Neuer Damm für den Tölzer Klammerweiher: Thomas-Mann-Weg bis April 2025 gesperrt

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Bagger auf der Baustelle: Am Tölzer Klammerweiher wird zum Hochwasserschutz derzeit der Damm erhöht und ein neues Ablaufwerk errichtet. © Karl Bock

Um bei künftigen Starkregenereignissen Grundstücke am Tölzer Klammerweihers vor Überschwemmungen zu schützen, muss die Stadt den Damm ertüchtigen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis März 2025 dauern.

Bad Tölz – Vor 120 Jahren wurde der Klammerweiher in Bad Tölz angelegt. Im Winter wurden aus dem gefrorenen Wasser Eisblöcke geschnitten und im Keller des Klammerbräus zur Kühlung verwendet. Und in den Sommermonaten war es eine der ersten Badeanstalten der Kurstadt, mit Umkleidehütten rings um den Weiher.

Dort planschten auch die Kinder des berühmten Schriftstellers Thomas Mann, der mit seiner Familie in der 1909 erbauten Tölzer Villa an der Heißstraße in Sichtweite des Gewässers immer seine Sommerfrische bis 1917 verbrachte.

Tölzer Klammerweiher: früher eine Badeanstalt, heute ein Biotop

Heutzutage ist der Klammerweiher als Biotop kartiert. Nach Aktenlage war für den Schwarzbau eine wasserrechtliche Genehmigung allerdings nie beantragt worden. Bis im Herbst 2018 das Landratsamt die Stadt schließlich aufforderte, dies nachzuholen. Diese Genehmigung war mit Auflagen verbunden. „Voruntersuchungen haben ergeben, dass bei einem 100-jährlichen Hochwasser das Rückhaltvolumen nicht ausreicht und der Weiher überläuft“, erklärt Birte Stahl, Pressesprecherin der Stadt.

Um Fördermittel zu erhalten, müssen allerdings „die Werte eines möglichen 100-jährlichen Hochwassers angelegt werden“. Deshalb müsse der Damm auf der wasserabgewandten Seite um 60 Zentimeter aufgeschüttet werden.

Baukosten am Tölzer Klammerweiher für Damm und Ablauf liegen bei 450.000 Euro

Außerdem ist südlich der Leseoase, die südwestlichen des Klammerweihers, liegt eine Überlaufschwelle mit befestigtem Ablaufgerinne erforderlich sowie ein neues Ablaufwerk. „Hier erfolgt bei Hochwasser die Ableitung über ein neues Tosbecken, das dem ablaufenden Wasser die Energie nimmt, bevor es in die Verrohrung und schlussendlich in den Ellbach fließt“, berichtet Stahl weiter. Die geschätzten Baukosten inklusive Planung betragen rund 450.000 Euro brutto. Eine Förderung von bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben sei bewilligt worden.

Vor kurzem wurden in einem ersten Schritt bereits Bäume und Büsche entfernt, die im Bereich des künftigen Ablaufbauwerkes und des zu ertüchtigenden Damms wuchsen, teilt Stahl mit. In Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes werden die Stämme in der Nähe als Totholz gelagert, um so Insekten und Tieren einen neuen Lebensraum zu bieten. Nach Abschluss der Arbeiten im Frühjahr nimmt die Stadt in Richtung der Wohnbebauung Nachpflanzungen vor.

Während der gesamten Bauphase ist der Thomas-Mann-zwischen der Alleestraße und der Leseoase gesperrt. Die Umleitung für Spaziergeher und Wanderer erfolgt über die Theodor-Körner-Straße. Stahl: „Wenn ab April die Asphaltwerke wieder öffnen, wird die Wiederherstellung des beliebten Spazierweges den Abschluss der Baumaßnahme bilden.“

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