Long Covid: Dinge des Alltags wie duschen können Symptome verschlimmern

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Eine britische Studie zeigt, dass alltägliche Aktivitäten Long-Covid-Symptome verschlimmern können. Die Auswirkungen zeigen sich auch lange nach dem akuten Infekt.

Long Covid und Post Covid können zu anhaltenden Beschwerden wie Müdigkeit und Atemnot führen, selbst Wochen und Monate nach einer Covid-19-Infektion. Neue Erkenntnisse dazu, wie verschiedene Aktivitäten Long-Covid-Symptome beeinflussen, liefert eine Studie der University of Leeds. Die Studienautoren stellen fest: „Kognitive, soziale, selbstpflegerische und körperliche Aktivitäten lösten bei allen Symptomen einen erhöhten Schweregrad aus“.

Acht Kernsymptome von Long Covid standen im Fokus der Forschung

Die Auswirkungen anstrengender Tätigkeiten auf Long-Covid-Symptome wurden von den Forschern anhand der Daten von 376 Long-Covid-Patienten analysiert. Über einen Zeitraum von 24 Tagen wurden alle drei Stunden die Aktivitäten und die Schwere der Symptome der Patienten erfasst. Ziel der Studie war es, die Effekte von körperlichen, kognitiven und sozialen Belastungen auf die Symptome zu untersuchen. Dabei wurden verschiedene Kernsymptome von Long Covid berücksichtigt, darunter Atemnot, Müdigkeit, Schmerzen, Unwohlsein, Schwindel, Herzklopfen, Angst, Depression und kognitive Dysfunktion.

Frau steht in der Küche und kocht
Mit Long Covid kann selbst das Kochen zu einer anstrengenden Tätigkeit werden. © Imago

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Die Studienergebnisse zeigten, dass alle Arten von Belastungen die Symptome von Long Covid verschlimmern können. Insbesondere nahmen Erschöpfungszustände nach starker körperlicher Belastung um 1,8 Punkte auf einer Skala von 1 bis 10 zu, während starke kognitive Belastungen die sogenannte Fatigue um 1,5 Punkte erhöhten. Auch andere Symptome wie Herzklopfen und Schwindel wurden verstärkt. Interessanterweise zeigten sich die Auswirkungen nicht nur unmittelbar, sondern auch noch Stunden später und sogar am nächsten Tag, wenn es sich um als stark belastend empfundene Aktivitäten handelte. So waren beispielsweise soziale Aktivitäten am Vortag mit erhöhter Fatigue am nächsten Tag verbunden. Laut Ärzteblatt können auch selbstpflegerische Aktivitäten wie Kochen und Duschen das Risiko für starke Müdigkeit und vermehrtes Herzklopfen am Folgetag erhöhen.

Long-Covid-Betroffene sollten ihren Alltag anpassen

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, den Alltag von Long-Covid-Patienten entsprechend anzupassen. Betroffene sollten ihre Tagesabläufe und Arbeitszeiten so gestalten, dass sie Belastungen minimieren und Erholungsphasen einplanen können. Die Forscher empfehlen Anpassungen in Beruf und Schule, um Verschlechterungen zu vermeiden, auch wenn man dadurch auf Widerstände stößt. Nach dem Grundsatz: Gesundheit hat immer Vorrang. Abschließend betonen die Wissenschaftler die Notwendigkeit weiterer Forschung, um therapeutische Ansätze zu entwickeln, die das Leben von Long-Covid-Patienten verbessern.

Mehr Informationen zur Studie Physical, cognitive, and social triggers of symptom fluctuations in people living with long COVID: an intensive longitudinal cohort study

Veröffentlichungsdatum: November 2024

Veröffentlicht im Fachjournal The Lancet Regional Health Europe

Umfang: 376 Studienteilnehmer

Studienautoren: Forscherteam um Darren C. Greenwood von der School of Medicine an der University of Leeds in Großbritannien

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren nicht beantwortet werden.

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