Tschechien verzeichnete in diesem Jahr bereits 2375 Hepatitis-A-Fälle. Darunter besonders viele schwere Fälle: 78 Prozent der Erkrankten mussten im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt gab es bereits 28 Todesfälle.
Hepatitis A ist eine hochansteckende Leberentzündung. Sie wird durch das Hepatitis-A-Virus ausgelöst. Die Ansteckung erfolgt meist durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser, oder engen Kontakt mit einer bereits infizierten Person oder einem infizierten Gegenstand, etwa einer Toilette oder einem Türgriff. Wer Oberflächen desinfiziert und häufig Hände wäscht, kann sich vor dem Virus schützen.
Lebensmittel sollten bei Verdacht auf eine Verunreinigung mit Hepatitis-A-Viren gründlich gewaschen und für mehrere Minuten auf mindestens 70 Grad erhitzt werden. Einfrieren tötet die Viren nicht ab.
Wer sich gegen Hepatitis A impfen lassen sollte
Außerdem gibt es eine Impfung gegen Hepatitis A. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht generell, sondern nur für bestimmte Personen empfohlen. Dazu zählen:
- Reisende in Regionen mit hoher Hepatitis-A-Prävalenz, darunter Tschechien
- Menschen mit Lebererkrankungen
- Menschen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung (zum Beispiel Männer, die Sex mit Männern haben)
- Personen mit häufiger Übertragung von Blutbestandteilen (zum Beispiel bei Hämophilie)
- Bewohner von psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen
Auch Menschen, die aufgrund ihres Berufs ein höheres Risiko haben, sich mit Hepatitis A zu infizieren, empfiehlt die STIKO eine Impfung. Dazu zählen unter anderem Menschen, die in Krankenhäusern oder Kindertagesstätten arbeiten, Personal in Küchen oder Kanalisationsarbeiter.
Hepatitis-A-Impfung für Tschechien empfohlen
Für Länder, in denen ein erhöhtes Risiko besteht, sich mit Hepatitis-A-Viren anzustecken, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Reisenden eine Impfung. Dazu zählt auch Tschechien. Die nachfolgende Karte des Robert-Koch-Instituts zeigt alle Länder rot eingefärbt, für die ein erhöhtes Risiko besteht und damit die Empfehlung, sich vor der Reise impfen zu lassen.
Diese Symptome treten bei Hepatitis A auf
"Typischerweise treten Symptome von Hepatitis A einige Wochen nach der Infektion auf. Allerdings entwickeln nicht alle Infizierten Symptome", erklären die Experten der Mayo Clinic, einer der renommiertesten medizinischen Einrichtungen der Welt.
Folgende Symptome können auftreten:
- ungewöhnliche Müdigkeit und Schwäche
- plötzliche Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Bauchschmerzen oder -beschwerden, insbesondere im rechten Oberbauch unterhalb der unteren Rippen, über der Leber
- Lehmfarbener oder grauer Stuhl
- Appetitlosigkeit
- leichtes Fieber
- dunkler Urin
- Gelenkschmerzen
- Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes (Gelbsucht)
- starker Juckreiz
Wann Sie bei Verdacht auf Hepatitis A zum Arzt gehen sollten
Die Symptome können mild sein und innerhalb weniger Wochen von allein abklingen. Eine leichte Hepatitis-A-Erkrankung erfordert daher keine Behandlung. Meist erholen sich Betroffene vollständig, ohne bleibende Schäden an der Leber.
Manchmal führt Hepatitis A jedoch zu einer schweren Erkrankung, die mehrere Monate andauert. Sehr selten führt die Infektion zum Tod durch Leberversagen.
Lassen Sie die oben genannten Symptome beim Arzt abklären, insbesondere wenn:
- Sie kürzlich in ein Gebiet gereist sind, in dem das Virus häufig vorkommt, oder in ein Gebiet mit mangelnder Hygiene
- Sie in einem Restaurant gegessen haben, in dem ein Hepatitis-A-Ausbruch aufgetreten ist
- Sie mit jemandem zusammenleben, der an Hepatitis A erkrankt ist
- Sie kürzlich ungeschützten Geschlechtsverkehr mit jemandem hatten, der an Hepatitis A erkrankt ist
Eine Hepatitis-A-Impfung oder die Einnahme von Immunglobulin innerhalb von zwei Wochen nach Kontakt mit dem Virus können vor einem schweren Verlauf schützen.