Start in die Gartensaison: Graben, pflanzen, grillen
Bestes Wetter sorgt für einen frühen Start in die Gartensaison. Aber Vorsicht: Bei aller Sonne sollten noch nicht alle Blumen gesetzt werden. Frühblüher dürfen raus, Rasensamen noch nicht. Gärtner aus dem Landkreis Ebersberg geben Tipps.
Ebersberg - Die ersten warmen Tage haben die Natur wachgekitzelt – und im Landkreis juckt vielen Hausbesitzern, Balkon-Fans und Hobbygärtnern der Grüne Daumen. Sie können es kaum erwarten wieder loszulegen: Beete vorbereiten, erste Pflanzen setzen und dem Garten neues Leben einhauchen. Worauf sollte man jetzt achten? Welche Arbeiten stehen an, welche Blumen sind schon bereit? Experten geben Tipps für einen gelungenen Start in die Gartensaison.
Zeit für Zwiebelgewächse und Frühblüher
In dieser ersten Frühlingswetterphase des Jahres ist es tagsüber recht mild, die Sonne scheint viele Stunden, nachts aber wird es noch knackig kalt, frostig bis in die frühen Morgenstunden. Wer jetzt die falschen Blumen setzt, wird daran nicht lange Freude haben. Bestens auf die Temperaturen eingestellt sind jedoch Frühlingsblüher, informiert Gärtnermeisterin Nele Köstler, die die gleichnamige Grafinger Gärnerei in der sechsten Generation führt: „Viola, Grasnelke, Goldlack oder Blaukissen sind dankbar.“ Und natürlich Zwiebelpflanzen von Narzissen mit Tulpen. Bei manchen Arten wie Primeln kommt es auf die Sorte an, eine Beratung im Fachmarkt sei anzuraten.
Noch nicht Rasen säen
Der Trend gehe hin zu winterharten Stauden, informiert Köstler. „Die Leute wollen nachhaltig pflanzen“ und hätten auch die Insekten immer stärker im Blick: „Die Blütephase wird so geplant, dass die Bienen das ganze Jahr über etwas zum Anfliegen haben“, sagt Köstler.
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Auf keinen Fall sollten Gartenbesitzer jetzt Rasen säen, warnt Kerstin Ziegltrum vom gleichnamigen Gartencenter in Vaterstetten. „Wenn der aufkeimt, erfriert er in der Nacht wieder“, erklärt sie. Damit sollte man auf frostfreie Nächte etwa bis Mitte April warten – auch wenn die Samen derzeit beim Discounter im Angebot sind.
Hochbeete brauchen jedes Jahr frische Erde
Stattdessen ist laut Ziegltrum jetzt der optimale Zeitpunkt, den Garten nach dem Winter aufzuräumen. Laub zusammenrechen, die eine oder andere Pflanze zurückschneiden und Kübel ausleeren. Auch Hochbeete müssten wieder fit für eine neue Runde gemacht werden. Am besten die Erde aus dem vorigen Jahr raus und im Garten verteilen. Dann wieder neue Erde rein, um wieder erfolgreich zu ziehen. Ziegltrum: „Das ist viel Arbeit, lohnt sich aber.“
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Apropos Erde: Ziegltrum warnt vor Bio-Erde. „Viele kommen damit nicht klar, sie enthält weniger Nährstoffe und muss regelmäßig mit Fingerspitzengefühl nachgedüngt werden.“ Besser geeignet und einfacher in der Handhabung sei klassische Blumen- oder Pflanzerde mit Struktur. Aber: „Finger weg von Billigerde vom Discounter ohne hochwertige Nährstoffe!“
Grillsaison auf vielen Terrassen eröffnet
Auch die Grillsaison hat auf den ersten Terrassen bereits begonnen. Das spürt Markus Wagner, stellvertretender Filialleiter des Hagebaumarkts in Ebersberg. „Kohle wird schon fleißig gekauft“, berichtet er. Außerdem sei jetzt die optimale Zeit für die Anzucht – aber bitte in geschlossenen Mini-Gewächshäusern. Auch hier ist laut Wagner im Verkauf das sonnige Frühlingswetter der vergangenen Tage deutlich zu spüren.
Hauptgeschäft in März, April und Mai
Der große Ansturm wird aber erst in den kommenden Tagen und Wochen erwartet. „Wir haben März, April und Mai Hochsaison“, sagt Sandra Urgibl von der gleichnamigen Gärtnerei in Kirchseeon, die auch in der Personalplanung stets einen Blick darauf hat. „Wir sind gut vorbereitet und gerade dabei, die Gewächshäuser voll zu bestücken.“ Besonders für heute rechnet sie mit viel Kundschaft. Heute sei nicht nur Top-Wetter für den Garten, sondern auch Weltfrauentag, „da geht‘s in der Floristik ab“ mit Blumensträußen für die Mama, die Oma oder die freundliche Bäckerei-Verkäuferin.