Zum Abschluss seiner diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Schützengau Allgäu zog ein Festumzug mit rund 1.700 Schützen aus 53 Schützenvereinen bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen durch die Allgäu-Metropole.
Kempten – Der Festzug führte am Sonntagmittag von der Rottachstraße, wo sich die Schützinnen und Schützen mit ihren Musikkapellen aufstellten, vorbei an Pfeilergraben und der Residenz, durch das historische Zumsteintor hinein in das Gelände der Allgäuer Festwoche. Rund 1.700 Schützen und Musikanten verschiedener Musikkapellen gaben ein prachtvolles Bild, insbesondere die Schützenkönige und Jugendkönige – traditionell mit Schützenkette und unter den farbenprächtig geschmückten Kränzen der Begleitung – stachen aus dem bunten Gesamtbild hervor.
Bei ihrem Festzug wurden die Schützinnen und Schützen von Tausenden von Besuchern fröhlich begrüßt und beklatscht. Insgesamt rund 100 Vereine aus dem Umland bilden den Schützengau Allgäu, der sich der Tradition und Pflege des Schießsportes verschrieben hat. Bereits im Mai 2025 hatte der Schützengau Allgäu mit einem Festakt in Dietmannsried die Jubiläumsfeierlichkeiten eingeläutet. Nun bot sich im Rahmen der Festwoche die Gelegenheit, sich in Kempten zu präsentieren und auf der Allgäuer Festwoche gemeinsam zu feiern.
Zur Geschichte des Schützengaus
Nach der Aufhebung des Schieß- und Vereinsverbots der alliierten Siegermächte konnten ab Ende 1950 die Wiedergründungen der deutschen Schützenvereine erfolgen. Am 23. September 1950 wurde der Bayerische Sportschützenbund in München gegründet. Dieser betrachtet sich als Rechtsnachfolger des Deutschen Schützenbundes, des Bayerischen Schützenverbandes und des Oberbayerischen Schützenbundes, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bestanden haben. Der Schwäbisch Bayerische Sportschützenverband gründete sich neu am 17. Dezember 1950. Zeitgleich trafen sich 1950 im Restaurant „Röck“ in Kempten 62 Schützen zur Wiedergründung des „Schützen-Gau Allgäu“. Der erste Festumzug nach dem Zweiten Weltkrieg fand 1951 im Rahmen der Allgäuer Festwoche statt. Damals war das Schießen mit Feuerwaffen untersagt, somit wurde mit gepresster Luft „geknallt“.
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