Chinas „kleiner Falken“ ändert alles: Vogelähnliche Drohne läutet neue Ära ein

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Ornithopter statt Quadrocopter: Chinesische Ingenieure haben eine Drohne entwickelt, die nicht wie diese hier per Rotoren, sondern per Flügelschlag abhebt. © Mark Schiefelbein/dpa

Chinesische Ingenieure haben eine neue Drohne entwickelt, die den Bau und den Einsatz der ferngesteuerten Flugroboter revolutionieren könnte.

Xi‘an – Der Wettbewerb um die Lufthoheit hat eine neue Stufe erreicht. An der Nordwestchinesischen Universität in der Stadt Xi‘an in der Provinz Shaanxi haben Forscher offenbar eine Drohne mit einer völlig neuen Antriebsmechanik entwickelt. Physikalisch ist die Technik hingegen alt. Denn sie ist direkt dem Flügelschlag von Vögeln nachempfunden. Auch Russland testet immer wieder neue Drohnen.

China entwickelt neue Drohne mit vogelähnlichem Antrieb

Auf dem X-Kanal der staatlich gesteuerten Nachrichtenagentur China News wurde ein Video gepostet, mit dem das neu entwickelte Fluggerät vorgestellt wird. Dort wird mit Animationen, Detailaufnahmen und einzelnen Flugszenen dessen Funktionsweise präsentiert.

Hochgelobt wird das neue Fluggerät mit dem Name „Small Falcon“, kleiner Falken, von anderen Staatsmedien in China. Die neue Technik gibt der Maschine laut der chinesischen Zeitung Global Times die „höchste Wendigkeit und die größtmögliche Vogelähnlichkeit“ seiner Art.

Was die Einsatzmöglichkeiten betrifft, ist im Post selbst von „Ökologischem Monitoring und Umweltschutz“ die Rede. Laut Global Times kann die kleine Drohne außerdem zur „Aufklärung, Überwachung und sogar für Präzisionsschläge bei Spezialoperationen“ eingesetzt werden. Zum selben Zweck entwickelt China offenbar auch Highspeed-Spionagedrohnen.

Chinas neue Vogel-Drohne könnte militärische Verwendung finden

Das besondere Potenzial wird dabei ebenfalls im vogelartigen Verhalten des sogenannten Ornithopters vermutet. Während Drohnen mit starren Flügeln und Rotoren zur Tarnung vor allem auf elektromagnetische Wellen setzten, nutze dem „Small Falcon“ dabei sein Habitus. „Selbst wenn man das Fluggerät sieht, wird man es eher ignorieren, weil man es für einen Vogel halten würde“, zitiert die Global Times einen anonymen Experten. Die Ukraine will mit einer neuen Waffe gegen Russlands „bewegliche Ziele“ vorgehen.

Solch mimetische Verschleierung ist wohl schon länger ein Ziel der Ingenieure an der Nordwestchinesischen Universität. Laut Spiegel gab es dort schon 2018 Berichte über taubenähnliche Drohnen. Zumindest der Mythos dieser Spionagevögel hat jüngst einen Effekt gehabt. Denn im schwelenden Konflikt mit China wurde im vergangenen Jahr in Indien eine Taube in U-Haft genommen. Der Grund: Spionageverdacht. (pkb)

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