Partisanen-Angriffe auf Öl-Depots: Geht Putins Armee das Benzin im Drohnen-Krieg aus?

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Benzinpreise in Russland steigen, der Export wird eingeschränkt. Die zerstörten Ölraffinerien könnten für Putin zum innenpolitischen Problem werden.

Moskau – Geht Russlands Kriegsmaschinerie durch ukrainische Angriffe auf Öl-Raffinerien der Sprit aus? Zumindest klettern die Benzinpreise auf einen momentanen Höchststand. Lange hat Wladimir Putin die Energiepolitik als Druckmittel im Ukraine-Krieg genutzt, jetzt könnte ihm der Treibstoff selbst zum Verhängnis werden. Denn Benzin braucht er, um seinen Kampfapparat am Laufen, und die russische Bevölkerung bei Laune zu halten.

Wie die Nowaja Gaseta, eine der wenigen verbliebenen unabhängigen Medien in Russland, vergangene Woche berichtet, ist russisches Benzin so teuer wie in den letzten sechs Monaten nicht. Eine Tonne kostet aktuell über 600 Euro – das ist der höchste Preis seit vergangenem September, wo es seinen historischen Höchstpunkt erreichte.

Soldaten neben eine Auto mit Russlandflagge
Soldaten kontrollieren während der Wahlen in Russland ein Auto. © IMAGO/Dmitry Yagodkin

Nicht einmal Exportstopp von russischem Benzin stoppt Preisanstieg

Damals verhängte Putin einen vorübergehenden Exportstopp, um Russlands Versorgung mit Benzin zu garantieren. Ob diese Strategie den aktuellen Engpass regulieren kann, ist fraglich, denn seit 1. März ist laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur, bereits ein erneuter sechsmonatiger Exportstopp für Benzin aus Russland in Kraft. Die Preise steigen trotzdem.

Der Preisanstieg könnte für Putin zum innenpolitischen Problem werden. Denn auch wenn der Treibstoff nur einen geringen Teil der russischen Rohstoffexporte ausmacht, eine ernsthafte Beschädigung der Benzinproduktion könnte zu Knappheit innerhalb des Landes führen. Und ein ernsthafter Benzinmangel könnte wiederum die russische Bevölkerung gegen Putin aufbringen.

Ukrainische-Drohnenangriffe auf Russland setzen Putin unter Druck

Laut Kiev Independent haben die ukrainischen Drohnen-Angriffe rund 12 Prozent von Russlands Ölverarbeitungskapazität beschädigt. Bereits seit Januar greifen ukrainische Streitkräfte gezielt russische Infrastruktur mit Drohnen an. Zwischen zwölf und 15 solcher Angriffe konnte Kiew bereits erfolgreich durchführen.

Putin scheint also in Bedrängnis. Nicht nur Spritprobleme und Drohnenangriffe bedrängen aktuell die russische Führungsriege. Internationale Sanktionen gegen Russland machen Putin Druck – und die kommen längst nicht mehr nur vom Westen. Auch China und Indien wollen sich auch Deals mit Russland zurückziehen, was die Finanzprobleme des Kremls verschärfen müsste. (lahema)

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