Vaterstetten wird Tor zum All: Raketenhersteller siedelt sich an
Nach BMW und KraussMaffei: Der Raketenhersteller Isar Aerospace siedelt sich auf 40.000 Quadratmetern im Vaterstettener Gewerbegebiet Parsdorf III an. Das Unternehmen beschäftigt über 400 Mitarbeiter.
Vaterstetten – Der Gemeinde Vaterstetten ist ein Coup gelungen, um den sie von Nachbargemeinden im Landkreis München beneidet wird: Isar Aerospace, Anbieter für Satellitenstarts, der bisher in Ottobrunn angesiedelt war, zieht ins Gewerbegebiet Parsdorf III in der Gemeinde Vaterstetten um. Das Unternehmen, das dort eine Fläche von 40 000 Quadratmetern in Anspruch nehmen wird, wird damit Nachbar von BMW und KraussMaffei.
„Isar Aerospace ist ein spannendes Unternehmen mit großem Potenzial in einer absoluten Zukunftsbranche. Ich gratuliere der Gemeinde Vaterstetten zur gelungenen Ansiedlung, wenngleich ich das Unternehmen natürlich gerne bei uns in Haar gehabt hätte“, sagt Haars Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU). Sein Parteifreund, Vaterstettens Rathauschef Leonhard Spitzauer, hofft auf eine deutliche Zunahme der Gewerbesteuereinnahmen.

Isar Aerospace hat seinen Angaben vom Donnerstag, 2. Mai, zufolge einen Vertrag mit dem europäischen Entwickler und Betreiber von Logistik- und Gewerbeimmobilien VGP Group unterschrieben, die den Standort im Gewerbegebiet Parsdorf III für Isar Aerospace entwickeln und bauen werde. Der neue Standort werde sowohl die Produktion als auch die Entwicklung und die Unternehmenszentrale von Isar Aerospace beherbergen. Die VGP Group ist in Parsdorf bereits Vermieter von BMW und KraussMaffei.
Isar Aerospace entwickelt und baut Trägerraketen
Isar Aerospace entwickelt und baut Trägerraketen für den Transport von kleinen und mittleren Satelliten sowie Satellitenkonstellationen in die Erdumlaufbahn. Das Unternehmen wurde 2018 als Spin-off der Technischen Universität München gegründet. Seitdem ist es eigenen Angaben zufolge auf über 400 Mitarbeiter aus mehr als 50 Nationen angewachsen.
Daniel Metzler, Co-Founder und CEO von Isar Aerospace sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir in Vaterstetten eine neue Heimat für Isar Aerospace gefunden haben. Mit dem Bau einer der weltweit modernsten Produktionen für orbitale Trägerraketen legen wir sprichwörtlich das Fundament, Europas führender Anbieter für Satellitenstarts zu werden und kleinen und mittleren Satelliten einen nachhaltigen Zugang zum Weltraum zu ermöglichen.“
Gemeinderat hat bereits grünes Licht gegeben - in nicht-öffentlicher Sitzung
Der Produktionsstandort in Vaterstetten werde Isar Aerospace ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Kosteneffizienz und Flexibilität bringen. Dank hoher Automatisierung könne Isar Aerospace seine Produktionskapazitäten skalieren und Kosten senken, um so die steigende internationale Marktnachfrage nach Satellitenstarts zu bedienen, heißt es aus dem Unternehmen. „Wir wollen privaten und öffentlichen Kunden kosteneffizienten Zugang zum Weltraum bieten. Dafür haben wir das Design, die Wertschöpfungstiefe und die Fertigung unserer Trägerrakete Spectrum von Anfang an auf eine skalierbare Serienproduktion ausgelegt. Mit den neuen Produktionskapazitäten können wir nun weiter wachsen“, so Josef Fleischmann, Co-Gründer und CTO/COO von Isar Aerospace.
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Der Gemeinderat Vaterstetten habe den Plänen bereits zugestimmt, die Baugenehmigung stehe allerdings noch aus. Der Baubeginn sei noch im Jahr 2024 geplant, sagt das Unternehmen. Vaterstettens Bürgermeister bestätigt, dass sich der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung mit der Firmenansiedlung beschäftigt habe. Eine Diskussion in öffentlicher Sitzung stehe noch aus. Baurecht bestehe.
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Jan Van Geet, CEO der VGP Group, betont: „Wir freuen uns sehr, mehr als ein Jahr nach der erfolgreichen Übergabe und Inbetriebnahme der Gebäude für KraussMaffei und BMW nun mit Isar Aerospace einen dritten, nicht minder beeindruckenden Mieter für den letzten Teil unseres Campus gefunden zu haben.“ Mit den mehr als 40 000 Quadratmetern für Isar Aerospace habe der Gewerbepark jetzt die volle Belegung mit insgesamt 320 000 Quadratmetern vermietbarer Fläche erreicht. „Diese neue Partnerschaft belegt erneut die Anziehungskraft des Campus auf innovative Industrien. Nach vollständiger Inbetriebnahme werden die drei Mieter zusammen über 3000 Arbeitsplätze in zukunftsweisenden Produktionsbetrieben bieten,“ so Van Geet.