Für seine Bücher überlegt sich der Pfrontener Autor „Szenarien, die das Leben interessant machen“
Der 31-Jährige Pfrontener Autor Maximilian Spengler erzählt im Gespräch mit dem Kreisboten von seinen beiden veröffentlichten Romanen, seinen Inspirationen und seiner Leidenschaft zum Schreiben.
Pfronten – Eine Gruppe junger, reicher Erwachsener macht Urlaub in der elterlichen Villa auf Ibiza und wird von einer Gruppe Klima-Aktivisten entführt. Die Aktivisten beschuldigen die Eltern der Urlauber den Planeten zu ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt zu haben und wollen mit dieser drastischen Maßnahme die Welt auf sich und die Umweltprobleme aufmerksam machen und die Reichen und Mächtigen für ihr Verschulden daran bezahlen lassen. Das ist der Inhalt von Maximilian Spenglers erstem Buch „Die Sprache der Wut“.
Maximilian Spengler ist 31 Jahre alt und lebt in Pfronten. Studiert hat er Gesundheitswirtschaft und arbeitet derzeit als Hochseil-Guide. Das Schreiben war schon immer sein Hobby. Dabei fing er mit Gedichten und Kurzgeschichten an, bis er längere und komplexere Themen behandeln wollte.
Welten und Charaktere erschaffen
„Eine Geschichte ist auch immer eine Reise. Man erlebt die Höhen und Tiefen hautnah mit“, erzählt der 31-Jährige beim Gespräch mit unserer Zeitung. In Büchern könne man Welten und Charaktere erschaffen, wie sie einem belieben und dabei seine Kreativität und seine Fantasie ausleben, sagt der Hobby-Autor.
Das tat er auch in seinem zweiten Buch „Was bleibt ist die Angst“. In diesem wacht ein Mann in einer Waldlichtung einer postapokalyptischen Welt auf. Die Welt, in der er einschlief, gibt es nicht mehr, sie wurde durch Naturkatastrophen zerstört. Der Protagonist irrt durch den Wald und trifft auf eine Gruppe weiterer Menschen, mit denen er anschließend gemeinsam ums Überleben kämpft. Im Laufe des Buchs wird erkennbar, dass die Protagonisten auf nichts vertrauen können, nicht einmal auf den eigenen Verstand.
„Beim ersten Buch hieß es einfach losschreiben und sehen, wie es endet“, erzählt der Autor. An seinem ersten Roman arbeitete der Pfrontener - mit einer langen Pause - insgesamt zehn Jahre. Die Idee für den Roman kam ihm als er einen Film sah, der von Ökoterrorismus handelte. Ihm stellte sich die Frage, wie weit Protest gehen darf und soll. „Dabei ist mir dann die Idee mit der Entführung gekommen“.
Ein Jahr für das zweite Buch
An seinem zweiten Roman saß Spengler insgesamt ein Jahr. Dabei fiel ein halbes Jahr an den Schreibprozess, das zweite halbe Jahr an die Korrektur und das Lektorieren, was ebenfalls vom Autor und einigen Familienmitgliedern übernommen wird. „Beim zweiten Buch habe ich strukturierter gearbeitet. Vor allem habe ich mehr Zeit in die Entwicklung der Charaktere gesteckt“, erzählt der 31-Jährige.
Die Rolle des Charakters stehe im Groben schon bei der Ideenfindung fest und würde beim Schreiben immer weiter verfeinert. „Ich fang damit an einen Namen zu suchen dessen Bedeutung zu der Rolle in der Geschichte passt“, im Anschluss überlege er sich eine Hintergrundgeschichte, die zum Charakter passt.
Generell lasse er sich beim Schreiben aber gerne treiben. Am meisten Spaß mache ihm das Schreiben, wenn er im Flow ist und sich Handlungsstränge fast wie von selbst in die Geschichte einfügen. „Da möchte man am liebsten gar nicht mit dem Schreiben aufhören“, schwärmt der Hobby-Autor. Für seine Bücher überlegt er sich Szenarien, die das Leben interessanter machen.
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„Ein Spiegel des eigenen Innern“
Außerdem verarbeitet er beim Schreiben seine eigenen Erlebnisse und seine Vergangenheit und lässt seine eigenen Wünsche und Sehnsüchte miteinfließen. „Durch den Schreibprozess kommt man auch näher zu sich selbst, es ist ein Spiegel des eigenen Innern“, sagt der 31-Jährige.
Er selbst liest „kreuz und quer“ was auch seinen Schreibstil präge, am liebsten aber Thriller und Fantasy Bücher. Besonders fasziniert ihn das Eintauchen in andere Welten. Dieses Ziel verfolgt er auch mit seinen eigenen Büchern, in denen er seinen Lesern eine Flucht aus der Realität bieten möchte.
Einen Verlag hat der Hobby-Autor nicht, er veröffentlichte seine beiden Bücher, wie viele andere Autoren auch, selbstständig über Amazon. „Das geht ganz einfach, man kann ein Cover erstellen, daraufhin wird dann jedes Buch einzeln gedruckt.“ So habe er bisher etwa 800 Exemplare seiner beiden Romane verkauft. Bald sind seine Romane auch in der Buchhandlung „Bruhns“ in Füssen zu finden.
Derzeit arbeitet Maximilian Spengler an seinem dritten Buch. In diesem möchte er „etwas Neues machen“ und Themen wie Verlust, Verrat und die Suche nach Bestimmung thematisieren. Auch dieser Roman spielt in einer unbekannten Welt.
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