Verkehrsrowdy (63) dreht im Stau durch: Polizei legt ihm Handschellen an

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Ein wachsames Auge hatte die Autobahnpolizei Holzkirchen auch während der Faschingsferien auf das Geschehen auf der A 8. Unser Bild zeigt eine Streife am Seehamer See in Richtung Süden. Am Samstag mussten die Beamten einen Verkehrsrowdy bis zum Kreuz München-Süd verfolgen. © M. Weidringer

Ein Verkehrsrowdy (63) nötigte, beleidigte und gefährdete am Samstag andere Fahrer auf der Autobahn, offenbar genervt vom langsamen Vorwärtskommen. Als ihn Beamte der Autobahnpolizei zur Rede stellten, wurde er so aggressiv, dass ihm die Polizisten Handschellen anlegen mussten.

Holzkirchen – Aufgebracht und uneinsichtig reagierte ein 63-jähriger Mann aus dem Landkreis Göppingen nach einer ganzen Reihe von Straftaten, mit denen er am Samstag (17. Februar) zwischen Irschenberg und dem Autobahnkreuz München-Süd andere Fahrer gefährdete. Polizeihauptkommissar Martin Weidringer von der Autobahnpolizei-Station (APS) Holzkirchen berichtet, dass der Mann, der auf dem Weg nach Hause war, schließlich völlig die Fassung verlor und bei der Kontrolle aggressiv aus seinem Audi sprang.

Wie die Polizei mitteilt, stockte der Verkehr am frühen Samstagnachmittag in Richtung München, es ging nur mit Tempo 100 voran. Mehrere Autofahrer meldeten der Polizei gegen 13.20 Uhr, wie der Audi A 4 des 63-Jährigen ab Irschenberg mehrfach Fahrzeuge riskant rechts überholte und dabei auch den Standstreifen benutzte. Er soll andere Verkehrsteilnehmer durch plötzliches Abbremsen genötigt haben, was laut Weidringer beinahe zu Unfällen geführt hätte.

Flucht vor Streife

Öfters soll der Audifahrer durch Zeigen des Mittelfingers andere Fahrer beleidigt haben. Offenbar nutzte der Audi bei seinem Lückenspringen sogar eine Rettungsgasse und fuhr einem Einsatzfahrzeug hinterher.

Eine Streife der APS nahm die Verfolgung auf. Als der 63-Jährige dies bemerkte, versuchte er, die Streife im Stau abzuhängen. „Das misslang“, stellte Weidringer fest. Bei der Kontrolle am Autobahnkreuz München-Süd sprang der Mann „wild gestikulierend und in aggressiver Haltung“ aus dem Wagen. Da laut Weidringer die Gefahr bestand, dass er unkontrolliert auf die Fahrbahn läuft und die Beamten angreift, sei er kurzzeitig mit Handschellen fixiert worden.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft musste der Mann seinen Führerschein aushändigen. Ihn erwarten Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Beleidigung und Widerstands gegen Beamte. „Manchen Autofahrern ist nicht klar, dass der Führerschein nach solchen Aktionen sofort und oft sehr lange entzogen werden kann“, stellt Weidringer klar.

Zwölf Temposünder

Auch Temposünder musste die APS während der Faschingsferien aus dem Verkehr fischen. Zwölf Anzeigen wegen deutlicher Geschwindigkeitsüberschreitung und dichtem Auffahren wurden geschrieben, drei Fahrer verloren ihre Fahrerlaubnis.

Die gröbsten Verstöße leistete sich BMW-Fahrer (21) aus München zwischen Weyarn und Hofolding. Er setzte die Lichthupe als Nötigung ein und blinkte sogar eine zivile Videostreife der APS aus dem Weg. Die Streife erwischte den Raser erst nach mehreren Kilometern. „Der Münchner zeigte keinerlei Einsicht“. teilt die Polizei mit. Neben einem Bußgeld im vierstelligen Bereich und einem dreimonatigen Fahrverbot wird er eine Vorladung zum Verkehrsunterricht erhalten.

Eilig in den Skiurlaub hatte es ein Niederländer (27) in seinem Mercedes. Er war bei Weyarn um 40 km/h schneller als erlaubt und durfte erst weiterfahren, nachdem er eine Sicherheitsleistung von über 300 Euro bezahlt hatte. In Richtung München stoppte die Polizei einen VW-Busfahrer (50) aus Hessen. Auch er war viel zu schnell, verschaffte sich mit der Lichthupe freie Bahn und fuhr dicht auf. Ihn erwartet ein Bußgeld von 300 Euro, zwei Punkte in der Verkehrssünderdatei und ein zweimonatiges Fahrverbot.

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