„Wir lassen uns nicht einschüchtern“ - Islamische Gemeinde Penzberg lädt zum Tag der offenen Moschee ein

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Jubiläum feiern: Das Islamische Forum mit der Moschee in Penzberg feiert am Tag der offenen Moschee sein 20-jähriges Jubiläum – am 18. September 2005 wurde es eröffnet. © Andreas Baar

Die Islamische Gemeinde Penzberg lädt für Freitag (3. Oktober) zum Tag der offenen Moschee ein. Am Montag (29. September) wurde die Moschee mit einer islamfeindlichen Parole beschmiert. Dazu nimmt nun Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan Stellung.

„Wir lassen uns nicht einschüchtern.“ Das bekräftigt die Islamische Gemeinde Penzberg. In der Nacht zum Montag (29. September) wurde laut Imam Benjamin Idriz an der Glasfassade der Moschee an der Bichler Straße eine islamfeindliche Parole angebracht. „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ war dort zu lesen. „Zusätzlich wurde die Abkürzung BPE hinterlassen – ein Hinweis auf die Bürgerbewegung Pax Europa (BPE)“, teilte der Imam am Montagvormittag mit.

Nach islamfeindlichen Schmierereien an der Moschee: Islamische Gemeinde Penzberg lädt zum Tag der offenen Moschee ein

„Gerade nach den jüngsten Schmierereien bekräftigen wir unseren Dialog und unsere gute Nachbarschaft“, heißt es nun von der Islamischen Gemeinde. Der eingetragene Verein lädt für Freitag (3. Oktober) zum bundesweiten Tag der offenen Moschee „ganz bewusst und entschlossen ein“, wie es in einer Mitteilung heißt. 

Programm am Tag der offenen Moschee

Am Freitag (3. Oktober) ist die Moschee in Penzberg von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Von 13 bis 14 Uhr findet das Freitagsgebet statt. Um 13 Uhr hält Regionalbischof Thomas Prieto Peral die Freitagsrede, um 13.40 Uhr hält Imam Benjamin Idriz die Freitagspredigt. Von 11 bis 12.45 Uhr und 14.30 bis 16.30 Uhr gibt es eine Führung durch die Moschee.

Gleichzeitig feiert die Gemeinde an diesem Tag ein besonderes Jubiläum: 20 Jahre Islamisches Forum Penzberg. Am 18. September 2005 wurde das Haus eröffnet. „Dieses Jubiläum wollen wir nicht von Hass und Hetze überschatten lassen, sondern mit all jenen feiern, die sich für Zusammenhalt, Toleranz und gegenseitigen Respekt einsetzen“, ist in der Mitteilung zu lesen.

Ein Zeichen der interreligiösen Verbundenheit soll die Ansprache von Regionalbischof Thomas Prieto Peral setzen. Peral wird vor der Freitagspredigt von Imam Benjamin Idriz sprechen. Neben einem informativen und spirituellen Programm wird am Tag der offenen Moschee auch Kulinarisches an Verkaufsstände geboten. „Wie immer sind alle Gäste auch herzlich zu Tee und süßen Köstlichkeiten eingeladen.“

Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan zu den Schmierereien an der Moschee: „Absolut zu verurteilen“

In einer Stellungnahme äußert sich am heutigen Dienstag (30. September) auch Penzbergs Rathauschef Stefan Korpan (CSU) zu dem Vorfall an der Moschee. Zuletzt war die Islamische Gemeinde im Januar dieses Jahres Opfer einer islamkritischen Flugblattaktion der rechtsextremen Partei „Der Dritte Weg“ in der Stadt geworden. „Dass nun mit Schmierereien an dem Fenster der Moschee gegen den Islam Stimmung gemacht wird, ist absolut zu verurteilen“, lässt sich Korpan in einer Mitteilung zitieren.

 „In Penzberg gehört das friedliche Miteinander der unterschiedlichen Konfessionen ohnehin zur Stadtgeschichte und damit gewissermaßen auch zu unserer DANN“, so das Stadtoberhaupt. Seit jeher hätten in Penzberg „verschiedenste Kulturen eine Heimat gefunden und friedlich miteinander die Stadt zu dem gemacht, die sie nun ist“. Der Bürgermeister betont: „Ganz entschieden verurteile ich deshalb das rechtsextreme Skandieren feiger Parolen an der Moschee und sage entschlossen: Doch, der Islam hat seinen festen Platz in Deutschland - und längst auch in Penzberg.“

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