Blombergbahn: Hürden bei PV-Anlage, aber neuer Pächter für Wirtschaft

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An der Blombergbahn sind verschiedene Bauprojekte geplant © Patrick Staar/Archiv

Der Weg zu einer Flächen-PV-Anlage, unter der man parken kann, ist am Blomberg ein weiter. Gute Nachrichten gibt es dagegen von der Gastronomie an der Talstation. Ein neuer Pächter ist gefunden.

Wackersberg – Eigentlich wollte Hannes Zintel schon viel weiter sein. Allerdings hatte der Chef der Blombergbahn nicht mit den bürokratischen Hürden gerechnet, die er für den Bau seiner Solaranlage, mit der einen Teil seiner Parkplätze überdachen will, nehmen muss. Zudem spielen ihm derzeit weder die Strom- noch die Baukosten in die Karten. Dennoch gehen die Planungen weiter. Und es stehen noch zwei weitere Bauprojekt am Blomberg an – auch, weil es einen neuen Pächter für die Gastronomie an der Talstation gibt.

148 Autos sollen unter den Solarmodulen parken

Einiges sei auf dem Weg zur Solaranlage bereits geschafft, gibt sich Zintel positiv. Die Gemeinde Wackersberg hat beispielsweise die notwendige Änderung des Bebauungsplans vollzogen. Überdacht werden soll ein Teil des Parkplatzes nördlich der Bundesstraße 472. Unter der 1500 Quadratmeter großen PV-Fläche können 148 Autos geparkt werden. Die Anlage wird eine Leistung von 350 Kilowatt Peak haben. Sie produziert in etwa die dreifache Menge an Strom, die Bergbahn, Blombergblitz und die anderen Talanlagen verbrauchen. Der Überschuss soll ins Netz eingespeist werden. Hört sich nach einem nicht allzu komplizierten Plan an.

Einspeisen und selbst verbrauchen? Das war ein Problem

Dennoch stieß Zintel genau hier auf eine Hürde. „Als wir mit den Bayernwerken gesprochen haben, wurde uns gesagt, dass wir den Strom nicht selber verbrauchen dürfen, weil die Anlage auf einem Grundstück mit einer anderen Flurnummer als die Bergbahn steht“, sagt Zintel. „Wir hätten also auf der einen Seite der Bundesstraße den Strom für 8 Cent einspeisen dürfen, um ihn dann auf der anderen Seite für 40 bis 50 Cent wieder zu kaufen.“ Zintel schaltete einen Rechtsanwalt ein, mittlerweile ist die Sache geklärt. Darüber gingen allerdings einige Monate ins Land.

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Baukosten sind derzeit zu hoch

Nächstes Problem: Während die Strompreise eher sinken, steigen die Baukosten. „Wenn das mit dem Strom so weitergeht, muss ich schauen, ob sich das überhaupt noch rentiert“, sagt Zintel. Er habe nun ein Ingenieurbüro mit ins Boot geholt. Momentan stehen zwei Millionen Euro an Baukosten im Raum. „Und das ist einfach zu viel.“ Daher rede man nun auch mit Partnern, die möglicherweise weitere Ladeinfrastruktur am Blomberg schaffen möchten.

Am Blomberg wird Elektro-Pistenraupe getestet

Generell würde Zintel den Plan nach wie vor gerne umsetzen. Denn die Idee sei ja, dass die Menschen mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zum Blomberg reisen und dann dort mit CO2-neutral erzeugtem Strom auf den Berg gelangen. Zintel schaut sich auch immer wieder um, welche Innovationen es in diesem Bereich gibt. „Und da gibt es wirklich ein paar spannende Entwicklungen.“ So habe ein großer Hersteller von Beschneiungsanlagen mit Sitz in Südtirol „eine Pistenraupe entwickelt, die elektrisch fährt“. Der Clou: In den zehn Monaten, in denen das Gerät normalerweise im Schuppen steht, kann sie einen Teil des Stroms speichern, den die PV-Anlage produziert und der nicht sofort selbst verbraucht werden kann. Im Dezember und Januar wird Zintel die Raupe am Blomberg testen. In dieser Zeit erwartet er auch einige Gäste, da das Interesse an dieser Art von Stromspeicherung schon recht groß sei, berichtet er.

Neuer Wirt ist ein alter Bekannter

Realistisch sei es momentan, dass die PV-Anlage 2025/26 gebaut wird, schätzt der Geschäftsführer. Es laufen aber auch noch zwei andere Bauprojekte am Blomberg. Eines davon ist der Bau der Toiletten an der Bergstation, das andere der Umbau der Gastronomie an der Talstation. Die Erweiterung des Lokals steht an diesem Dienstag auch auf der Tagesordnung des Wackersberger Gemeinderats. Unter anderem muss ein Pizza-Holzofen eingebaut werden, denn neuer Pächter der Wirtschaft ist Luca Lento. Er führte zwölf Jahre lang das italienische Restaurant im Heilbrunner Bierhäusl, bevor er sich Mitte 2023 eine Auszeit nahm. Nun geht es für ihn am Blomberg weiter. Neben dem Tagesgeschäft mit den Besuchern der Blombergbahn soll das Restaurant auch abends geöffnet werden. Los gehen wird es laut Zintel spätestens mit dem Beginn der neuen Wintersaison am 21. Dezember.

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