Kinderschutzbund fordert mehr Ressourcen für die Kinderbetreuung!

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Sie wollen ein starkes Signal für die Kinder setzen (von links): Laura Steurer mit Elli, Conny Roth, Karin Bartelt, Bürgermeisterin Erna-Kathrein Groll, (hinten) Carolin Helmle, Melanie Korthaus, Gisela Hummel und Referatsleiter Thomas Baier-Regnery. © Lajos Fischer

Mit der Aktion „Wen kümmert‘s“ will der Kinderschutzbund auf die Notsituation in den Kindereinrichtungen aufmerksam machen.

Kempten – „Alle Systeme, auf die Kinder und Jugendliche angewiesen sind, stehen unter enormem Druck. Die Versorgung in Kitas, Schulen und der Kindermedizin stehen auf wackeligen Füßen“, betonten Vertreterinnen des Kemptener Kinderschutzbundes bei einem Termin mit Bürgermeisterin Erna-Kathrein Groll und ­Sozialreferent Thomas Baier-­Regnery im Rathaus.

Sie sprachen über fehlendes Kitapersonal, überlastete Ärzte und wichtige Projekte, die wegen knapper Haushalte auf dem Prüfstand stehen. „Die Probleme sind groß und längst bekannt, sie müssen aber weiter in der Öffentlichkeit und in der Politik diskutiert werden, damit sich etwas verändert“, sagte die Vertreterinnen des Kinderschutzbundes. Sie hatten die etwa 500 Karten mitgebracht, die Eltern zwischen Mitte Mai und Mitte Juli in die in 15 Kindergärten aufgestellten Boxen mit der Aufschrift „Wen kümmert‘s?“ geworfen haben. Am meisten Schwierigkeiten bereiten den Eltern die langen Wartezeiten auf einen Platz in den Einrichtungen. Die Forderungen nach längeren Betreuungszeiten, nach mehr Personal und mehr Qualität gehören zu den wichtigsten Anliegen der Betroffenen. Die Vertreterinnen des Kinderschutzbundes zeigten sich über die Newsletter des bayerischen Sozialministeriums empört, in denen die Situation an der Realität vorbei schöngeredet werde.

Kinder in den Mittelpunkt stellen!

„Es ist wichtig, die Kinder mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte die Bürgermeisterin. Sie kenne es als Großmutter sehr gut, wie schwierig es sei, die Zeiten, in denen beide Eltern arbeiten wie auch die Ferien zu überbrücken. Die Kommunalpolitik kenne die Probleme und Nöte und versuche, mit Augenmaß gegenzusteuern.

Es gehe um strukturelle Probleme, die man auf städtischer Ebene nur abmildern könne, sagte Baier-Regnery. Da der Freistaat seine Zuschüsse nicht erhöhen wolle, befürchtet er einen Kollaps wegen der Unterfinanzierung der Einrichtungen. Manche seien in ihrer Existenz bedroht. „Es geht nicht nur um Zahlen, sondern auch um Qualität“, erklärte er. Wegen gesellschaftlicher Änderungen bräuchte man eine längere und intensivere Betreuung. Er interpretiere die Aktion des Kinderschutzbundes als eine Art Brandrief an die Politik.

„Wir vertreten die Kinder und ihre Rechte und sind bereit, an zukunftsfähigen Lösungen mitzuwirken“, betonten die Botschafterinnen des Kinderschutzbundes.

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