„Sport in Kempten ist gut aufgestellt“ – Ein Interview mit dem langjährigen Sportamtsleiter Schwaninger
Kempten – Wenn am morgigen Sonntag, 14. Januar, wieder Jugendsportlerehrung in Kempten ist (17 Uhr, Stadttheater Kempten), wird eines im Vergleich zu den vergangenen gut zehn Jahren anders sein: Klaus Schwaninger wird sie nicht mehr moderieren, denn der langjährige Sportamtsleiter der Stadt Kempten ist zum 1. November 2023 in den Ruhestand eingetreten. Ganz von der Bildfläche verschwindet der 64-Jährige aber nicht, er wird auch weiterhin den Cambodunum Cup organisieren. Unsere Zeitung hat mit ihm über den Sport in Kempten gesprochen.
Herr Schwaninger, Sie sind mittlerweile seit zwei Monaten im Ruhestand. Wie geht es Ihnen? Wie sieht Ihr neuer Alltag aus?
„Mir geht es gut. Am Anfang hat es sich wie Urlaub angefühlt und jetzt ist es Dauerurlaub. Ich erlebe eine entspannte Zeit. Ich bewege mich viel an der frischen Luft und im Winter besuche ich regelmäßig das Fitnessstudio. Auch bei Sportveranstaltungen der Vereine bin ich anzutreffen.
Ich frische auch die Kontakte zu meinen Freunden und Bekannten auf, die ich in den letzten Jahren vernachlässigt habe. Beschäftigt bin ich durch die Organisation des Cambodunum Cups und habe dadurch noch den Kontakt zu den Sportvereinen. Es wird mir nicht langweilig.“
Wenn Sie auf die vergangenen zehn Jahre im Kemptener Sportamt zurückblicken, was bleibt Ihnen in Erinnerung?
„Besonders in Erinnerung bleibt mir die Jugendsportlerehrung. Im Jahr 2015 und 2016 wurde diese noch in der Aula der Staatlichen Realschule durchgeführt. Im Jahr 2017 fand sie im Kornhaus statt und seit 2018 ist die Veranstaltung im Stadttheater.
Das Stadttheater mit seinem Ambiente ist ein würdiger Rahmen für die Ehrung der hervorragenden Leistungen, die die jungen Sportlerinnen und Sportler erbringen. Die Jugendsportlerehrung hat mittlerweile einen festen Platz im Rahmenkalender der städtischen Veranstaltungen. Natürlich bleiben auch die vielen interessanten und zielführenden Gespräche mit den Vertretern der Sportvereine in angenehmer Erinnerung.“
Wie sehen Sie den Sport in Kempten aufgestellt?
„Ich finde, der Sport in Kempten ist gut aufgestellt. Er wird mit einer Summe von circa 1,8 Millionen Euro jährlich gefördert. Die Sportvereine erhalten Barzuschüsse, Übungsleiterzuschüsse, eine fast unentgeltliche Überlassung der städtischen Sportstätten plus Pflege und Unterhalt, Zuschüsse für Baumaßnahmen sowie Sonderzuschüsse. Dieses Geld ist gut angelegt und eine Basis für die Stärkung des Ehrenamts in unseren Kemptener Sportvereinen. Die Sportvereine sind unverzichtbar für das Gemeinwohl in unserer Gesellschaft.
Die Stadt Kempten hat zudem den Sportentwicklungsplan 2035 aufgestellt. Dieser zeigt auf, wie sich die Nachfrage nach Sportarten und die Art und Weise, wie die Menschen in Kempten Sport treiben, entwickelt hat und entwickeln wird. Gleichzeitig trifft er Aussagen zur gegenwärtigen und zukünftigen Situation der Sportstätten in Kempten.
Der Sportentwicklungsplan soll richtungsweisend für die Arbeit von Politik und Verwaltung in den nächsten zehn bis 15 Jahren sein. Er hilft dabei, Veränderungen angemessen zu berücksichtigen. Neben einer Bestandsaufnahme und einer Bedarfsanalyse enthält er auch Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, wie die vorhandenen Sportanlagen zukunftsorientiert angepasst und weiterentwickelt werden können. Diese 65 Handlungsempfehlungen gilt es nun nach und nach umzusetzen.“ (Hinweis der Redaktion: Der Sportentwicklungsplan kann unter www.kempten.de/sportentwicklungsplan-30171.html eingesehen werden.)
Beim Cambodunum Cup bleiben Sie auch im Ruhestand weiterhin Ansprechpartner und Organisator. Was zeichnet den Cambodunum Cup aus, was ist das Besondere daran?
„Das Besondere am Cambodunum Cup ist, dass über 1.000 junge Sportlerinnen und Sportler mit ihren Betreuerinnen und Betreuern aus Deutschland und über die Landesgrenzen hinweg auch aus Italien, Österreich, der Slowakei sowie Ungarn bei uns zu Gast sind. Sport ist nicht nur für Körper und Geist gut, Sport verbindet auch.
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Den Reiz dieser Veranstaltung machen nicht nur die Fußballturniere aus, sondern auch das gemeinsame Miteinander und das gegenseitige Kennenlernen außerhalb der Spielfelder u.a. bei der gemeinsamen Eröffnungsfeier im Illerstadion oder bei der Poolparty im Cambomare. Der Cambodunum Cup ist zusätzlich eine tolle Imagewerbung für die Stadt.“
Was wünschen Sie ihrer Nachfolgerin Eva Hottenroth?
„Ich wünsche ihr ein glückliches Händchen bei all ihren vielfältigen Entscheidungen.“