Anti-Müller-Plan: Vini hat sich verzockt!
Der Bankplatz von Thomas Müller gegen Inter Mailand offenbart, dass Bayern-Trainer Vincent Kompany eine tragende Rolle in der Demontage der Vereinslegende spielt. Ein Kommentar.
Fröttmaning – Als Stadionsprecher Stephan Lehmann in der Allianz Arena die Aufstellung des FC Bayern gegen Inter Mailand verkündete, brüllte die Südkurve einen Namen doppelt so laut wie alle anderen: Thomas Müller!
Es war am Dienstagabend also deutlich hörbar, dass das unfreiwillige Bayern-Ende der lebenden Vereinslegende die Münchner Anhängerschaft nach wie vor emotionalisiert. Cheftrainer Vincent Kompany jedoch nicht. Trotz der Verletzung von Jamal Musiala setzte er Müller im Champions-League-Viertelfinale auf die Bank – und brachte stattdessen Raphael Guerreiro auf der Zehner-Position.
FC Bayern: Es war der nächste Schlage ins Gesicht von Müller
Für den 35-Jährigen war diese Aktion nicht nur der nächste Schlag ins Gesicht, sie offenbart auch die tragende Rolle von Kompany in der Demontage Müllers. „Rapha hat schon einmal auf dieser Position gespielt und zwei Tore erzielt“, begründete der Belgier seine Entscheidung.
Ein Doppelpack beim 2:3 gegen Bochum reichte für Guerreiro demnach aus, um in einem Königklassen-K.o.-Spiel den Vorzug vor Müller zu erhalten. Zur Einordnung: Wettbewerbsübergreifend kommt der Portugiese im Jahr auf 605 Einsatzminuten, 90 Spielminuten davon als Zehner (gegen Bochum). Müller stand im gleichen Zeitraum 422 Minuten auf dem Feld. So gut wie immer auf seiner angestammten Position in der Offensiv-Zentrale.
Diese Zahlen sind deswegen von Interesse, weil die sportliche Leitung bei ihrer Anti-Müller-Entscheidung damit argumentierte, dass die Einsatzzeiten des Routiniers seit Jahresbeginn rapide gesunken sind. Außerdem verdeutlicht der Statistik-Vergleich mit Guerreiro, dass Kompany sehr wohl keine sportliche Verwendung mehr für Müller sieht.
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FC Bayern: Nach der Müller-Einwechslung wehte ein anderer Wind
Ein Blick in die Spielstatistik der Bayern gegen Inter lohnt sich übrigens ebenfalls: Guerreiro war in der ersten Halbzeit der Münchner mit den wenigsten Ballkontakten. Und auch in Sachen Körpersprache blieb der Portugiese nach dem 0:1 blass – macht tz-Note 5!
Nach der Einwechslung von Müller wehte hingegen hingegen ein anderer Wind durchs Stadion – sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz. Dem Geschassten gelang zwar das späte 1:1, doch am Ende reichte es nicht. Inter gewann 2:1. Man stelle sich vor, Bayern hätte von Anfang an mit Müller-Power gespielt.