Taktischer Durchbruch: Ukrainische Spezialeinheiten melden Einnahme von russischer Stellung
Im Ukraine-Krieg wollen ukrainische Spezialkräfte eine „taktisch und operativ“ wichtige russische Festung eingenommen und etliche Gefangene genommen haben.
Kiew – Nach mehreren Monaten vergeblicher Versuche soll der Ukraine im Krieg gegen Russland ein wichtiger Durchbruch an der Front gelungen sein. Wie die Zeitung Kyiv Post berichtet, sei Spezialeinheiten in einem Einsatz unter dem Decknamen „Howerla“ die Einnahme eines russischen Stützpunkts gelungen, der der Ukraine wichtige taktische und operative Vorteile verschaffen könnte.
Öffentlich wurden die Operation und ihr Ergebnis in einem Telegram-Post der Spezialeinheiten der Streitkräfte der Ukraine, die auf dem Kurznachrichtendienst ein zusammengeschnittenes Video veröffentlichten. Dort ist zu sehen, wie ukrainische Truppen näher auf den Stützpunkt vorrücken und dieser schließlich mit einer Drohne angegriffen wird.

Gefangene im Ukraine-Krieg: „Wäre besser im Gefängnis geblieben“
In ihren Informationen zu dem Video schreiben die Spezialkräfte, dass der Angriff nach mehreren gescheiterten Versuchen nun mit der Hilfe von Feuerunterstützung, Mitteln der elektronischen Kampfführung und unbemannten Militärflugzeugen gelungen sei. Dabei seien mehrere russische Kämpfer aus der Befestigung vertrieben und zwei Fallschirmjäger gefangen genommen worden.
Einer von ihnen soll auch im Video im Gespräch zwischen einem der ukrainischen Soldaten zu hören sein. Auf die Frage des Ukrainers, warum der russische Kämpfer – offenbar einer der Rekruten aus russischen Gefängnissen – in den Krieg gezogen sei, antwortet der, dass er nicht kämpfen, sondern seine Freiheit wollte. „Es wäre besser gewesen, ich wäre für ein Jahr und neun Monate im Gefängnis geblieben“, räumt der russische Gefangene in der Aufnahme ein.
Übernahme russischer Militärposten im Ukraine-Krieg: Schrittweise taktische Vorteile verschaffen
In den Informationen, die die Spezialeinheiten zu dem Video teilten, wird kein genauer Ort für die russische Stellung angegeben, sondern nur erklärt, dass es sich um eine höher gelegene Position handelt. Im Gespräch mit der Kyiv Post hatte ein ukrainischer Militäroffizier dazu erklärt, dass diese Position den ukrainischen Kräften einen wichtigen taktischen Vorteil verschaffen könnte. „Jeder, der über eine dominante Höhenposition verfügt, hat auch Vorteile auf dem Schlachtfeld“, zitierte die Zeitung den Experten. Mit knapp über 2000 Metern ist der in den Waldkarpaten gelegene Howerla, nach dem die Operation benannt wurde, der höchste Berg der Ukraine.
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Nach Informationen der Spezialkräfte hätten nach der Kontrollübernahme und Räumung des Stützpunkts Einheiten der ukrainischen Streitkräfte hier Stellung bezogen, heißt es in dem Telegram-Post der Spezialeinheiten. Wie neben Kyiv Post auch mehrere andere Medien berichten, kommt es im Ukraine-Krieg immer wieder zu ähnlichen militärischen Erfolgen, bei denen mit einfachen Mitteln wichtige taktische Vorteile erlangt werden.
Zuletzt hatte es etwa Berichte über die Übernahme einer russischen Stellung in der Region Donezk Ende Januar gegeben, die durch ein Ablenkungsmanöver gelungen wäre. Auch dazu hatten die ukrainischen Streitkräfte Videomaterial veröffentlicht. (saka)