Trump-Prozess in New York: Cohen kehrt zurück in den Zeugenstand

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In New York nähert sich die Zeugenbefragung Michael Cohens dem Abschluss. Auch der Prozess gegen Donald Trump soll schon bald ein Ende finden.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Richter will Prozess gegen Trump bald beenden - Ex-Präsident Donald Trump könnte als Zeuge aufgerufen werden.
  2. Testen Sie Ihr Wissen zur US-Politik - Kurz vor der US-Wahl 2024 bietet unser Quiz Ihnen die Möglichkeit, ihr Wissen über die Eigenheiten der Politik in den USA einem Test zu unterziehen.

Update vom 20. Mai, 14.55 Uhr: Auch am Montag (20. Mai) wird Donald Trump von einem Gefolge aus Unterstützern im Gerichtssaal begleitet. Die konservativen Begleiter sollen teilweise selbst mit dem Gesetz in Konflikt stehen, wie die New York Times berichtet. Als Beispiel wird der ehemalige NYPD-Kommissar Bernie Kerik genannt, der wegen Steuerbetrugs und Falschaussagen eine Haftstrafe abzusitzen hatte – ehe er von Trump begnadigt wurde.

Erstmeldung: New York – In wenigen Wochen soll es so weit sein. Der Prozess gegen Donald Trump in New York schreitet in großem Tempo voran. Am Montag (20. Mai) wird Michael Cohen, der letzte und wichtigste Zeuge der Staatsanwaltschaft, in den Zeugenstand zurückkehren. Seine Befragung bildet aller Voraussicht nach das Ende des Falls der Staatsanwaltschaft. Im Anschluss hat das Anwaltsteam des ehemaligen Präsidenten der USA die Chance, ihre Argumente vorzubringen.

Kern der Verhandlungen ist eine mutmaßliche Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar, die Michael Cohen im Auftrag von Donald Trump an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels gezahlt haben soll. Daniels sollte dafür eine Affäre geheim halten, die der damalige Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2016 mit ihr gehabt haben soll. Die Zahlung von Schweigegeld an sich ist in den USA nicht illegal. Weil Trump aber die Ausgaben nicht als Wahlkampffinanzierung angegeben hat und beim Versuch, sie zu vertuschen, Geschäftsberichte gefälscht haben soll, reichte die Staatsanwaltschaft um Ankläger Alvin Bragg Klage in 34 Fällen gegen Trump in New York ein.

Donald Trump muss statt Wahlkampf in New York vor Gericht erscheinen

Der ehemalige US-Präsident ist das erste Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten, das sich in einem Strafprozess vor Gericht wiederfindet. Darüber hinaus will Donald Trump bei der US-Wahl 2024 erneut für die Republikaner gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten, gegen den Trump 2020 verloren hatte. Beim Prozess in New York muss Trump aber an jedem Prozesstag anwesend sein. Bei drei Terminen pro Woche bleibt da kaum Zeit für den Wahlkampf für einen Urnengang, der laut aktuellen Umfragen zur US-Wahl äußerst knapp ausfallen dürfte.

Richter will Prozess gegen Trump bald beenden

Es dürfte also auch im Interesse Donald Trumps sein, dass der Prozess in New York bald einen Abschluss findet. Richter Juan Merchan hat Anklage und Verteidigung aufgefordert, ihre Abschlussplädoyers bereits für Dienstag vorzubereiten. Ob dieser Termin für das formale Ende der Verhandlungen Bestand hat, hängt vor allem davon ab, ob Trumps Anwälte um Todd Blanche weitere Zeugen aufrufen. Unter diesen könnte sich dann auch Donald Trump selbst befinden. Laut seines Rechtsbeistands sei noch nicht entschieden, ob der Ex-Präsident selbst den Zeugenstand betreten wird.

Donald Trump beim Prozess in New York. Dem US-Präsidenten droht ein Urteil im so genannten Schweigegeldprozess.
Donald Trump beim Prozess in New York. Dem US-Präsidenten droht ein Urteil im so genannten Schweigegeldprozess. © IMAGO/Steven Hirsch

Urteil gegen Trump könnte US-Wahl 2024 beeinflussen

Nach den Abschlussplädoyers wird es an den Geschworenen liegen, ob Donald Trump verurteilt wird oder nicht. Ein Urteil gegen den Ex-Präsidenten kann nur gefällt werden, wenn alle zwölf Geschworenen einstimmig für eine Verurteilung stimmen. Endgültig beendet sein soll der Prozess spätestens Mitte Juni.

Testen Sie Ihr Wissen zur US-Politik

Für Trump könnte die Entscheidung in New York wegweisend für seine weitere politische Karriere sein. Eine Verurteilung dürfte das Zünglein an der Waage eines äußerst engen Duells mit Joe Biden werden. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters in Zusammenarbeit mit dem Institut „Ipsos“ schätzen zwei Drittel der Republikaner die Vorwürfe gegen ihren Kandidaten als „sehr ernst“ ein. Etwa zehn Prozent würden Trump im Falle einer Verurteilung nicht mehr wählen, meldete das Nachrichtenportal Newsweek. (mit Agenturen)

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