In Dorf am Starnberger See: Großer Ärger um kleine Ligusterhecke
Sie ist nicht hoch, aber sie sorgt weiter für Ärger: Die Hecke auf dem gemeinsamen Gelände der Segler und Tennisspieler des FC Seeshaupt. Die Gemeinde sollte sie nun nachträglich genehmigen – um Fakten und Frieden zu schaffen. Die sieht das allerdings anders.
Sie ist nur rund 30 Zentimeter hoch, ziemlich unscheinbar – und doch sorgt sie ordentlich für Zündstoff: eine Ligusterhecke. Die Sparte „Segeln“ des FC Seeshaupt hat sie zunächst unbemerkt im Spätsommer vergangenen Jahres auf einer Grünfläche gepflanzt. Direkt daneben: Die Terrasse des Tennisstüberls, Areal der Tennissparte. Die Vorstände beider Abteilungen sind sich nicht grün, so hört man immer wieder im Ort. Die Hecke aber war der vorläufige Höhepunkt dieser Antipathie. Kostenpunkt, so munkelt man: Über 4000 Euro.
Gemeinderat beschäftigte sich mit Thema
Schon im September beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Thematik. Das Grundstück am See, auf dem sowohl die Tennisspieler, als auch die Segler sporteln, gehört der Gemeinde Seeshaupt. Und nachdem die Hecke bei ihr nicht genehmigt wurde, sollte die Gemeinde sich auch um deren Entfernung kümmern. Diesen Schuh wollte sich die Gemeinde nicht anziehen. Man beschloss, der Hauptverein FC solle sich um die Klärung kümmern.
Nun also lag das Thema bei der jüngsten Sitzung wieder auf dem Tisch. Bürgermeister Fritz Egold verlas ein Schreiben von FC-Vorstand Helmut Eiter vom November 2024. Die Sparte Tennis sei mit der Pflanzung einverstanden, die Segler beantragten nun die nachträgliche Genehmigung der Hecke. Man sei sich da einig, der Gemeinderat solle über die Genehmigung abstimmen.
Dialog statt Hecke gefordert
Demgegenüber stehe eine Mail, so Egold, die er am Dreikönigstag diesen Jahres von Tennisvorstand Christian Limpert erhalten habe. Die Tennissparte lehne die Trennung durch eine Hecke ab, die gemeinsame Grünfläche solle doch ein Symbol sein für die nachbarschaftliche Nutzung. So sei es kein „gesundes Miteinander“. Man wünsche sich „Dialog statt eine Hecke“.
„Was machen wir jetzt?“ fragte Egold etwas ratlos ins Gremium. Ihm komme das alles komisch vor, nichtsdestotrotz müsse sich die Gemeinde jetzt damit beschäftigen. Daraufhin entbrannte eine Diskussion, wie mit dem Fall umzugehen sei – und vor allem, wer der Vertragspartner der Gemeinde sei. Da dies der FC sei und nicht die Sparten, solle dies auch über den Hauptverein geklärt werden, so die Meinung einiger.
Während Armin Mell (FDP) ein Durchgreifen forderte, weil er gegen eine „Verschreberung“ des „schönen Grundstücks am See“ sei, riet Max Ammon (PFB), „sich in Vereinsscherereien nicht einzumischen“.
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Bürgermeister Egold schlug letztlich vor, noch einmal das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen. Das befürwortete das Gremium mehrheitlich.
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Das Gespräch soll gesucht werden
Dass jetzt wieder keine Nägel mit Köpfen gemacht wurden, nervt hingegen Tennischef Christian Limpert. „Wir haben gesagt, wenn die Gemeinde die Hecke genehmigt, akzeptieren wird das“, sagt er auf Nachfrage. Bedingung sei, dass die Sträucher auf 70 Zentimeter Wuchshöhe beschränkt werden. Ob die Hecke da sein darf oder nicht, solle die Gemeinde entscheiden. Die hat den Ball nun aber wieder abgegeben.