SpaceX-Raumsonde soll Internationale Raumstation zum Absturz bringen

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Die Internationale Raumstation (ISS) am 8. Dezember 2021. (Archivbild) © Nasa

Wenn die ISS Ende 2030 ausgemustert wird, soll sie in die Erdatmosphäre stürzen und dort verglühen. Nun ist klar, wer für die Nasa die „Deorbit“-Sonde bauen soll.

Washington D.C. – Die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde seit 1998 und wurde seitdem kontinuierlich weiter ausgebaut. Doch mittlerweile altert die Raumstation spürbar, immer wieder gibt es Probleme an Bord. Jetzt hat die US-Raumfahrtorganisation bekannt gegeben, wie die Raumstation am Ende ihres Lebens entsorgt werden soll. Eine sogenannte „Deorbit“-Sonde soll die ISS aus ihrer etwa 400 Kilometer hohen Umlaufbahn holen und ihr dabei helfen, in die Erdatmosphäre zu stürzen. Dabei wird ein Großteil der Raumstation verglühen, die Reste stürzen ins Meer.

Zwar soll es erst Ende 2030 soweit sein, dass die ISS ausgemustert wird, doch die Nasa hat jetzt bereits den Auftrag zur Entwicklung der „Deorbit“-Sonde vergeben. Ausgewählt wurde das private Raumfahrtunternehmen SpaceX von Milliardär Elon Musk. SpaceX soll die Raumsonde entwickeln und an die Nasa liefern.

Raumsonde von SpaceX soll die ISS zum Absturz bringen

„Die Auswahl einer US-‚Deorbit‘-Sonde für die Internationale Raumstation wird der Nasa und ihren internationalen Partnern helfen, einen sicheren und verantwortungsvollen Übergang in den niedrigen Erdorbit am Ende der Stationsoperationen zu gewährleisten“, erklärt der Nasa-Mitarbeiter Ken Bowersox in einer Mitteilung.

Seit 1998 betreiben fünf Raumfahrtorganisationen (CSA, Esa, Jaxa, Nasa und Roskosmos) gemeinsam die Internationale Raumstation. Jede der fünf Behörden ist für die Hardware zuständig, die sie zu dem internationalen Riesenprojekt beigesteuert hat. Während die USA, Japan, Kanada und die Esa-Mitgliedsstaaten sich dazu verpflichtet haben, die ISS bis Ende 2030 weiterzubetreiben, hat Russland bisher nur bis Ende 2028 zugestimmt. Der sichere Absturz der Raumstation nach dem Ende ihres Betriebs liegt nach Nasa-Angaben in der Verantwortung aller fünf Betreibenden.

Seit fast 24 Jahren ist die ISS dauerhaft bewohnt

Seit dem 2. November 2000 leben und arbeiten dauerhaft Menschen an Bord der Raumstation, die ein fliegendes Labor und gleichzeitig auch ein Völkerverständigungs-Projekt ist. In den Laboren der ISS werden Experimente verschiedenster Fachrichtungen durchgeführt – von Biologie über menschliche Physiologie und Physik bis hin zu Technologiedemonstrationen, die auf der Erde nicht möglich wären.

In Zukunft soll die Wissenschaft auf die einzigartigen Möglichkeiten der Forschung in der Schwerelosigkeit jedoch nicht verzichten müssen – wenn es nach der Nasa geht, soll es in Zukunft auch weiterhin Raumstationen im niedrigen Erdorbit geben. Die sollen dann allerdings nicht von staatlichen Raumfahrtorganisationen, sondern von kommerziellen Unternehmen betrieben werden, so der Plan der Nasa. Mehrere kommerzielle Raumstationen sind derzeit in Planung. (tab)

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