenauswahl für den „kürzeren“ Weg entschieden. Trotz mehrere Verbotsschilder befuhr er mit seinem Lkw die Rad- und Wanderwege zwischen Spitzingsee und Bayrischzell. Obwohl die Wegführung immer enger und steiler wurde, ließ er sich auf seiner Tour nicht beirren, bis er seinen schweren Tross zwischen Elendsattel und Kloo-Ascher an einem Abhang festfuhr und abzurutschen drohte.

Da der Rumäne keinen Handyempfang hatte, machte er sich auf die Suche nach Funkwellen. Währenddessen teilte ein Fahrradfahrer über einen Notruf einen herrenlosen Lkw im Gebirge mit, welcher abzurutschen drohte, berichtet die Polizei. Die Bergwachten Bayrischzell und Schliersee machten sich deshalb auf die Suche nach dem Fahrer. Wie Marinus Gruber, Sprecher der Bergwacht Bayrischzell erklärte, dauerte die Suche nicht lang. „Der Fahrer hatte sich wieder auf den Rückweg in Richtung Valepp gemacht.“

Komplizierte Bergung dauerte zwei Tage

Für die komplizierte Bergung des 12,5-Tonners mussten 14 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bayrischzell den Abschleppdienst unterstützen. Die Bergung dauerte bis zum Mittwochvormittag an. Wie ein Beamter der Polizei erklärte, musste diese aufgrund der einbrechenden Dunkelheit unterbrochen werden. Zur Bergung und Unfallaufnahme musste der Wanderweg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

„Der Lkw-Fahrer hatte Glück im Unglück“, meint Gruber. Wäre der Rumäne noch weiter gefahren, wäre er in eine scharfe s-Kurve gekommen. „Es hätte noch schlimmeres passieren können. Da hätte er keine Chance mehr gehabt.“

Fahrer erwartet Bußgeld

Laut Angaben der Polizei entstanden durch die Irrfahrt des Lkw-Fahrers kleinere Flur- und Baumschäden am Unfallort. Am Lkw wurden Unterbodenschäden in Höhe von rund 1000 Euro festgestellt. Den 60-Jährigen erwartet nun ein Bußgeldverfahren. (sf)

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