Strompreise steigen bundesweit: Wo die Netzentgelte am meisten erhöht werden
Auf die Deutschen kommen gestiegene Stromkosten zu. In ein paar Bundesländern steigen die Mehrkosten gar um bis zu ein Drittel an.
München – Strom wird deutlich teurer. Künftig müssen Verbraucher und Verbraucherinnen mit bis zu einem Drittel höheren Kosten rechnen. Das geht aus Berechnungen des Vergleichsportals Check24 hervor, das die neu berechneten Netzentgelte der Verteilnetzbetreiber analysiert hat. Am deutlichsten bekommen demnach die Bundesländer Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen den Anstieg zu spüren.
Stromkosten steigen rasant an: 33 Prozent Mehrkosten in Thüringen
Für Stromkäufer und Stromkäuferinnen in Thüringen steigen die Kosten laut den Zahlen um 33 Prozent. In Bayern muss mit 32 Prozent höheren Kosten gerechnet werden, in NRW fallen 31 Prozent Mehrkosten an. Besser weg kommt beispielsweise das Bundesland Brandenburg, wo die Netznutzungsentgelte nur um zwei Prozent teurer werden.
Netznutzungsentgelte Strom (Verbrauch: 5.000 Kilowattstunden – Quelle: Check24)
Bundesland | Netznutzungsentgelt 2024 in Euro | Differenz zu 2023 in Prozent |
---|---|---|
Thüringen | 528 | 33 |
Bayern | 508 | 32 |
Nordrhein-Westfalen | 528 | 31 |
Rheinland-Pfalz | 559 | 30 |
Baden-Württemberg | 542 | 29 |
Bremen | 401 | 29 |
Saarland | 563 | 25 |
Hessen | 514 | 25 |
Hamburg | 641 | 23 |
Berlin | 514 | 23 |
Niedersachsen | 481 | 19 |
Sachsen-Anhalt | 507 | 17 |
Sachsen | 502 | 15 |
Schleswig-Holstein | 645 | 10 |
Mecklenburg-Vorpommern | 581 | 4 |
Brandenburg | 598 | 2 |
Deutschland gesamt durschnittlich | 529 | 24 |
Allerdings sind die Netzkosten in Brandenburg weiterhin mit Ausnahme nur zweier anderer Bundesländer (Schleswig-Holstein und Hamburg) bundesweit am höchsten. In Schleswig-Holstein belaufen sich die Netzkosten auf den höchsten Wert mit durchschnittlich 645 Euro.
Strompreise: Im Schnitt steigen die Netzentgelte um elf Prozent
Im Schnitt steigen die Entgelte der Bundesländer um elf Prozent, was bei einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden 46 Euro netto bedeutet. Ferner steigt die Netznutzung für Strom um durchschnittlich 24 Prozent.
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Eine Beispielrechnung zeigt, dass eine vierköpfige Familie mit Stromverbrauch von 5000 Kilowattstunden in diesem Jahr inklusive Mehrwertsteuer mit 124 Euro Mehrkosten zu rechnen hat. Durch das Ende der Strompreisbremse kommen noch einmal 24 Euro hinzu.
Verbraucherzentralen raten zum Anbieterwechsel
Die Verbraucherzentralen raten Strom- und Gaskunden, wegen der Mehrkosten einen Anbieterwechsel zu prüfen. „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf jeden Fall bei einem Tarifportal nachschauen, wie hoch die Wechselersparnis sein könnte“, sagte die Energieexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Christina Wallraf, der Deutschen Presse-Agentur.
Bei Neuverträgen rät die Verbraucherzentrale zu einer Laufzeit von 12 Monaten. „Das ist ein guter Mittelwert zwischen Planungssicherheit und Flexibilität“, so die Expertin. Auf dem Land ist der Strom um durchschnittlich um bis zu fünf Prozent teurer als auf dem Land. (cgsc mit dpa)