„Ernsthafte Probleme“ für Putin: Ukraine trifft wohl wichtiges Öldepot in Russland
In ihrem Verteidigungskampf greift die Ukraine auch Ziele in Russland an. Jetzt gab es einen offenbar folgenreichen Drohnenangriff.
Moskau/Kiew – Die ukrainische Armee hat im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben mit einem Drohnenangriff ein russisches Erdöllager getroffen. Das Lager in Engels in der Region Saratow, das der Versorgung der russischen Luftwaffe mit Treibstoff diene, sei über Nacht attackiert worden, erklärte die ukrainische Armee am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Anwohner berichteten der Zeitung Kyiv Independent, dass sie vor dem Ausbruch des Feuers mindestens fünf Explosionen gehört hätten.
Die Zerstörung des Depots schaffe für die Luftwaffe Russlands „ernsthafte logistische Probleme“ und verringere deren Fähigkeit, „friedliche ukrainische Städte und zivile Objekte anzugreifen, erheblich“, erklärte der ukrainische Generalstab. Das Lager habe den Militärflugplatz Engels-2 versorgt, wo Russlands „strategische Luftwaffe“ stationiert sei.
Ukraine News: Drohnenangriff trifft russische Industrieanlage
Roman Bussargin, der Gouverneur der Region, schrieb laut der Nachrichtenagentur dpa auf Telegram, dass herabfallende Trümmerteile die Industrieanlage getroffen hätten. Infolge des Drohnenangriffs sei ein Feuer in dem Unternehmen ausgebrochen. Die Städte Saratow und Engels an der Wolga seien in der Nacht einem intensiven Drohnenangriff ausgesetzt gewesen.
Das Verteidigungsministerium in Moskau gab am Morgen auf Telegram bekannt, dass in der Nacht 32 ukrainische Drohnen über sieben russischen Gebieten und dem Asowschen Meer zerstört worden seien, davon elf über der Region Saratow.
Luftwaffe der Ukraine wehrt im Krieg Drohnen aus Russland ab
Russland hat bereits mehrfach Drohnen im Gebiet Saratow abgeschossen, wo sich auch der Militärflugplatz Engels-2 befindet. Dort hat Moskau strategische Bomber stationiert, die oft Marschflugkörper auf die Ukraine abschießen. Die Ukraine hat im Krieg wiederholt Einrichtungen der russischen Erdölindustrie angegriffen (siehe Archivbild), um die Einnahmen aus dem Energiesektor zu verringern, mit denen Russland sein militärisches Vorgehen in der Ukraine finanziert.
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Die ukrainischen Luftstreitkräfte teilten außerdem mit, dass Russland in der Nacht mit 64 Drohnen angegriffen habe. Davon seien 41 abgeschossen worden. Bei 22 sei die Ortung verloren gegangen, was meist auf elektronische Abwehrmaßnahmen zurückzuführen sei. Einige der von Russland eingesetzten Drohnen sollen ohne Sprengstoff geflogen sein, um die ukrainische Flugabwehr zu schwächen. (frs mit Agenturen)