Exzellent bestanden: Penzberger Gymnasium ist bayernweite „Modus-Schule“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Brachten gemeinsam das von Kunst-Fachschaftsleiterin Melanie Hofmeister entworfene Modus-Schild am Eingang des Gymnasiums an: (v.l.) SMV-Mitglied Aaron Blutke, Markus Hauer vom Personalrat, Schulleiter Matthias Langensteiner, Ministerialbeauftragte Brigitte Grams-Loibl und Elternbeiratsvorsitzender Dirk Hansel. © Antonia Reindl

Das Penzberger Gymnasium ist „Modus-Schule“. Das Projekt des Bayerischen Kultusministeriums steht für „Modell Unternehmen Schule im 21. Jahrhundert“. Penzberg ist damit in der Region ein Vorreiter.

Penzberg – Zu früh gefreut. Noch im Herbst war Schulleiter Dr. Matthias Langensteiner davon ausgegangen, in diesem Schuljahr keine Rede schreiben zu müssen. Doch es kam anders. Zu diesem Anlass hat er sich aber bestimmt gern an ein paar Zeilen gesetzt. Am vergangenen Montag wurde das Gymnasium Penzberg in einer Feierstunde mit Musik und Gesang zur „Modus-Schule“ ernannt. Auf der Urkunde kann man sich nun nicht ausruhen, ist die Auszeichnung doch so etwas wie ein Startschuss in eine Zeit, die beflügelt, befreit und bereichert, aber auch mit Verantwortung verbunden ist.

Das Penzberger Gymnasium wurde als bayernweite „Modus-Schule“ ausgezeichnet - das bedeutet mehr Freiraum beim Unterricht

„Damit erlangen Sie einen Status mit großer Verantwortung, aber auch mit großem Interesse“, sagte Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Als Modus-Schule sei das Gymnasium nun „berechtigt, Weiterentwicklungsmaßnahmen zu erproben, insbesondere in den Arbeitsfeldern Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Personalführung und inner- und außerschulische Partnerschaften“.

Mit dem Label bekomme das Kollegium „viel Freiraum in der Gestaltung des Schulprofils“. Korpan konnte sich vorstellen, „dass da dem ein oder anderen Pädagogen warm ums Herz wird“, sei die „Alltagswelt normalerweise eingebunden in ein eher starres Korsett an Vorgaben und Regeln“. Nun soll „eine Vielfalt an Maßnahmen“ folgen. Was der Rathauschef mitbekommen hat: „In manchen Klassen und Fächern ist die Reduzierung der Schulaufgaben angedacht.“

Es braucht Mut dafür

„Wer sich auf diesen Weg macht, der tut das nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung“, sagte Kreiskämmerer Matthias Brugger. Mit der Ernennung „bekommen Sie mehr Freiraum, mehr Verantwortung, und können damit mehr gestalten“.

Was es aber braucht: den Mut, zu hinterfragen, auszuprobieren und auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Zum Festakt hatte Brugger ein Geschenk mitgebracht. Einen Apfelbaum von der Sorte Gerlinde. Die „ist robust, früh tragend, hat süße Früchte und ja, sie ist auch ein bisschen sperrig im Wuchs, so wie wir manchmal, Schule und Sachaufwandsträger, bei der Suche nach Lösungen“.

Auf das „überaus positive Ergebnis der externen Evaluation“ könne man als Schulfamilie sehr stolz sein, betonte Dirk Hansel. Der Elternbeiratsvorsitzender appellierte an die Schulfamilie, „gemeinsam in enger und respektvoller Zusammenarbeit engagiert, neugierig und mutig“ die neuen Möglichkeiten für eine bestmögliche Ausbildung zu nutzen.

Neue Evaluation war nötig

Als damals bekannt wurde, dass abermals eine externe Evaluation durchgeführt werden soll, „löste das bei vielen Kolleginnen und Kollegen eher gemischte Gefühle aus“, berichtete Markus Hauer vom Personalrat. „Einerseits wusste man, dass man bei der letzten Evaluation überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat, und so konnte man dem Ganzen etwas gelassen entgegensehen.“

Auf der anderen Seite sei eine Evaluation stets mit Zusatzleistungen wie Unterrichtsbesuchen und Konferenzen verbunden. „Aber es hat sich gelohnt: das Gymnasium Penzberg erhielt diesmal das Prädikat exzellent“, und der sich anschließende Modus-Antrag sei bewilligt worden. Man sei mit diesem Status das einzige Gymnasium in Oberbayern-West und folglich auf dem Olymp des Bezirks angekommen. Doch da war nicht nur Euphorie, sondern auch Vorsicht. Hauer bat mit Blick auf das Personal darum, „dafür Sorge zu tragen, dass das Maß an Belastungen so ausfällt, dass es dauerhaft zu tragen ist“.

Exzellentes Ergebnis

Was das Ergebnis der Evaluation anbelangt: „Ja, wir wussten, dass wir gut sind“, sagte Schulleiter Langensteiner. „Aber so gut, ja, sogar exzellent. Damit hatten wir dann vielleicht doch nicht gerechnet.“ Das Siegel sehe man als „Wertschätzung für die hervorragende Bildungsarbeit, die hier an dieser Schule geleistet wird, und als Zeichen dafür, dass das Gymnasium Penzberg eine Schule ist, die von allen Teilen der Schulgemeinschaft als etwas Besonderes wahrgenommen wird“. Mit der Ernennung seien Verpflichtungen verbunden: qualitätssteigernde Schulentwicklungsmaßnahmen müssen eigenverantwortlich entwickelt, erprobt und evaluiert werden. Für das kommende Schuljahr kündigte Langensteiner bereits „erste Maßnahmen in den Bereichen Leistungserhebungen und Sportunterricht“ an.

Aaron Blutke und Eva Schräml aus der Schüler-Mitverantwortung (SMV) hatten Lob mitgebracht. „An unserer Schule haben wir das Glück, dass es von vielen Seiten aus helfende Hände gibt, die man in jeder Situation ergreifen kann“, sagte etwa Blutke.

Anerkennung und Verpflichtung

Ministerialbeauftragte Brigitte Grams-Loibl bezeichnete die Modus-Ernennung als „Anerkennung, Auftrag und Verpflichtung“, zugleich wollte sie etwas Druck herausnehmen. „Ich denke, Sie haben die letzten Jahre wirklich gute Arbeit gemacht.“ Der Status „soll Sie freimachen, zu fliegen“.

Erstmal bis Sommer 2030

Den Status trägt das Gymnasium nun bis Sommer 2030. „Dann könnten wir eine entsprechende Verlängerung beantragen“, sagte Langensteiner. Doch gerade sei das ganze Instrument der externen Evaluation „vom Kultusministerium im Rahmen der Entbürokratisierungsoffensive ausgesetzt worden“, zur Überarbeitung, zur Neukonzeptionierung. „Daher ist auch die Zukunft der Modus-Schulen derzeit ungewiss.“

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare