Zehn Jets in zehn Tagen abgeschossen: Russlands Armee verliert Lufthoheit – doch ein Rätsel bleibt
Zehn Jets in zehn Tagen abgeschossen: Russland verliert Lufthoheit – doch ein Rätsel bleibt
Russland soll binnen weniger Tage mehrere Su-Kampfjets und ein A-50U-Aufklärungsflugzeuge verloren haben. Eine Frage bleibt im Ukraine-Krieg offen.
Donbass – Im Ukraine-Krieg läuft derzeit nicht sonderlich viel für die tapfere Ukraine, die vor ziemlich genau zwei Jahren durch Russland heimtückisch und völkerrechtswidrig überfallen wurde.
Verluste Russlands: Ukraine schießt mehrere Flugzeuge Moskaus ab
Im Osten und im Süden des geschundenen Landes erobert die russische Invasionsarmee von Kreml-Autokrat Wladimir Putin reihenweise Dörfer und erzielt teils deutliche Gebietsgewinne, während ukrainische Artilleristen verzweifelt ihre Granaten zusammensuchen und die verbliebenen Kampfpanzer aus dem Westen von Kiew an den Frontabschnitten hektisch hin- und hergeschickt werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete zeitgleich bittere ukrainische Verluste.
Dennoch vermelden die Ukrainer immer wieder militärische Erfolge, wie einen für Putins Truppen verheerenden HIMARS-Angriff auf einen russischen Übungsplatz. Die jüngste Meldung: Stand 27. Februar wollen die ukrainischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge zehn russische Militär-Flugzeuge in zehn Tagen abgeschossen haben. Darunter sollen neun Jagdbomber Suchoi Su-34 und Suchoi Su-35 gewesen sein. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Russische Verluste: Angeblich Frühwarnaufklärungsflugzeug A-50U abgeschossen
Am Dienstag (27. Februar) vermeldeten die ukrainischen Streitkräfte etwa den Abschuss eines russischen Su-34-Kampfjets über der östlichen Front. Aufsehen erregend war am Freitag (23. Februar) die Nachricht, dass unter den russischen Verlusten auch ein großes Frühwarnaufklärungsflugzeug vom Typ A-50U sein soll.
„Ein weiteres wertvolles russisches Flugzeug vom Typ A-50U wurde über dem Asowschen Meer abgeschossen“, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit und veröffentlichte eine Karte mit der mutmaßlichen Absturzstelle im Süden der Russischen Föderation. Der Abschuss sei „ein weiterer ernsthafter Schlag gegen das Potenzial und die Fähigkeiten des terroristischen Moskaus“. Laut eines Videos, das bei X (vormals) Twitter kursiert, stürzten in diesem Fall sogar zwei Militärflugzeuge ab – eine A-50U und eine Su-34. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

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Russische Flugzeuge abgestürzt: Rätselraten um ukrainische Waffe
Die Feuerwehr-Behörden von Krasnodar im Südwesten Russlands hatten von einem Brand „von etwa 250 Quadratmetern“ berichtet. „Zwei Flugzeuge“ seien in den Vorfall verwickelt gewesen, hieß es. Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow erklärte, dass sich sein Nachrichtendienst zwei Wochen lang gezielt auf den Abschuss der Berijew A-50 vorbereitet habe, die auf dem Transportflugzeug Iljuschin Il-76 basiert. Er bekräftigte den Einsatz ukrainischer Waffen.
Welchen Waffen, das ließ der 38-jährige Geheimdienstler offen. „Wie die Ukrainer so viele Jets abschießen, ist unklar“, kommentierte das amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes die jüngste Abschussrate. Eine Möglichkeit bestünde darin, dass die ukrainische Luftwaffe in den USA hergestellte Patriot-Flugabwehrsysteme strategisch entlang der Front stationiert habe – und nicht ausschließlich rund um kritische Infrastruktur in den Großstädten.
Ukraine-Krieg: Ersetzt Russland Aufklärungsflugzeuge durch Drohnen?
Dies ermögliche es ihnen, russische Kampfjets mit PAC-2-Raketen anzugreifen, analysierte Forbes. Eine Konsequenz: Moskau versuche, „seine fliegenden Frühwarn- und Kontrollflugzeuge vom Typ A-50 durch Aufklärungsdrohnen zu ersetzen“, sagte Natalja Humenjuk, Sprecherin der ukrainischen Streitkräfte im Süden.
Russland-Verluste über dem Asowschen Meer: Was schoss Moskaus Flugzeuge ab?
Die Ukrainska Prawda berichtete indes, dass das Aufklärungsflugzeug A-50U angeblich mit einer sowjetischen S-200-Langstrecken-Luftabwehrrakete abgeschossen wurde. Die Berijew A-50, die mit ihrem Radar angeblich 50 bis 60 Ziele gleichzeitig verfolgen kann, soll bis zu zehn Kilometer hoch fliegen können. Eine S-200-Rakete kann diese Höhen erreichen. Die PAC-2-Raketen der „Patriots“ können sogar noch in einer Höhe von 24 Kilometern Ziele angreifen.
Nach Angaben des ukrainischen Militärs hat der Kreml seit Anfang 2024 bereits zwei der geschätzt 300 Millionen US-Dollar teuren A-50-Spionageflugzeuge verloren. Kiew erklärte, seine Streitkräfte hätten Mitte Januar eine A-50 über dem Asowschen Meer abgeschossen. Die ukrainische Küste am Asowschen Meer ist seit Frühjahr 2022 zwischen Mariupol, Berdjansk und der Krim durch die Russen besetzt. Von wo aus welche Rakete auch immer abgefeuert wurde, bleibt also ebenfalls unklar. Und so geht das Rätselraten rund um die russischen Verluste in der Luft weiter. (pm)