Das Leben musste weiter gehen
Inge Walter aus Unterzeitlbach hat ihren 85. Geburtstag im Kreise ihrer Familie gefeiert. Sie blickt auf ein aufregendes Leben zurück.
Unterzeitlbach – Geburtstag gefeiert wurde bei Inge Walter, die auf 85 erfüllte Lebensjahre zurückblicken konnte.
„Wie kommt eine Hamburgerin nach Zeitlbach?“ ist die große Frage für den neutralen Beobachter. Die Antwort: Da konnte nur die Liebe im Spiel gewesen sein. Aber: Es ist eine lange Geschichte. Die Jubilarin verguckte sich bei einem Konzert in Hamburg in ihren Wolfgang, der in Leipzig geboren wurde und sowohl Bäcker als auch Musiker war.
Mit 25 Jahren gab sie ihm das Jawort, und beide freuten sich über ihre drei Kinder Birgit, Bernd und Michael. Miteinander übernahmen sie später ein Erholungsheim am Chiemsee, bis Wolfgang dann eine Stelle als Bäcker in Maisach und später in Karlsfeld fand. So suchten sie eben eine Bleibe im Landkreis Dachau und schufen sich am Ende in Unterzeitlbach ein eigenes Heim. 40 Jahre ist das nun her.
Wolfgang Walter ging im Dachauer Land seiner Neigung als Musiker nach, sang beim Männergesangsverein in Altomünster mit und übernahm die musikalische Gestaltung bei vielen Auftritten. Inge Walter war als OP-Helferin in der Koschade-Klinik in Dachau tätig, eine, wie sie sagt, „schöne, aber anstrengende Zeit“ – die sie aber „nicht missen möchte“.
Nach einem Schicksalsschlag musste das Leben für Inge Walter weitergehen
2010 zerstörte ein Blitzschlag ihr Haus völlig, und von heute auf morgen hatte die Familie nichts mehr. Zufällig konnten sich die Walters am Ort eine Wohnung mieten und später auch wieder gemeinsam mit Sohn Bernd in ein Haus einziehen. Wolfgang Walter jedoch verkraftete den Schicksalsschlag nicht. Er starb 2014.
Für Inge Walter musste das Leben weiter gehen. Sie genoss die gute Nachbarschaft, war dankbar über ihre Freunde und liebt auch heute noch die gesellige Runde, vor allem mit dem Seniorenclub in Altomünster. Wenn sich dann noch die Familie um sie herum versammelt, zu der auch die beiden Enkelkinder Georg und Julia gehören, ist sie glücklich.
Das war sie auch, als an ihrem Geburtstag das Nachbarsmädel Alice mit einem Blumenstrauß vorbei schaute und als ihr der zweite Bürgermeister Hubert Güntner im Namen der Marktgemeinde seine Aufwartung machte.
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GISELA HUBER