Israel legt nach: „Iron Dome“ künftig mit Laser-Kanone ausgestattet

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Das Raketenabwehrsystem des Landes, die „Eiserne Kuppel“, erhält eine Erweiterung. Für den Ausbau vergibt Tel Aviv einen riesigen Rüstungsauftrag.

Tel Aviv – Es soll künftig die israelische Luftabwehr noch besser vor Raketen und Drohnen der Hisbollah schützen: Der Iron Beam (Eiserner Strahl) soll eine lasergestützte Ergänzung erhalten. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums wird die Erweiterung in einem Jahr einsatzbereit sein.

Teheran vergibt Rüstungsauftrag für knapp 500 Millionen Euro: Neue Ära der Laserverteidigung

Für die Weiterentwicklung eines auf Lasertechnik basierenden Luftabwehrsystems ist ein Rüstungsauftrag in Höhe von zwei Milliarden Schekel (rund 495 Millionen Euro) an die israelischen Rüstungsunternehmen Rafael und Elbit Systems vergeben worden, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur.

Nahostkonflikt - Israel
Das israelische Raketenabwehr Iron Dome wird erweitert. (Archivbild) © Ariel Schalit/AP/dpa

Es sehe „eine deutliche Erweiterung der Ausrüstung für Laserabfangsysteme“, dem sogenannten Iron Beam, vor, erklärte der Generaldirektor des Verteidigungsministeriums, Ejal Zamir am Montag (28. Oktober). „Dieses Abkommen läutet eine neue Ära ein - die Ära der Laserverteidigung“ zitierte das israelische Nachrichtenportal Ynet Zamir.

Das Iron Beam-System: Israels Luftabwehr sehr wirksam gegen Drohnen und Raketen des Irans

Das Iron Beam-System wurde zum Abfangen von Raketen, Mörsergranaten, Drohnen und Marschflugkörpern entwickelt. Es soll als kostengünstige Ergänzung zum Iron Dome in Israels mehrstufiges Verteidigungsnetzwerk integriert werden. 

Die Integration von Iron Beam könne Israels Verteidigungsfähigkeit gegen aktuelle und künftige Bedrohungen zu einem Bruchteil der Kosten für konventionelle Abfangsysteme erheblich verbessern, hieß es. Nach US-Angaben kann das System Ziele wie Drohnen für etwa vier Dollar pro Einsatz neutralisieren.

Nahostkonflikt - Israel
Im April hatten Irans Revolutionsgarden erstmals in der Geschichte Israel direkt angegriffen. (Archivbild) © Tomer Neuberg/Xinhua/dpa

Israel verfügt über ein mehrstufiges Luftabwehrsystem, das aus den Systemen Arrow (Pfeil), David’s Sling (Davids Schleuder) und Iron Dome (Eisere Kuppel) besteht. Das System kam auch bei dem ersten direkten Angriff des Iran mit Drohnen und Raketen auf Israel im April zum Einsatz – trotz hunderter abgefeuerter Geschosse konnten dabei dank des Iron Dome und mithilfe der Unterstützung von Verbündeten wie den USA nach israelischen Angaben „99 Prozent“ abgefangen werden.

US-Militärhilfepaket für Israel: 8,7 Milliarden Dollar für Ausbau der Luftabwehrsysteme

Ende September hatte Israel bekanntgegeben, dass es ein neues US-Militärhilfepaket in Höhe von 8,7 Milliarden Dollar (rund acht Milliarden Euro) „zur Unterstützung der laufenden militärischen Anstrengungen Israels“ erhalten habe. Das Verteidigungsministerium hatte erklärt, dass von diesem Betrag 5,2 Milliarden Dollar für die Verbesserung der bestehenden Luftabwehrsysteme sowie für ein „fortschrittliches Verteidigungssystem“ mit „sehr starkem Laserstrahl“ eingesetzt werden sollen, das sich „in den letzten Phasen seiner Entwicklung“ befinde.

Nach Angaben des Ministeriums könnte dieses System unter anderem an Bord eines kleinen Zivilflugzeugs installiert werden, um auf jegliche fliegenden Objekte wie „Drohnen, Granaten, Raketen und ballistische Raketen“ zu zielen.

Die Kosten eines einzelnen Iron-Dome-Abfanggeschosses belaufen sich laut der in Washington ansässigen Denkfabrik Center for Strategic and International Studies auf 40.000 bis 50.000 Dollar. Die Herstellung eines kompletten Abwehrsystems kostet demnach rund hundert Millionen Dollar. (bg/dpa)

Auch interessant

Kommentare