Trump-Prozess in New York: Ex-Präsident zwischen Formel 1 und Anklagebank
In New York wird gegen Donald Trump verhandelt. Mit Spannung werden weitere Zeugenaussagen erwartet. Der News-Ticker zum Prozess.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Prozess gegen Donald Trump in New York - Die Zeugen im Prozess gegen Donald Trump.
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New York – Am Wochenende gab es endlich mal Abwechslung vom tristen Prozess-Alltag für Donald Trump. Der ehemalige Präsident war bei der Formel 1 in Miami zu Besuch, wo er Lando Norris zu dessen Sieg gratulierte. Sieger Norris sagte nach dem Rennen, Trump habe gescherzt, er sei heute „sein Glücksbringer“ und das Aufeinandertreffen sei ein „cooler Moment“ für ihn gewesen: „An diesem Wochenende waren viele besondere und coole Leute hier. Donald ist jemand, vor dem man in vielerlei Hinsicht großen Respekt haben muss“, sagte Norris.
In New York wartet allerdings ab heute wieder der Gerichtssaal auf Trump. Das Strafverfahren des Staates New York gegen den Ex-Präsidenten wird fortgesetzt – mit dem zwölften Verhandlungstag. Die Staatsanwälte verrieten nicht, wen sie als Nächstes in den Zeugenstand rufen werden. Bislang wechseln die Zeugen zwischen obskuren Gestalten – wie der jungen Rechtsanwaltsgehilfin, zu deren Aufgaben im Büro des Staatsanwalts in Manhattan die Katalogisierung von Trumps Social-Media-Posts gehört – und hochkarätigen Akteuren, die über ihre Gespräche mit Trump im Weißen Haus sprachen. Prozessbeginn ist um 15:30 Uhr MESZ.

Prozess gegen Donald Trump in New York
- Den Anfang machte David Pecker. Der ehemalige Herausgeber des Boulevard-Blattes „National Enquirer“ bestätigte, dass er an einer Schweigegeldzahlung Trumps an das Playmate Karen McDougal beteiligt war.
- Es folgte Rhona Graff, die mehrere Jahrzehnte in der Trump-Organization arbeitete und laut USA Today als „Trumps rechte Hand“ galt. Sie bestätigte vor Gericht in New York, dass der Angeklagte mehrfach Kontakt zu Stormy Daniels gehabt haben soll.
- Der dritte Zeuge, der seine Aussage begann, ist Gary Farro. Als Angestellter der „First Republic Bank“ war Farro an der Abwicklung der Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels beteiligt.
- Hope Hicks ist eine ehemalige Mitarbeiterin von Trumps Wahlkampfteam, die ihrem Chef ins Weiße Haus folgte. Das 35 Jahre alte ehemaligen Model hat ihre Aussage Ende der letzten Woche begonnen – und brach im Zeugenstand kurz unter Tränen zusammen. Ihre Schilderung verdeutlichte den Geschworenen, wie besorgt das Wahlkampfteam von Trump 2016 wegen negativer Geschichten über ihn und Frauen war – und wie dieses Thema Trump auch nach seinem Einzug ins Oval Office verfolgte.
Zahlreiche weitere Zeugen werden im Verlauf des Prozesses erwartet. Darunter befinden sich Fachleute für Wahlkampffinanzierung und Steuerrecht sowie weitere ehemalige Angestellte der „Trump-Organization“. Pikanter aber dürften die Aussagen ehemaliger Weggefährtinnen und -gefährten des Ex-Präsidenten werden.
- Michael Cohen: Trumps Ex-Anwalt gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner. Er wickelte die Schweigegeldzahlungen seines ehemaligen Mandanten ab und dürfte einige Details darüber im Zeugenstand zum Besten geben.
- Karen McDougal: Das ehemalige Playmate hatte eine mehrmonatige Affäre mit Trump.
- Stormy Daniels: Die Erotikdarstellerin und ihre Affäre zu Trump stehen im Mittelpunkt des ganzen Verfahrens. Ihre Aussage gilt als nahezu sicher.
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Tritt Donald Trump als Zeuge im Prozess gegen ihn selbst auf?
Unklar bleibt weiter, ob Trump selbst den Zeugenstand in New York betreten wird. Sollte die Staatsanwaltschaft ihn aufrufen, könnte er wohl von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Gleiches gilt für seine Ehefrau, Melania Trump, die während Trumps Affären mit McDougal und Daniels hochschwanger mit ihrem einzigen Kind, Barron Trump, war.
Der Prozess gegen Trump wird mehrere Wochen dauern. Ein Urteil wird frühestens am 31. Mai und spätestens am 14. Juni erwartet.
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