Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg: Kamikaze-Taktiken enthüllt

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Ein nordkoreanischer Soldat sprengt sich im Ukraine-Krieg in die Luft. Die Hintergründe decken eine perfide Taktik auf.

Kursk – Ein nordkoreanischer Soldat hat im Ukraine-Krieg offenbar versucht, durch seinen eigenen Tod auch ukrainische Soldaten mit in den Tod zu reißen. Dies geht aus einem Bericht des Pressedienstes der Spezialeinheiten der Ukraine (SOF) hervor, den die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Pravda veröffentlicht hat. Der Vorfall soll sich in der russischen Region Kursk ereignet haben, wo die Truppen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Gegenoffensive gegen den russischen Angriffskrieg gestartet hatten.

Nordkorea-Soldat sprengt sich selbst in die Luft – Falle für Soldaten im Ukraine-Krieg

Ein Aufräumkommando der Spezialkräfte war laut SOF am Tag nach einem Gefecht zwischen nordkoreanischen und ukrainischen Soldaten in der Region Kursk im Einsatz. Der genaue Ort und das Datum wurden nicht bekannt gegeben. Dabei stießen die Truppen auf einen Soldaten des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un.

Dieser versuchte, die ukrainischen Soldaten in eine Falle zu locken. Mit einer Granate sprengte er sich selbst in die Luft und versuchte, die Soldaten der Spezialeinheiten ebenfalls zu töten. Die Soldaten erkannten jedoch die Gefahr rechtzeitig und zogen sich zurück.

Ein Soldat im Ukraine-Krieg läuft an Flammen vorbei. Hinter ihm steht ein weiterer Soldat.
Ukrainische Soldaten sehen sich durch Truppen aus Nordkorea einer neuen Gefahr ausgesetzt. (Symbolbild) © Andriy Andriyenko/dpa

Wegen Druck aus Pjöngjang: Nordkorea-Soldaten sollen Gefangennahme durch Tod entgehen

Nach Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes (NIS) sind im Ukraine-Krieg mittlerweile 300 nordkoreanische Soldaten gestorben und mehr als 2700 verletzt worden, wie das japanische Nachrichtenmagazin Nikkei Asia berichtete. Unter den Gefallenen wurden Notizen gefunden, die darauf hindeuten, dass das Regime in Pjöngjang die Soldaten unter Druck setzt, sich selbst zu töten, anstatt in Gefangenschaft zu geraten.

Die Führung in Nordkorea soll dabei explizit vorgegeben haben, dass sich die Kämpfer in die Luft sprengen sollen. Ein südkoreanischer Abgeordneter teilte dies unter Berufung auf den NIS mit, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Im Dezember vermutete der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dass die Truppen damit auch „Repressalien gegen ihre Familien in Nordkorea im Falle einer Gefangennahme“ vermeiden wollen würden.

Selenskyj will Deal mit Nordkorea – Russland soll Kriegsgefangene freilassen

Vor Kurzem berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die ukrainischen Streitkräfte zwei nordkoreanische Soldaten gefangen genommen haben. Diese sollen in der Region Kursk für den Krieg des russischen Machthabers Wladimir Putin gekämpft haben. Nach der Gefangennahme wurden die Männer nach Kiew gebracht, wo sie vom ukrainischen Geheimdienst verhört werden sollten. Auch die Presse solle Zugang zu den Gefangenen erhalten, so Selenskyj. In einem veröffentlichten Video gab einer der beiden Soldaten an, er habe gedacht, für eine militärische Ausbildung nach Russland geschickt zu werden, sei jedoch an der Front in Kursk eingesetzt worden.

In einem Beitrag auf X bot Selenskyj am Sonntag, dem 12. Januar, Kim Jong-un an, die gefangenen Soldaten auszuliefern, falls dadurch die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener aus Russland erreicht werden könnte. Selenskyj äußerte zudem die Überzeugung, dass noch weitere Nordkoreaner gefangen genommen würden. „Es ist nur eine Frage der Zeit“, so Selenskyj. „In der Welt sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass Russland abhängig von der Militärhilfe aus Nordkorea ist.“ Nordkoreanischen Soldaten, die nicht in ihr Heimatland zurückkehren wollen, stellte er „andere Optionen“ in Aussicht, sollten sie sich für ein Ende des Ukraine-Krieges einsetzen. (nhi)

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