„Mein Schwiegersohn René gehört ins Gefängnis“: Benko-Schwiegermutter rechnet ab

  • VonBettina Menzel
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Die Signa-Holding ist pleite und auch ihr Firmen-Gründer René Benko meldete Privatinsolvenz an. Die Schwiegermutter des Konzernchefs glaubt, Benko habe „genug Geld beiseite geschafft“.

Wien – In Österreich laufen Betrugsermittlungen gegen René Benko, den Firmen-Gründer des Immobilienunternehmens Signa-Holding. Benkos Anwalt wies die Vorwürfe zurück, es gilt die Unschuldsvermutung. Auch die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Geldwäsche bei der insolventen Signa-Gruppe. In einem Interview mit der Bild ließ Benkos Schwiegermutter kein gutes Haar an dem früheren Unternehmer. „Mein Schwiegersohn René gehört ins Gefängnis“, zitiert das Blatt Brigitte W.

Schwiegermutter teilt gegen René Benko aus: „Das ganze Geld zu Kopf gestiegen“

René Benko sei „das ganze Geld zu Kopf gestiegen“, so die Schwiegermutter weiter. Für ihre schlechte Meinung über den Unternehmer gibt es womöglich persönliche Gründe. Dem Bericht zufolge sei die Mutter von Benkos Frau Nathalie bei der Hochzeit im Jahr 2010 nicht eingeladen gewesen. Der Grund sei ihr nicht bekannt, hieß es weiter. „Ich habe meine Tochter an das viele Geld verloren“, klagte die Schwiegermutter gegenüber Bild.

Die Pleite der Signa-Holding war die größte Insolvenz in der Geschichte Österreichs. Gläubiger haben rund zwei Milliarden Euro Forderungen. „René ist größenwahnsinnig geworden. Mir tun alle Menschen leid, die seinetwegen viel Geld und ihre Existenz verloren haben“, so Brigitte W. weiter. Benko selbst meldete unlängst Privatinsolvenz an. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtete, ist der einstige Milliardär eigenen Angaben zufolge nun finanziell auf die Hilfe seiner Mutter angewiesen. Daran will die Schwiegermutter allerdings nicht glauben.

Niemand müsse sich um den Wohlstand von Nathalie und René Sorgen machen. „Ich bin mir sicher: Die haben genug Geld beiseite geschafft. Wenn da nicht die Justiz einschreitet, leben die ihr Leben einfach weiter, wie zuvor: mit Luxus-Häusern, teuren Pferden und Bodyguards“, so Brigitte W. Die Äußerungen ließen sich nicht verifizieren, doch Recherchen der Krone zufolge könnte René Benkos Mutter ihm Millionen Euro als Schenkung überwiesen haben.

Benko ohne Bodenhaftung? Enthüllungsbuch spricht von Schneeballsystem für Superreiche

Steigende Kreditzinsen, hohe Baukosten und hausgemachte Probleme hatten Signa zuletzt immer weiter in Schieflage gebracht. Doch es gab auch zahlreiche Ungereimtheiten. Das Enthüllungsbuch Inside Signa der Journalisten Rainer Fleckl und Sebastian Reinhart spricht etwa von einem Schneeballsystem für Superreiche. „Für mich stand da der Verdacht eines Luftschlosses im Raum, ich hätte auch rechtliche Schritte unternehmen können“, sagte demnach ein nicht namentlich genannter Insider, der in der Vergangenheit in die Signa-Holding investiert war.

Benko sei die Bodenhaftung völlig abhandengekommen, hieß es weiter. „Viele waren lang genug geblendet, ihm Geld zu geben. Es war für ihn so leicht, Geld zu bekommen. Ein Nachweis, woher das Geld kam, musste kaum erbracht werden“, zitiert Bild aus dem Buch. Zuletzt kamen auch Details zum Anfang vom Ende des Konzerns ans Licht. Demnach war der Ausstieg des Investors und reichsten Deutschen, Klaus-Michael-Kühne, ein Schlüsselmoment für die Signa-Holding. „Herr Benko, es tut mir leid – das Vertrauen ist zerstört“, so der Milliardär im Dezember 2022.