Welche Autobauer den Umweltbonus für E-Autos weiterzahlen

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Plötzlich war es vorbei mit der staatlichen Prämie für E-Autos. Seit Sonntag (17. Dezember) zahlt der Staat den Umweltbonus nicht mehr. Die Autohersteller reagieren.

Berlin – Nachdem die Bundesregierung kurzfristig den Stopp des Umweltbonus für E-Autos bekannt gegeben hat, zeigt sich die Autobranche überraschend solidarisch mit ihren Kunden. So haben zwei Tage nach dem Förderstopp mindestens zehn große Autohersteller mitgeteilt, dass sie die Prämie für ihre Kunden weiter garantieren wollen. Von Minute zu Minute wird die Liste länger.

In der noch sehr dynamischen Entwicklung haben wir eine Übersicht der Hersteller erstellt, die sich zur Fortführung des Umweltbonus geäußert haben.

Liste der Autobauer: Nur Audi und BMW fehlen

Hier die aktuelle Liste (Stand: 19. Dezember, 14 Uhr - wird fortlaufend aktualisiert) aller Autobauer, die den Umweltbonus ganz oder in Teilen für ihre Kunden weiterhin garantieren wollen:

  • Stellantis
  • Volkswagen
  • Mercedes
  • Toyota
  • Tesla
  • Smart
  • Nissan
  • Subaru
  • BYD
  • Hyundai
  • Kia
  • Lexus
  • Nio
  • MG

Das ZDK (Zentralverband Deutscher Kraftfahrzeughändler) geht davon aus, dass 60.000 Fahrzeuge vom plötzlichen Stopp der Fördermittel betroffen ist. Bei jeweils 4500 Euro Prämie seien das 270 Millionen Euro, die jetzt auf die Schultern der Kunden und Kundinnen abgewälzt würden, so der Verband.

Als Erstes hat sich der Konzern Stellantis (u.a. Opel, Peugeot, Jeep, Citroën) aus der Deckung gewagt und bereits am Montag (18. Dezember) die Fortführung der E-Auto-Prämie bekanntgegeben. Er werde in vollem Umfang für Kunden gewährt, deren Auto bestellt wurde und bis Ende Februar ausgeliefert sein sollte. „Gemeinsam mit unseren Handelspartnern lassen wir unsere Kundinnen und Kunden nicht im Regen stehen“, sagt Stellantis Deutschland Chef Lars Bialkowski. „Wir haben die Entscheidung, den Umweltbonus mit weit weniger als 48 Stunden Vorlauf zu beenden, mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.“

Frau steht an einem Elektroauto
Elektroautos werden nicht mehr staatlich gefördert. © Gerasimovi/imago

Nach und nach kommen nun immer mehr Hersteller dazu. Nach aktuellem Stand haben damit so gut wie alle großen Autobauer in Deutschland vor, den Umweltbonus weiterzuzahlen. Noch nicht geäußert haben sich bisher Audi und BMW – bei letzterem kursierte aber bereits am Montag das Gerücht, dass der Umweltbonus weitergezahlt wird.

E-Autos werden seit Sonntag nicht mehr staatlich gefördert

Problematisch ist aus Sicht der Autohändler, dass von ihnen erwartet wird, dass sie einen Teil der Umweltprämie selbst übernehmen. So ist nach Informationen dieser Redaktion geplant, dass bei Stellantis 20 Prozent der Kosten vom Händler getragen werden muss, bei Hyundai sollen es sogar 33 Prozent sein. Das belastet die Händler enorm, da das ihre Erlöse deutlich schmälern dürfte. „Für uns Händler ist das Vorgehen von Herrn Habeck ein absoluter Vertrauensbruch und nimmt uns jegliche Planungssicherheit“, schildert ein Betroffener seine Lage in einer Nachricht an Ippen.Media.

Die Bundesregierung hat am Wochenende das 2016 eingeführte Förderprogramm für E-Autos unerwartet abrupt gestoppt. Seit diesem Montag nimmt das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) keine Anträge mehr an. Es werde nur noch der Bestand abgearbeitet, bestätigte die Behörde. Die Mittel für 2023 seien bereits aufgebraucht, hieß es am Sonntag aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums. Die noch für 2024 angesetzten 209 Millionen Euro reichen wohl nur noch aus, wenn die Förderung mit sofortiger Wirkung ausläuft.

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