In der Tölzer Kletterhalle wird gemeinsam jede Hürde bezwungen
45 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich in der Tölzer Kletter- und Boulderhalle miteinander im Wettkampf gemessen. Dabei stand aber nicht das Siegen im Vordergrund, sondern der Teamgeist.
Bad Tölz – Zusammenhalt und Teamgeist waren vor Kurzem in der Tölzer Kletterhalle gefragt. 45 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene maßen sich in acht Teams in verschiedenen Kategorien. Das Besondere: Die Gruppen waren bunt gemischt, vom Alter und vom Könnensstand her. Es war das erste Mal seit der Corona-Pause, dass die Tölzer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) diesen Wettbewerb wieder durchführte. Eine Premiere: Auch sieben Kletterer mit geistiger Behinderung waren dabei.
9000 Mitglieder hat die Tölzer AV-Sektion derzeit. Tendenz steigend. Das spiegelt sich auch in der Nachfrage nach Kletterkursen wider, die ungebrochen hoch sei, wie Jenny Türnau von der DAV-Sektion sagte. „Wir haben 20 verschiedene Gruppen, darunter drei inklusive, die regelmäßig hier Klettern.“ Diese begegnen sich im Alltag praktisch nicht. Sinn und Zweck des Wettbewerbs am Freitag war es daher, dass sich die Kinder und Jugendlichen der einzelnen Gruppen gegenseitig kennenlernen. „Sie sollen sehen: Wer ist da noch alles in der Halle unterwegs?“ Dafür hatte der Hallenbetreiber die Türen am Freitagvormittag nur für die AV-Sektion geöffnet.
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Zu den Aufgaben, die es für die Teams in jeweils 20 Minuten zu bewältigen gab, gehörte das „Meter Klettern“, bei dem man für die maximale Punktezahl beim Seilklettern bis ganz nach oben kommen musste; in der Rubrik „Speed“ ging es um die Geschwindigkeit, in der eine Strecke zurückgelegt wurde. Geschicklichkeit war gefragt beim Klettern mit einem Ball auf dem Kopf. Und in der „Rettungschallenge“ mussten die Teams beispielsweise eine Trage bauen. Zwei Herausforderungen gab es in der Boulderhalle für die jungen Kletterer: „Team steht in der Wand“ und „Boulderprobleme lösen“.
„Beim Bouldern geht es um komplexe Bewegungsabläufe“, erläuterte Benedikt Hirschmann, Vorsitzender der AV-Sektion. „Zunächst liest man die Route mit dem Auge, dann löst man die Aufgabe.“ Der Kopf, so Hirschmann, stehe beim Bouldern an erster Stelle. Was genau sie erwartet, wussten die Teilnehmer nicht. Die Boulder – also die speziellen Griffe – wurden eigens für den Wettkampftag geschraubt, sagte Hirschmann, der selber als Klettertrainer tätig ist. Der Vorsitzende war zufrieden, dass sich trotz Ferienzeit so viele Kinder beteiligten. „So lernen sie spielerisch den Wettkampfgedanken und sich gegenseitig kennen.“ Die Leistungskletterer wiederum konnten sich darin üben, jüngere und unerfahrenere Kletterer anzuleiten und zu unterstützen. Von Anfang an habe es keine Hemmschwelle gegeben, sagte Türnau. „Die Stimmung war von Beginn weg freudig aufgeregt. Ein offenes Miteinander.“
Finanziell unterstützt wurde das Projekt von „A.L.M. – Alpen Leben Menschen“. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Malteser Hilfsdienst und Deutschem Alpenverein setzt sich unter anderem für die Inklusion von Menschen mit Behinderung beim gemeinsamen Klettern und Wandern ein.
Am Ende des vierstündigen Wettbewerbs gab es Urkunden und Geschenke für alle – ganz im Sinne des Teamgeists.
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