Freibad-Retter von Weitnau fordern Hilfe von der Gemeinde

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Die „Freibad-Retter“: Rund 4.000 Arbeitsstunden haben die ehrenamtlichen Helfer bisher in das Freibad von Seltmans gesteckt. © Lutz Bäucker

Weitnau – Die Mitglieder des Fördervereins Freibad Seltmans e. V. können auf eine positive Saison zurückblicken. Doch damit das Freibad eine Zukunft hat, brauchen sie finanzielle Mittel und die Unterstützung der Gemeinde.

„Unser Freibad in Seltmans – ein erfreuliches Thema“, stellte Bürgermeister Florian Schmid in der von überraschend vielen Bürgern besuchten Januar-Sitzung des Marktgemeinderates fest. Das Bad erlebte 2023 nach dem Beinahe-Aus einen fantastischen Sommer. Fast 19.000 Allgäuer und Urlauber hüpften in die altehrwürdigen und renovierten Schwimm- und Planschbecken. „Das hat all unsere Erwartungen weit übertroffen“, freuten sich Thomas Dölle und Hubert Hueber vom Förderverein Freibad Seltmans e. V. Sie fordern: „Die Gemeinde Weitnau muss jetzt handeln und einen Vorantrag auf finanzielle Förderungen stellen, um unser Bad zukunftsfähig zu machen!“

Super-Sommer in Seltmans

Das Resümee der in der Bevölkerung fest verankerten „Freibad-Retter“ strotzt vor lauter Superlativen: das Bad an der B 12 war an 109 Sommertagen geöffnet, mehr als 25.000 Euro flossen als Spenden in die Kasse des Vereins, Hunderte von Schülern aus Weitnau und Isny lernten in Seltmans schwimmen. Das Bad löste einen wahren Medien-Hype aus, mit Reportagen, Filmen und Interviews bis hinauf in die ARD-Tagesthemen (auch wir berichteten regelmäßig). Es gab Auszeichnungen für das überragende ehrenamtliche Engagement der Bürger. „Wir haben mehr als 4.000 Arbeitsstunden geleistet“, so Dölle. Politiker gaben sich die Klinke in die Hand, um das „Freibad-Wunder von Weitnau“ zu begutachten.

„Wir schaffen das nur gemeinsam“

„Wir haben schon viel erreicht“, stellte Hueber fest. „Aber es gibt jetzt noch mehr zu tun!“ Die Funktionsgebäude müssen saniert werden, die zunehmend brüchige Isolierfolie in den Becken muss ersetzt werden, es braucht moderne Überlaufrinnen und Wasserfilteranlagen. Dölle skizzierte Pläne für ein modernes Kombibecken mit Spaßrutsche und Mehrfachnutzung des Freibadgeländes. Alles in allem könnte das rund eine Million Euro kosten.

„Es wird kein leichter Weg in die Zukunft“, sagte Dölle. „Wir schaffen das nur gemeinsam mit der Gemeinde,“ betonte Hueber. „Wir möchten unser Freibad erhalten, das es seit fast 100 Jahren gibt. Bitte helft uns. Es wäre traurig, wenn es zu Ende wäre!“

Gänsehaut im Gemeinderat

Sein emotionaler Appell an die Gemeinderäte zeigte Wirkung: „Ihr seid’s einfach phänomenal!“, sprach Rätin Ulrita Holz – übertönt vom donnernden Applaus des Gremiums. Ein nicht alltäglicher Gänsehautmoment im Marktgemeinderat.

Dölle nutzte die Gelegenheit und wandte sich an Bürgermeister Schmid: „Die Gemeinde, ihr Räte und auch Du: bitte stellt jetzt zeitnah einen Vorantrag auf Förderung. Wir kommen nur gemeinsam ans Ziel.“ In der Sitzung am 29. Februar soll darüber abgestimmt werden.    

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