Die Duty-Free-Lüge: Flughafen-Shopping lohnt sich weniger als gedacht

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Viele Reisende hoffen auf Schnäppchen beim Duty-Free-Shopping. Doch Experten warnen vor teuren Irrtümern am Flughafen.

Parfum, Spirituosen und Süßwaren locken Millionen von Reisenden jährlich in die Duty-Free-Shops der Flughäfen. Das Versprechen: steuerfreies Shopping zu unschlagbaren Preisen. Doch die Realität sieht anders aus. Verbraucherschützer warnen vor einem weit verbreiteten Irrtum, der Urlauber teuer zu stehen kommen kann. Warum Duty-Free-Shopping oft nicht die erhofften Ersparnisse bringt und wann Sie trotzdem zuschlagen können.

Warum Duty-Free-Shops in der EU nicht mehr steuerfrei sind

Seit 1999 dürfen Händler in der Europäischen Union keine steuerfreien Produkte mehr anbieten. Das bedeutet: Innerhalb der EU ist der Begriff „Duty Free“ irreführend, da Kunden trotzdem die volle Mehrwertsteuer zahlen müssen. Viele Duty Free Produkte kosten sogar mehr als im regulären Einzelhandel. Verbraucherschützer Ron Perduss bringt es auf den Punkt: „Teilweise kosten viele Produkte sogar mehr als draußen im regulären Geschäft“.

Eine Ausnahme bilden Tabakwaren: Diese müssen aufgrund des Tabaksteuergesetzes für EU-Reisende zum festgelegten Inlandspreis verkauft werden. Einige Händler mit dem Zusatztitel „Travel Value Shop“ übernehmen die Steuer ganz oder teilweise selbst, sodass Kunden mit etwas Glück doch noch sparen können.

Für jeden Geschmack etwas dabei: Das vielfältige Gastronomieangebot am Flughafen München bietet leckere Speisen und Getränke.
Verlockende Angebote: Duty-Free-Shops am Flughafen versprechen steuerfreies Shopping, doch echte Schnäppchen sind seltener als gedacht. © Flughafen München

Duty-Free-Shopping außerhalb der EU: Echte Ersparnisse möglich

Anders verhält es sich bei Reisen außerhalb der Europäischen Union. Hier können Touristen tatsächlich sparen, da die Mehrwertsteuer von 19 beziehungsweise 7 Prozent entfällt. Das Sparpotenzial ist jedoch vom Preisniveau des jeweiligen Landes abhängig. Besonders bei Markenzigaretten im Duty-Free-Shop sind die Preise bei Flügen außerhalb der EU meist so günstig wie sonst nirgendwo. Nicht nur im Duty Free können Sie sparen – mit diesen Tipps sparen Sie vom Hotel bis zum Mietwagen.

Allerdings lauern auch hier Fallstricke: Die meisten Länder haben bestimmte Ein- und Ausfuhrbestimmungen mit Reisefreimengen. Aktuell dürfen ohne Zollabgaben beispielsweise bis zu 200 Zigaretten pro Person sowie ein Liter hochprozentige Spirituosen und andere Waren im Wert von maximal 430 Euro eingeführt werden. Wer diese Grenzen überschreitet, muss Zölle auf seine vermeintlichen Schnäppchen zahlen.

Preisvergleich entlarvt die Duty-Free-Mythen

Experten raten dringend zum Preisvergleich vor jedem Duty Free Kauf. Mittlerweile gibt es eine große Konkurrenz durch Online-Shops: Viele Produkte, darunter vor allem Parfüm, Spirituosen, Schmuck und Designerkleidung, gibt es online oftmals weitaus günstiger als im Duty-Free-Shop am Flughafen. Verbraucherschützer Ron Perduss gibt Urlaubern den grundsätzlichen Rat, die Preise mit dem Smartphone zu vergleichen.

Besonders bei beliebten Produkten zeigt sich das Preisproblem deutlich, denn auch Süßigkeiten sind oft teurer: Klassiker wie Toblerone kosten am Flughafen meist mehr als im Einzelhandel. Preisunterschiede ziehen sich durch das gesamte Sortiment und machen deutlich, warum sich eine kritische Prüfung vor jedem Kauf lohnt. Der Griff zum Smartphone kann also vor teuren Fehlkäufen schützen. Nach dem Shopping ist vor dem Abflug – wo Sie im Flieger sitzen sollten und wieso es die letzte Reihe ist.

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