Volkswagen-Krise: Gewinn bricht drastisch ein – 30,6 Prozent weniger

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Volkswagen steckt in der Krise, ein Sparprogramm läuft. Nun muss der Konzern drastische Gewinneinbußen bekanntgeben.

Wolfsburg – Der Volkswagen-Konzern steckt in der Krise, dementsprechend war die Jahresbilanz für 2024 mit Spannung erwartet worden. Dabei muss VW deutliche Gewinneinbußen hinnehmen. Beim Nettogewinn offenbarte sich dabei ein drastischer Einbruch: Das Minus liegt dabei bei 30,6 Prozent.

Volkswagen verzeichnet Gewinneinbruch von 30,6 Prozent: Umbaukosten und Wettbewerb in China sind Ursachen

Ursachen für den Gewinneinbruch bei VW sind hohe Umbaukosten und der harte Wettbewerb in China. Zudem wurden deutlich höhere Kosten unter anderem für das Aus des Audi-Werks in Brüssel fällig.

Die VW-Spitze um Konzernchef Oliver Blume verzeichnet für 2024 einen Gewinneinbruch um 30,6 Prozent. (Montage) © Julian Stratenschulte/ Ronny Hartmann/dpa

Der operative Gewinn sank um 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro. Das entsprach einer Marge von 5,9 Prozent nach 7,0 Prozent im Vorjahr. VW hielt sich damit besser als zuletzt selbst avisiert. Der Umsatz legte hingegen um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zu.

Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im Dax notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Das ist ein deutlicherer Schnitt als erwartet.

VW-Konzern hofft 2025 auf ein Umsatzwachstum – trotz schwacher Branche

Trotz des Sparprogramms und der schwächelnden Branche zielt der VW-Konzern 2025 auf ein Umsatzwachstum ab. So sollen die Erlöse auf Konzernebene um bis zu 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zulegen. VW-Chef Oliver Blume rechnet damit, dass sich die operative Umsatzrendite in einer Spanne von 5,5 bis 6,5 Prozent bewegen wird und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bleibt.

Durch die Krise hat sich Volkswagen ein großes Sparprogramm auferlegt. Der Konzern hatte verkündet, bis 2030 in Deutschland 35.000 Stellen abzubauen – und damit fast jeden vierten Job bei der Kernmarke VW zu kürzen.

Volkswagen will Investitionen in den kommenden Jahren deutlich reduzieren

Nach einer Phase erhöhter Investitionen will Europas größter Autobauer seine Ausgaben in den kommenden Jahren deutlich kürzen. Von 2025 bis 2029 sollen insgesamt rund 165 Milliarden Euro in neue Anlagen, Technik und Software gesteckt werden, wie Finanzchef Arno Antlitz sagte. Die Wolfsburger hatten für die vorangegangene Fünfjahresperiode von 2024 bis 2028 noch rund 180 Milliarden Euro verplant.

Zudem würden schrittweise die Investitionen in den Verbrenner zurückgefahren. Allerdings will der Konzern weiter auf Flexibilität setzen, um Kunden verschiedene Antriebsarten anbieten zu können. „Wir werden das Hochfahren unserer Batteriesparte weiter an das Marktumfeld anpassen“, sagte er.

Volkswagen hatte viel Geld für eigene Batteriezellwerke reserviert, der Hochlauf von Elektroautos läuft in der Branche aber insgesamt schleppender als gedacht. Zudem will VW über Partnerschaften wie mit dem US-Elektroautoanbieter Rivian schneller und günstiger bei Software und Vernetzung ans Ziel kommen. (ms/dpa)

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