Florenz: Geheimnisvoller Vasari-Korridor der Medici öffnet erstmals für Touristen
Der historische Vasari-Korridor in der italienischen Stadt Florenz steht jetzt erstmals der Öffentlichkeit offen. Das Bauwerk, das ursprünglich als geheimer Pfad für die Medici-Dynastie diente, verbindet bedeutende Sehenswürdigkeiten der Stadt.
CNN berichtet, dass der 750 Meter lange Korridor 1565 von Giorgio Vasari für Cosimo I de’ Medici erbaut wurde. Er verbindet den Palazzo Vecchio, die Uffizien und den Palazzo Pitti und ermöglichte den Medici, sich unbemerkt von der Öffentlichkeit zu bewegen. Der Bau eines solchen geheimen Gangs hatte für die Medici eine große strategische Bedeutung, da er ihnen Sicherheit und eine diskrete Fortbewegung beinhaltete.
Medici-Korridor als eine "parallele Stadt innerhalb der Stadt"
"Es ist ein legendärer Ort für die westliche Welt", sagte Uffizien-Direktor Simone Verde laut CNN. Er bezeichnete den Korridor als eine "parallele Stadt innerhalb der Stadt". Der Zugang ist jetzt für 20 Euro in Führungen möglich.
Laut CNN gibt es im Korridor zahlreiche Kunstwerke und Fresken zu bestaunen. Der Zugang war bislang ausschließlich ausgewählten Personen und Gelegenheiten vorbehalten. Die Öffnung für die Öffentlichkeit stellt somit einen bedeutenden Schritt in der Zugänglichkeit historischer Kulturgüter dar.
CNN merkt zudem an, dass die Restaurierung des Korridors ein aufwendiger Prozess war, der Jahre in Anspruch genommen hat. Die Uffizien arbeiteten eng mit Experten und Historikern zusammen, um die originalen Strukturen und Kunstwerke so authentisch wie möglich zu erhalten.
Einfluss der Medici in Florenz
Die Medici-Familie kontrollierte Florenz über 300 Jahre lang und erlangte durch ihre Tätigkeiten als Bankiers, Politiker und Kunstförderer großen Einfluss, wie "planet-wissen" berichtet. Giovanni di Bicci de’ Medici stellte den wirtschaftlichen Erfolg der Familie sicher und legte den Grundstein für den politischen Aufstieg.
Cosimo de' Medici, sein Sohn, sicherte diesen Einfluss, indem er konkurrierende Familien verbannte und die Kontrolle über die Stadt erlangte. Er gilt als bedeutender Kunstmäzen, der die erste öffentliche Bibliothek der Welt baute und Künstler wie Donatello und Botticelli förderte.
Laut "planet-wissen" setzte Lorenzo de' Medici, bekannt als "Il Magnifico" ("Der Prächtige"), diese Tradition fort. Obwohl er kein geschickter Bankier war, trug er zur kulturellen Blüte von Florenz bei, indem er junge Künstler wie Michelangelo förderte. Trotz politischer Krisen und gesellschaftlicher Unruhen, die seine Herrschaft kennzeichneten, gilt seine Epoche als goldenes Zeitalter der Stadt.
Top 5 Sehenswürdigkeiten in Italien
Laut "urlaubsguru" sind diese Attraktionen bei Italien-Touristen besonders beliebt:
- Kolosseum in Rom
- Schiefer Turm von Pisa
- Vatikanische Museen und die Sixtinische Kapelle
- Petersdom im Vatikan
- Mailänder Dom
Touristenansturm nach Wiedereröffnung der Notre-Dame erwartet
Auch in Paris hat kürzlich eine bedeutende Sehenswürdigkeit wieder ihre Pforten für Touristen geöffnet. Um den erwarteten Besucheransturm zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris zu bewältigen, führte die Diözese von Paris im Vorfeld Online-Reservierungen ein. Besuche bleiben weiterhin kostenlos, jedoch können Reservierungen nur wenige Tage im Voraus getätigt werden.
Die Diözese rechnet mit jährlich 15 Millionen Besuchern, verglichen mit 10 Millionen vor dem Brand im April 2019. Sybille Bellamy-Brown, die Verantwortliche für Publikums-Management, präzisierte, dass man mit 40.000 Menschen täglich rechne und die Online-Reservierung deshalb dringend empfehle. Die Restaurierungsarbeiten werden nach der Wiedereröffnung fortgesetzt und sollen an den Strebebögen noch vier bis fünf Jahre dauern, am Platz rund um die Kathedrale mindestens drei Jahre.