Ukraine gehen Soldaten aus - Die meisten Freiwilligen sind entweder verletzt, erschöpft oder tot

Seit Jahren tobt in der Ukraine ein scheinbar endloser Konflikt mit Russland. Die Armee des Landes ist erschöpft und die Suche nach neuen Rekruten wird immer schwieriger. Pavlo Zhilin, ein Einberufungsbeauftragter, patrouilliert durch die Straßen von Tscherkassy, um Soldaten für die ukrainische Armee zu finden. Aber fast zwei Jahre nach Beginn der russischen Invasion gibt es kaum noch Freiwillige für die Front. Die meisten Ukrainer, die bereit waren zu kämpfen, sind entweder gefallen, wurden verletzt oder warten noch immer an der Front auf ihre Ablösung. In Tscherkassy, wie auch anderswo, ist es mittlerweile nicht mehr einfach, neue Rekruten zu finden, da der anfängliche Enthusiasmus und die Energie nachgelassen haben. Die „BBC“ erzählt die Geschichte von drei Soldaten.

Trotz Verletzung im Einsatz

Häufig begeben sich die jungen Ukrainer aus Pflichtgefühl und nicht unbedingt aus persönlicher Überzeugung in den Krieg. Pavlo Zhilin ist ein solcher Wehrpflichtiger. Trotz seiner schweren Verletzungen dient er weiterhin seinem Land und arbeitet als Rekrutierungsoffizier. Er zeigt sich enttäuscht über die Gleichgültigkeit vieler Menschen. Im Kampf hat er viele seiner Kameraden verloren. Dennoch betont er, wie wesentlich der anhaltende Widerstand gegen die russische Invasion ist.

Ein weiterer Bericht der „BBC“ erzählt die Geschichten von Serhiy. Dieser wurde im Krieg gefangen genommen und gefoltert. Nach seiner Entlassung meldete sich Serhiy sofort zum Kampf für die Ukraine. „Meine Freunde brauchen mich dort“, ist seine Begründung. Diese Entscheidung treibt seine Mutter in tiefe Verzweiflung.

Eine Mutter hält an Erinnerungen fest

Die „BBC“ erzählt auch die Geschichte von Inna und ihrem Sohn Vladislav. Vladislav fiel im Kampf, als er gerade 23 Jahre alt war. Er hinterließ seine Mutter Inna, die seine Beerdigung organisierte. Aber sie bringt es immer noch nicht über sich, sein Foto auf das Grab zu legen. Bei ihr zu Hause hat sie noch das Bild, das sie für seine Beerdigung verwendet hat.

Inna glaubt fest daran, dass ihr Sohn das Richtige getan hat. „Ich glaube, mein Sohn starb, indem er das Richtige tat“, sagt sie. Sie erzählt, dass sie Angst hatte, als er in den Krieg zog. Aber sie denkt, dass die Vorstellung, von Russland versklavt zu werden, noch beängstigender ist. Trotz des Todes, den sie jetzt sieht, ist sie überzeugt: „Es gibt kein Zurück. Wir dürfen nicht aufgeben.“