Trotz vorheriger Drohung: Trump begrüßt Südkoreas Präsident Lee herzlich

Bei einem kürzlichen Treffen im Weißen Haus standen sich US-Präsident Donald Trump und der neu gewählte südkoreanische Präsident Lee Jae Myung gegenüber – und was zunächst angespannt wirkte, verwandelte sich schnell in eine freundliche Begegnung. 

Trump hatte zuvor in den sozialen Medien mit harschen Worten gegen Südkorea gewettert und gedroht, nicht mehr mit Seoul zusammenzuarbeiten. Laut „Huffpost“ stellte Lee seine diplomatischen Fähigkeiten unter Beweis, indem er Trump mit einem charmanten Ansatz begegnete.

Lee versuchte Trump von sich zu überzeugen 

Lee kam mit einer klaren Mission: Er wollte Trumps Unterstützung für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel sicherstellen. Dabei scheute er sich laut „AP“ nicht, Komplimente zu machen und sogar einen „Trump Tower“ in Nordkorea in Aussicht zu stellen. Trump war sichtlich erfreut und erklärte: „Es ist eine große Ehre, mit Ihnen zusammen zu sein und herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Das war eine große Wahl, und wir stehen zu 100 Prozent hinter Ihnen.“ 

Lee übernimmt ein Südkorea, das nach der Entlassung des früheren Präsidenten Yoon Suk Yeol politisch in der Krise steckt. Yoon war wegen seiner Verhängung des militärischen Ausnahmezustands abgesetzt worden. 

Die Ermittler der Anti-Korruptionsbehörde CIO haben den Fall Yoon Suk Yeol an die Staatsanwaltschaft übergeben.
Die Ermittler der Anti-Korruptionsbehörde CIO haben den Fall Yoon Suk Yeol an die Staatsanwaltschaft übergeben. JEON HEON-KYUN/Pool EPA/AP/dpa

Trump bezeichnet Seoul als "Geldmaschine"

Das Treffen brachte viele Themen auf den Tisch, darunter ein Handelsabkommen, in dem sich Südkorea verpflichtete, 350 Milliarden US-Dollar in die USA zu investieren. Trotz dieses Abkommens gebe es weiterhin Diskussionen über die Details, insbesondere über Atomenergie und Verteidigungsausgaben. Trump bezeichnete Seoul als „Geldmaschine“, die von amerikanischer Militärmacht profitiere, so „Huffpost“.

Während seines Besuchs in Washington ging Lee auch zum Business-Forum, wo Korean Air laut „Huffpost“ eine rekordverdächtige Bestellung für 103 Boeing-Flugzeuge ankündigte, die größte in der Geschichte der Fluggesellschaft.